Iserlohn. (MK) Die Iserlohn Roosters haben am Sonntag ihr Heimspiel gegen die Adler Mannheim mit 0:4 verloren.
Für die Sauerländer war es die elfte Niederlage aus den letzten zwölf Spielen. Mannheim bringt sich mit zuletzt drei Siegen am Stück wieder in Lauerstellung auf die „Pole-Position“.
Vor dem Spiel wurde Iserlohns Kapitän für sein 700. Match in der DEL geehrt. Das hatte er allerdings schon am Freitag in Frankfurt absolviert. Einen weiteren Karriere-Meilenstein schaffte Mannheims Matthias Plachta, der am Seilersee seine Scorerpunkte 500 bis 502 schaffte. Herzlichen Glückwunsch!
Iserlohns Headcoach Stefan Nyman hatte vor dem Spiel gegenüber TV-Partner MagentaSport erklärt, dass er weiter an sein Team glaubt und man noch immer in einem Prozess sei. Gegen ein Spitzenteam, wie die Adler Mannheim, müsse man ähnlich wie gegen Ingolstadt ein wenig „Desperation-Hockey“ spielen.
Im Vergleich zum Freitag rutschte Törnqvist wieder ins Iserlohner Lineup, Lassen und Jobke fanden keine Berücksichtigung. Hane stand im Tor.
Torloses Anfangsdrittel
Taro Jentzsch und Johan Mattsson – © Sportfoto-Sale (Jan Brüggemann)
Die Anfangsphase war geprägt von zum Teil verbissen geführten Zweikämpfen. Mannheims Bennett (3.) hatte die erste Gelegenheit zur Führung der Gäste. Bei den Roosters verpassten Törnqvist (5.) mit seinem Break und Boland (6.) per Nachschuss den ersten Treffer der Partie. In Überzahl (Strafe Bennett) ergaben sich für die Iserlohner Ugbekile und Napravnik Schusschancen. Allerdings war das Powerplay nicht sonderlich druckvoll. Während Plachtas Strafe gegen Fischbuch wegen Stockschlag (12.) lief die Scheibe im Iserlohner Powerplay etwas besser, aber Ugbekile und Camara konnten ihre Gelegenheiten nicht nutzen. Cornel und Fischbuch (beide 19.) verpassten ebenfalls die Führung für die Hausherren, die zumindest in der Offensive etwas gefährlicher waren als der Gast aus der Kurpfalz. Einzig der Torabschluss war, wie so oft in den letzten Monaten, mangelhaft. Das torlose Remis nach den ersten zwanzig Minuten war für beide Teams leistungsgerecht.
Mannheims Powerplay sticht
Im zweiten Abschnitt kassierte Iserlohns Kapitän Fischbuch nach 37 Sekunden die erste Strafe gegen sein Team. Mannheims Powerplay stach nach 39 Sekunden in Überzahl durch Esposito zum 0:1 zu. Plachta hatte geschickt aufgelegt und Esposito direkt eingenetzt. Iserlohn versuchte weiter mit seinen begrenzten spielerischen Mitteln dagegenzuhalten. Boland (26.) fand aus der Drehung kein Vorbeikommen an Mattsson im Adler-Gehäuse. Heim (28.) hatte für die immer mehr die Kontrolle im Spiel übernehmenden Gäste eine weitere gute Gelegenheit, verzog aber knapp über Hanes Tor. Nach dem Powerbreak scheiterten für die Roosters Thomas, Törnqvist und Huß (alle 32.) an Mattsson oder der eigenen Abschlussschwäche. In den „Verzweiflungsmodus“ umgeschaltet scheiterten Fischbuch (34.), Camara (36.) und Borzecki (37.) für die Hausherren. Adler Greco (39.) hatte sich bis vor Hane durchgetankt, wurde gehalten und bekam seinen Penalty zugesprochen. Diesen konnte er gegen Hane aber nicht verwandeln. Fischbuchs Strafe 35 Sekunden vor Drittelende blieb nicht ohne Folgen. Plachta erhöhte nur zwölf Sekunden später auf 0:2. Somit ging es mit dem trotz allem knappen 0:2 Rückstand in die zweite Pause. Die Roosters zu diesem Zeitpunkt damit übrigens spielübergreifend schon über neun Drittel ohne eigenen Treffer.
Mattsson hält seinen Kasten sauber
Im Schlussdrittel war Boland (43.) der nächste Kandidat, der ohne Torerfolg an Mattsson scheiterte. Jentzsch (44.) reihte sich in die Liste der vergebenen Torchancen ein. Die Roosters setzten ihr Spiel verbissen fort, hatten aber auch Glück, dass Hane bei einem Adler-Konter (52.) Schlimmeres verhinderte. In der 54. Minute war Hane dann machtlos, als Plachta im Slot eingeparkt direkt auf Zuspiel von Mattinen zum 0:3 traf. Der 34- jährige gebürtige Freiburger war damit an allen drei Adler-Treffern beteiligt. Die magische Marke von 500 Scorerpunkten hatte er schon mit seinem Assist zum Führungstreffer geknackt. Wahnsinn! 5:50 Minuten vor dem Ende nahm Iserlohns Headcoach Nyman Torwart Hane für den sechsten Feldspieler vom Eis. 44 Sekunden später machte Mannheims Reichel aus dem eigenen Drittel heraus mit dem 0:4 den Deckel drauf. „Wir haben die Schnauze voll“ schallte es von den Rängen aus den Kehlen der maßlos enttäuschten Iserlohner Anhänger. Damit sprachen sie aber auch nur ihrem eigenen Team aus der Seele. Mannheim brachte das Match routiniert ins Ziel, während ein Teil der Zuschauer schon frustriert den Heimweg angetreten hatte.
Alle Tore und Stimmen zum Spiel
Zwei Punkte Vorsprung auf Dresden
Mit zwei Punkten Vorsprung auf den Letzten Dresden gehen die Roosters somit aus dem Wochenende. Mit elf Niederlagen aus den letzten zwölf Spielen befinden sich die Sauerländer weiter im freien Fall. Schon seit Freitag brodelt es in der Iserlohner Gerüchteküche bezüglich personeller Konsequenzen. Diese haben sich aber bislang nicht bestätigt. Rund um den Seilersee ist aber eine große Unruhe spürbar.
Mannheim ist auf Rang drei ärgster Verfolger mit Ingolstadt von Spitzenreiter Straubing.
Am kommenden Mittwoch kommt es dann in Dresden beim Tabellenletzten zum Kampf gegen die Rote Laterne. Schwer wiegt im Iserlohner Rucksack, dass die Sauerländer nun spielübergreifend 210:59 Minuten kein Tor mehr erzielt haben.
Ab 19:30 Uhr empfangen die Eislöwen die Roosters. Mannheim ist am Dienstag bereits wieder in Köln gefordert.
Iserlohn Roosters – Adler Mannheim 0:4 (0:0/0:2/0:2)
Tore: 0:1 (21:17) Esposito (Plachta/Gilmour) 5-4PP, 0:2 (39:37) Plachta (Gilmour) 5-4PP, 0:3 (53.349 Plachta (Mattinen/Esposito), 0:4 (54:54) Reichel ENG
Strafen: je 4
Schiedsrichter: Frano, Cespiva (Jürgens, Laguzov)
Zuschauer: 4.833
Iserlohn: Hane – Ugbekile, Wood; Huß, Erkamps; Niehus, Norell; Elten – Jentzsch, Cornel, Fischbuch; Napravnik, Salsten, Törnqvist; Camara, Boland, Thomas; Saffran, Neumann, Borzecki
Mannheim: Mattsson – Renouf, Mattinen; Kälble, Gawanke; Gilmour, Shaw; Fohrler – Heim, Esposito, Plachta; Kühnhackl, Reichel, Greco; Bennett, Solow, Proske; Michaelis, Ehl
Iserlohn Roosters – Adler Mannheim (23.11.2025)
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