Es soll eine 1-Pfund-Münze aus einem Kilometer Entfernung treffen können: Wie das britische Verteidigungsministerium bekannt gegeben hat, ist das neue Lasersystem „DragonFire“ bei ersten Tests in Schottland (Großbritannien) erfolgreich eingesetzt worden. Die Hochleistungswaffe kann demnach Drohnen mit Geschwindigkeiten von bis zu 650 Kilometern pro Stunde abschießen. Das Verteidigungsministerium hat einen Vertrag mit dem britischen Raketensystemhersteller MBDA UK über 316 Millionen Pfund (359 Millionen Euro) geschlossen: Ab 2027 soll die Waffe auf Zerstörern der Royal Navy installiert sein.
Nato-Mitglied Großbritannien rüstet mit Super-Laser gegen Drohnenangriffe auf
Pro Schuss kostet der Einsatz des Lasers voraussichtlich etwa zehn Pfund Sterling. Das entspricht aktuell rund 11,40 Euro. Das System gilt als äußerst günstig im Vergleich zu Flugabwehrraketen: Deren Einsatz schlägt mit Kosten von hunderttausenden Pfund zu Buche. Wie hoch die maximale Reichweite und die Leistung des Lasers sind, ist bislang nicht bekannt. Getestet wurde das Waffensystem auf den Hebriden-Inseln in Schottland. Dabei konnte „DragonFire“ auch Hochgeschwindigkeitsdrohnen außerhalb der Sichtweite verfolgen und abfangen – eine Premiere für Großbritannien.
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DragonFire is a laser directed energy weapon designed and built entirely in the UK.
It can hit a target the size of a £1 coin from a kilometre away, costs only £10 a shot, and just successfully took down a high-speed drone during testing.
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— Ministry of Defence 🇬🇧 (@DefenceHQ) November 20, 2025
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Durch den Deal mit dem Waffenhersteller MBDA UK sollen in England und Schottland rund 600 Arbeitsplätze entstehen. Das System wurde nach Angaben des Verteidigungsministeriums vollständig in Großbritannien entwickelt und gebaut. Dafür arbeiten MBDA UK, das britische Forschungs- und Rüstungsunternehmen QinetiQ und das Sicherheitsunternehmen Leonardo UK zusammen.
Schon 2027 soll der Laser „DragonFire“ einsetzbar sein und Großbritannien gegen Drohnen schützen
Ursprünglich war der Einsatz des Super-Lasers erst fünf Jahre später geplant. Nun wurde bekannt, dass ein erstes Lasersystem schon 2027 auf einem Zerstörer des Typs 45 installiert werden soll. „Mit diesem Hochleistungslaser wird unsere Royal Navy an die Spitze der Innovation innerhalb der Nato gelangen und eine hochmoderne Fähigkeit bereitstellen, um Großbritannien und unsere Verbündeten in dieser neuen Ära der Bedrohung zu verteidigen“, sagte Luke Pollard, der Staatsminister für Verteidigungsbereitschaft und Industrie.
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Videos, die das britische Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst „X“ veröffentlicht hat, zeigen den Laser im Einsatz. Beim ersten Einbau in einem Zerstörer 2027 soll die Praxistauglichkeit unter realen, maritimen Bedingungen überprüft werden: Dabei werden die Bewegung, der Energieverbrauch und der Einfluss von Wetterbedingungen auf die Funktionsfähigkeit der Waffe in den Blick genommen. Bewährt sich das System, soll es in weiteren Schiffen der Royal Navy verbaut werden.