Stunde der Wahrheit! Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet (64, CDU) hat bei Caren Miosga (56) massiv vor alarmierenden Schwächen Europas gegenüber Kriegstreiber Putin gewarnt. Zum Schluss ging es dabei sogar um das Überleben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47).

Bitterer Vorwurf von Armin Laschet

Laschets äußerst kritische Einschätzung des neuen US-Friedensplans: „Europa agiert immer nur, um das Schlimmste zu verhindern. Wir reden auch nicht mit Russland. Wenn wir eine Idee haben, sagen wir die den Amerikanern, damit die sie möglicherweise einbringen. Aber wir sind selbst kein aktiver Akteur. Es ist keine Strategie da!“

Denn, so Armin Laschets bitterer Vorwurf: „In den letzten zehn Jahren haben wir zu wenig gemacht an eigener militärischer Stärke. Ich erinnere mich an meinen eigenen Bundestagswahlkampf 2021. Wenn Sie da nur sagen, das Zwei-Prozent-Ziel (der Nato-Verteidigungsausgaben, d. Red.) wollen wir erreichen, gab es von SPD und Grünen Plakate: Nein! Lieber das Geld für Bildung und dieses und jenes! Im Februar 2022 kam der Einmarsch, dann haben alle komplett die Positionen verändert. Jetzt sind die Grünen ganz wild dabei, bei Panzern und vielem anderen.“

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Laschets beängstigende Analyse: „Die Bundeswehr unternimmt viele Anstrengungen, dass wir vielleicht in fünf oder zehn Jahren mit dieser Stärke auftreten könnten. Wir können es heute nicht, weil es Versäumnisse der letzten zehn und vielleicht noch mehr Jahre waren, uns selbst stark zu machen. Wenn die Amerikaner jetzt rausgehen, können wir Europäer, so großspurig wir da auch reden, das jetzt nicht ersetzen. Das ist die Realität, die wir heute haben!“

Sicherheitsexpertin mahnt: Schluss mit Illusionen!

Sicherheitsexpertin Claudia Major (49) ist ebenso besorgt. Sie sagt: „Der Grund, dass Europa so eine geringe Stimme hat, ist, dass uns die Mittel fehlen. Jetzt rächt sich, dass die Europäer die letzten zehn Jahre im militärischen Bereich nicht investiert haben. Russland sagt, die langfristige Abnutzungsstrategie funktioniert. Aus russischer Perspektive gibt es momentan keinen Grund, diesen Krieg aufzuhören.“

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Die Warnung der Expertin: „Russland versucht immer, durch Verhandlungen das zu kriegen, was es militärisch nicht kriegt. Und gerade zerstreiten sich die Europäer und die Amerikaner. Aus russischer Perspektive ist das eine ziemlich angenehme Situation.“ Sie führt aus: „Man muss sich die Illusion nehmen, die man manchmal in der deutschen Debatte hat, dass Russland diesen Krieg beenden will. Die russische Siegtheorie ist ein langfristiger Abnutzungskrieg in der Überzeugung, dass für Russland die Ukraine wichtiger ist als für uns. Schrecklicherweise geht dieser Plan für Russland auf.“

Die bedenkliche Prognose der Expertin: „Wenn der Plan so umgesetzt würde, würde er letztlich zu einer Kampfpause führen, die es Russland erlauben kann, seine Streitkräfte in aller Ruhe zu regenerieren. Wir müssen uns überlegen, wie eine Ukraine, die dann weniger Territorium und begrenzte Streitkräfte hat, geschützt werden kann!“

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Foto: ARD

Tritt Selenskyj noch mal als Ukraine-Präsident an?

BILD-Vize Paul Ronzheimer (40) dazu: „Und wie gefährlich es dann für uns werden kann, für Europa, mit einer erstarkten russischen Armee. Wie sollen die Ukrainer, die geflüchtet sind, zurückkommen, wenn sie nicht wissen, ob es in ein oder zwei Jahren wieder Krieg gibt?“ Ronzheimer zum Schluss über Selenskyjs Chancen nach dem Korruptionsskandal in Kiew: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er als Präsident noch einmal antreten wird.“ Caren Miosga: „Würde er noch mal gewählt?“ Ronzheimer: „Ich glaube nicht.“