Seine ungestüme Attacke weit außerhalb des eigenen Strafraums gegen Schalkes Moussa Sylla (25) wertete Schiedsrichter Florian Lechner (31/Hornstorf) als klare Notbremse (55.) – und stellte Johannes „Jojo“ Schenk (22) dafür erstmals in seiner Karriere vom Platz. Doch davon bekam Münsters Torhüter zunächst gar nix mit…

Ohnmacht und Brummschädel – so heftig erwischte es Preußens Rot-Keeper!

Denn beim Zusammenprall mit dem Königsblau-Knipser erlitt er selbst einen harten Schlag an den Kopf, ging zu Boden und verlor sogar für einige Sekunden das Bewusstsein. Schenk später zu BILD: „Ich war kurz ohnmächtig, habe die Szene gar nicht richtig registriert und mitbekommen.“

Allerdings wär’s für ihn auch ohne die Schiri-Entscheidung in dieser Partie nicht weiter gegangen. Mit Verdacht auf Gehirnerschütterung musste Schenk in die Kabine, wo er den Unterzahl-Kampf seiner Kollegen zum so wichtigen Punktgewinn (0:0) per Liveticker auf dem Handy verfolgte…

Und tschüss! Schiedsrichter Florian Lechner, verdeckt von Preußens Jannis Heuer (v.), zeigt Torhüter Johannes „Jojo“ Schenk (l.) die erste Rote Karte seiner Karriere

Und tschüss! Schiedsrichter Florian Lechner, verdeckt von Preußens Jannis Heuer (v.), zeigt Torhüter Johannes „Jojo“ Schenk (l.) die erste Rote Karte seiner Karriere

Foto: IMAGO/RHR-Foto

Am Tag danach brummte ihm der Schädel nach wie vor ein wenig. Doch den „Crash“ mit Sylla hatte er sich trotzdem noch einmal am Fernseher angeschaut. Sein einsichtiges Urteil: „Ich denke schon, dass Rot dafür vertretbar ist. Weil ich einfach einen Schritt zu spät bin.“

Voraussichtlich schon am Montag wird das Sportgericht des DFB die Folge-Sperre dafür verhängen. Mehr als zwei Partien sind eigentlich nicht zu erwarten. Schenk hofft als „Ersttäter“ sogar auf ein noch milderes Urteil: „Es hat in dieser Saison für Notbremse auch schon nur ein Spiel gegeben.“

Wie dem auch sei – im brisanten Derby bei Erz-Rivale Arminia am kommenden Sonntag (30.11./13:30 Uhr) auf der Bielefelder Alm bleibt ihm so oder so nur die Rolle des Zuschauers. Der seinem Vertreter Morten Behrens (28) fest die Daumen drücken wird.

Traum-Lupfer in der 90.: Fußball-Wahnsinn in der Meisterschaft

Quelle: Youtube18.11.2025

Wobei auch die bisherige Nummer 2 der „Schwarz-Weiß-Grünen“ eine verlässliche Größe ist. Das bei seinem Kaltstart gegen Schalke sofort unter Beweis stellte. Auf den Punkt präsent rettete er seiner Mannschaft unter anderem mit zwei Klasse-Paraden gegen Kenan Karaman (30/75.) und Sylla (90.+4) das wertvolle Unentschieden. Erstmals blieb Preußen damit am 13. Spieltag der laufenden Saison ohne Gegentor. Behrens (1. 93 m) mit seinem rund 40-minütigen Auftritt zufrieden: „Für diese Momente trainiere ich jeden Tag. Um fit und voll da zu sein, wenn ich gebraucht werde.“

Als er den „Schenk-Sylla-Kracher“ von der Bank aus sah, wäre ihm sofort klar gewesen, dass jetzt seine Stunde schlägt: „Ich dachte mir – entweder Kopfverletzung oder Rote Karte. Man muss bereit sein, wenn es so weit ist. Aber es war auch nicht schwer für mich, ins Spiel zu finden, weil wir klare Abläufe haben. Selbst in Unterzahl. Zu zehnt war ja klar, dass wir den Fokus aufs Verteidigen legen. Das haben wir prima hingekriegt.“

Starke Parade! Preußens Schenk-Ersatz Morten Behrens macht sich gaaaanz lang, pariert den Kopfball von Schalkes Kenan Karaman

Starke Parade! Preußens Schenk-Ersatz Morten Behrens macht sich gaaaanz lang, pariert den Kopfball von Schalkes Kenan Karaman

Foto: Jürgen Fromme /firo Sportphoto

Behrens (Marktwert: 250.000 Euro), der im Sommer 2024 von Darmstadt 98 an die Hammer Straße wechselte, bestreitet in Bielefeld erst seinen vierten Pflicht-Einsatz im Adler-Trikot. Umso größer seine Vorfreude: „Ein geiles Spiel. Manchmal soll es so sein. Ich habe jedenfalls richtig Bock darauf.“

Und Münsters Chefcoach Alexander Ende (46) hat keinerlei Bedenken bei der Besetzung zwischen den Pfosten: „Morten hat’s gegen die Schalker richtig gut gemacht. Er genießt unser volles Vertrauen. Schließlich sehe ich täglich im Training, welche Qualität er anbietet.“

Wohl dem, der neben Schenk mit Behrens auch noch einen zweiten Klasse-Keeper in seinem Kader hat…