Elversbergs Frederik Schmahl bejubelt seinen Treffer

Stand: 24.11.2025 00:00 Uhr

Der zweite Angriff auf die Bundesliga nimmt immer mehr Formen an: Lukas Petkov und Felix Keidel haben die SV Elversberg am Sonntag mit besonderen Treffern beim 3:2 (1:0)-Sieg beim Karlsruher SC zurück in die Top 3 der 2. Fußball-Bundesliga geschossen.


Sebastian Hochrainer

Vor dem Spieltag hatte der Relegations-Verlierer der Vorsaison (gegen den 1. FC Heidenheim) bereits Rang drei belegt, konnte in einer dramatischen zweiten Halbzeit aber den Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze verkürzen, nachdem Tabellenführer SC Paderborn (Niederlage gegen Hannover 96) und der FC Schalke 04 (Remis bei Preußen Münster) Punkte verloren hatten.

Da diese beiden Teams in der nächsten Woche aufeinandertreffen, kann Elversberg mit einem Sieg am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Darmstadt 98 auf Rang zwei klettern.

Traumtor von Elversbergs Petkov sorgt für staunende Blicke

Möglich machte das Keidel mit einem Last-Minute-Treffer in der 94. Minute und zuvor ein Treffer mit „Tor des Monats“-Potenzial von Petkov in der 66. Minute. Schon das Zuspiel von Frederik Schmahl mit dem Außenrist war da ansehnlich, der Schuss des Bulgaren mit dem linken Fuß in den langen Winkel aber noch eine ganz andere Nummer. Umso wichtiger war aber, dass dieses Tor auch am Ende mit einem Sieg belohnt wurde.

Dabei hätten sich die Gäste den Nachmittag durchaus komfortabler gestalten können, hätten sie ihre Überlegenheit und Chancen besser ausgenutzt. Younes Ebnoutalib hatte Elversberg die verdiente Führung beschert (26.), das 0:1 zur Pause war aus Sicht des KSC noch das Beste am Spiel. Die größte Chance auf ein noch deutlicheres Ergebnis vergab Ebnoutalib, als er freistehend übers Tor schoss (45.+3).

Nach der Pause ging der Chancenwucher weiter, aber auch Karlsruhe wurde gefährlich im Spiel nach vorne. In der 58. Minute konnte Lukas Pinckert noch mit einer Rettungsaktion auf der Linie den Ausgleich durch Roko Simic verhindern, vier Minuten später schlug der Karlsruher Stürmer allerdings zu. Nach einem geblockten Schuss blieb Simic beharrlich, behielt die Übersicht und traf zum 1:1 (62.).

Karlsruhes Simic kontert Petkov und Bernat rettet mehrfach

Das schüttelte Elversberg aber schnell ab, Ebnoutalib vergab kurz darauf den ersten Hochkaräter zur erneuten Führung (65.), ehe Petkov seinen großen Moment hatte. Doch der drohte dann, trotz mehrerer Großchancen, nicht mit drei Punkten veredelt zu werden, weil KSC-Keeper Hans Christian Bernat reihenweise stark parierte und Simic ein zweites Mal seine Klasse im gegnerischen Strafraum zeigte. Eine punktgenaue Flanke von David Herold drückte der 22-Jährige per Kopf ins Netz (83.).

Simic war der Karlsruher Tor-Held – doch der Anteil von Bernat am möglichen Punktgewinn war mindestens genauso groß. Denn auch nach dem Ausgleich glänzte der Torhüter im Rampenlicht, unter anderem beim Flachschuss von Petkov (87.). In der 90. Minute gab es nach einer Ecke sogar eine Dreifachchance. Zwei Minuten später trafen die Elversberger auch noch die Latte. Es schien einfach nicht der Tag für einen Sieg der „Elv“ zu sein – bis die vierte Minute der Nachspielzeit kam.

Nach Chancenwucher schlägt Keidel für Elversberg zu

Petkov spielte auf Keidel, der den Ball aus eigentlich unmöglichem Winkel flach im langen Eck zum Siegtreffer für die Elversberger (90.+4) unterbrachte – diesmal war sogar Bernat chancenlos. So viele hochkarätige Gelegenheiten hatten die Gäste zuvor vergeben, bei einem Expected-Goals-Wert von fünf Toren nur zweimal getroffen, doch nun erlösten sie sich doch noch. Und so träumen sie weiter von der Bundesliga.

Karlsruhe verpasste es dagegen, den Anschluss an die Top-Plätze wieder herzustellen und ist mit fünf Punkten Rückstand auf Elversberg Achter. Am kommenden Freitag (18.30 Uhr) hat das Team von Trainer Christian Eichner bei Hannover 96 die Gelegenheit, wieder näher an die Aufstiegsregion heranzurücken.