Das israelische Militär hat bei einem Luftangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut nach eigenen Angaben das ranghohe Hisbollah-Mitglied Hajtham Ali Tabatabai getötet. Das teilte die Armee auf der Plattform X mit. Bei Tabatabai handelt es sich demnach um den Generalstabschef der Miliz. Bei dem Angriff auf den Vorort Haret Hreik im Süden Beiruts wurden dem libanesischen Gesundheitsministerium zufolge mindestens fünf Menschen getötet und 25 weitere verletzt.
Ein Vertreter der Hisbollah gab an, dass womöglich ein ranghoher
Kämpfer getötet worden sei. Eine Reaktion auf den Vorfall werde derzeit geprüft. Tabatabai war seit 2016 von der US-Regierung als Terrorist eingestuft, 2018 hatten die USA eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für seine Ergreifung ausgesetzt.
Libanesische Medien berichteten nach dem Angriff von schweren Schäden an Gebäuden und Autos nahe dem Angriffsort. Das Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu hatte
zuvor mitgeteilt, dass die Armee einen Angriff auf den Hisbollah-Generalstabschef durchgeführt habe, Angaben zum Ausgang der Aktion machte das Büro nicht. Es war der erste israelische Angriff im Großraum Beirut seit Monaten.
Libanons Präsident verurteilt den Angriff
Im September des vergangenen Jahres hatte das israelische Militär den
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet. Der Angriff ereignete sich
ebenfalls in dem Beiruter Vorort Haret Hreik. Seit knapp einem Jahr gilt eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah, die Israel seither häufig durch Luftangriffe auf den Süden und Osten des Libanons gebrochen hat. Das israelische Militär begründete die Angriffe damit, dass die Miliz versuche, ihre militärischen
Fähigkeiten wieder aufzubauen.
Die Regierung in Beirut weist diesen Vorwurf
zurück. Der libanesische Präsident Joseph Aoun verurteilte den Angriff auf den Beiruter Vorort. Er warf Israel vor, seinen Teil der
Waffenruhevereinbarung nicht einzuhalten. Die internationale
Gemeinschaft müsse „mit Entschlossenheit und Ernsthaftigkeit“ eingreifen, um die Angriffe auf den Libanon zu stoppen,
forderte Aoun.
Hisbollah:
Das Problem mit der Entwaffnung
Z+ (abopflichtiger Inhalt);
Nahostkonflikt:
Und ganz nebenbei gewinnt die Türkei
Israel und Hisbollah:
Warum die Waffenruhe vor allem Israel stärkt