Mit 81 Jahren
Kult-Schauspieler Udo Kier ist tot
Aktualisiert am 24.11.2025 – 06:41 UhrLesedauer: 3 Min.
Udo Kier beim Screening des Films Swan Song auf dem Film Festival Cologne 2024. (Quelle: IMAGO/Horst Galuschka )
Der Kölner Udo Kier gilt in Hollywood als Legende, die Liste seiner Engagements ist lang. Nun starb der Schauspieler in Kalifornien.
Er spielte Frankenstein, Dracula, Hitler und auch sonst fast jede Rolle, wenn sie nur exzentrisch genug war. Udo Kier als Kult-Schauspieler zu bezeichnen, dürfte stark untertrieben sein. Nun ist Kier in seiner Wahlheimat Palm Springs, im US-Bundesstaat Kalifornien, gestorben. Dies berichten sowohl das US-Magazin „Variety“ unter Berufung auf dessen Partner, den Künstler Delbert McBride, als auch der britische „Guardian“. Kier wurde 81 Jahre alt. Eine Todesursache ist bislang nicht bekannt.
Der gebürtige Kölner war einer der gefragtesten und erfolgreichsten Schauspieler in Hollywood – wenngleich er hierzulande wohl eher Film-Enthusiasten ein Begriff war. In der Filmbranche selbst galt Kier als Gigant, der vor allem in Nebenrollen brillierte. Er drehte mit allen namhaften Regisseuren des Arthouse- und Independent-Kinos, also jenen Autorenfilmern, die sich dem anspruchsvollen Kino verschrieben haben.
Auch der mit Kier befreundete US-Fotograf Ron Gallela trauerte in einem Posting bei Instagram um den Schauspieler.
Im Laufe seiner rund sechs Jahrzehnte dauernden Karriere stand Kier in mehr als 200 Filmen vor der Kamera, er drehte unter anderem mit Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog oder mit dem Film- und Theaterregisseur Christoph Schlingensief. Eine besondere Kooperation entwickelte sich zwischen Kier und dem dänischen Regisseur Lars von Trier. Der Mitbegründer des „Dogma“-Kinos holte den Deutschen immer wieder vor die Kamera, so spielte Kier unter anderem in „Breaking the Waves“, „Dogville“, „Melancholia“ oder „Geister“ mit.
Der aus einfachen Verhältnissen stammende Kier sagte im Interview mit dem Magazin „GQ“ über seine Kindheit in Köln-Mühlheim: „Ich war ja nur in der Volksschule, und wir hatten kein Geld. Ich wurde in den Krieg hineingeboren. Es gab nur Suppe ohne Fleisch. Deswegen bin ich so gesund“. Oft erzählte Kier auch die turbulenten Umstände seiner Geburt im Oktober 1944. Damals bombardierten die Alliierten Köln und andere deutsche Städte, um das Hitler-Regime in die Knie zu zwingen. Eine der Bomben traf das Krankenhaus, in dem seine Mutter ihn gerade entbunden hatte.
