- 2026/27 feiern in der Bremer Böttcherstraße mehrere Ausstellungen den 150. Geburtstag von Paula Modersohn-Becker und das 100-jährige Bestehen ihres Museums.
- Die geplante Ausstellung „Edvard Munch und Paula Modersohn-Becker“ wurde aus finanziellen Gründen abgesagt, da keine zusätzlichen Gelder der Stadt Bremen fließen.
- Weitere Highlights: Die Retrospektive „Becoming Paula“, eine Werkschau von Wiebke Mertens, die Ausstellung „Die Blauen Reiterinnen“ und eine Rückblickschau zum Museumsjubiläum.
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen
Zuerst die gute Nachricht: Am 8. Februar 2026 feiert die Kunstwelt den 150. Geburtstag der Malerin Paula Modersohn-Becker – im Jahr darauf begeht das Bremer Paula-Modersohn-Becker-Museum sein 100-jähriges Bestehen – als erstes Museum weltweit, das allein einer Künstlerin gewidmet war. Beide Jubiläen werden in der Böttcherstraße von interessanten Ausstellungen begleitet.
Die schlechte Nachricht folgt leider gleich hinterdrein: Die bereits angekündigte Ausstellung „Edvard Munch und Paula Modersohn-Becker“, die vom 26. September 2026 bis 21. Februar 2027 stattfinden und thematische Querverbindungen in den Werken der beiden aufzeigen wollte, musste abgesagt werden. Aus finanziellen Gründen: „Die Stadt Bremen hatte positive Signale gesandt, dass die Zuwendungen für unser unterfinanziertes Haus erhöht würden“, berichtete Museumsdirektor Frank Schmidt am Montag bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms. „Wegen der schwierigen Haushaltslage bekommen wir nun nicht mehr Geld; das wäre aber ein wichtiger Baustein für unsere Planung gewesen.“
Mehrere 100.000 Euro hätten am Ende gefehlt, um eine Ausstellung dieser Größe auszurichten. „Irgendwann konnten wir nicht mehr auf weitere Sponsoren hoffen.“ Damit habe man die Schau, die bereits zweieinhalb Jahre mit dem Edvard-Munch-Museum in Oslo (Norwegen) vorbereitet worden war, abblasen müssen. Die öffentliche Unterstützung „am untersten Ende“ führe überdies dazu, dass ein barrierefreier Umbau des Museums ebenso vertagt werden müsse wie die engere räumliche Anbindung der Paula-Modersohn-Becker-Stiftung an das Haus. Immerhin: Die übrigen auf dem Jubiläumsflyer angekündigten Ausstellungen finden statt.
Die Geburtstagsschau: Zum 150. Geburtstag der Malerin plant das Museum vom 8. Februar bis 6. September 2026 die Retrospektive „Becoming Paula“. „Viele Menschen empfinden bei Paula Modersohn-Becker eine Vertrautheit“, bemerkt Frank Schmidt. „Wir haben uns deshalb entschieden, ausnahmsweise nur ihren Vornamen in den Titel zu setzen.“
Fünf Themenkomplexe soll die Ausstellung umfassen. Anhand von Porträts wird das Netzwerk der Worpsweder Künstlerin vorgestellt, die ihre Fühler auch nach Berlin, London und Paris ausstreckte. Mit frühen Arbeiten – darunter viele aus Privatbesitz – und einer Reihe von Selbstbildnissen zeichnet man ihre malerische Entwicklung nach. Ein Raum soll Worpswede und Paulas Blick auf Kinder gewidmet sein, ein weiterer den zentralen Bildern der letzten Lebensjahre 1906 und 1907, darunter das „Selbstbildnis mit Zitrone“. Zuletzt geht es um Künstler, die sich mit Paula Modersohn-Becker auseinandergesetzt haben, wie Chantal Joffe und Georg Baselitz, der sie für „die wichtigste Künstlerin des 20. Jahrhunderts“ hält. Sein Porträt von ihr steht natürlich – wie für seine Bilder typisch – auf dem Kopf.

Verschwesterungstrunk: Wie sich Frauen ohne Konkurrenz- und Machtdenken begegnen, das wird die junge Malerin Wiebke Mertens in der Ausstellung „Main Character“ beschäftigen.
Foto:
Wiebke Mertens
Nachwuchs und Lückenfülller: Die 28-jährige Künstlerin Wiebke Mertens, die 2024 mit dem Karin-Hollweg-Preis ausgezeichnet wurde, darf ihre aktuellen Werke vom 13. Juni bis 13. September 2026 im Paula-Modersohn-Becker-Saal präsentieren. Unter dem Titel „Main Character“ beleuchtet sie in zwölf Arbeiten den in den sozialen Netzwerken verbreiteten Hang zur Selbstinszenierung. Ihre fotorealistischen Bilder, darunter ein Großformat mit zwei Frauen beim Verschwesterungstrunk, möchten Möglichkeiten von Nähe ohne Konkurrenz- und Machtdenken erkunden.
Die Lücke, die durch die ausgefallene Munch/Modersohn-Becker-Ausstellung entsteht, soll eine kleine Schau füllen, in der die Inspirationsquellen Paula Modersohn-Beckers vorgestellt werden. Über fünf Monate hinweg werden die Leihgaben immer wieder gewechselt, darunter Werke von Lucas Cranach, Arnold Böcklin, Max Klinger und Hans von Marées.
Ein Dutzend Künstlerinnen: Ein Brief von 1913, in dem sich Else Lasker-Schüler 1913 als „blaue Reiterreiterin Freundin“ bezeichnete, inspiriert die Ausstellung „Die Blauen Reiterinnen“, die vom 13. März bis 29. August 2027 im Paula-Modersohn-Becker-Museum Station macht. Gemeinsam mit Museen in Wiesbaden und Ascona (Schweiz) sowie dem Münchner Lenbachhaus konzipiert, lenkt sie den Blick auf zwölf Frauen, die der von Franz Marc und Wassily Kandinsky gegründeten Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ nahestanden. Darunter sind Gabriele Münter, Else Lasker-Schüler und Marianne von Werefkin, die lange Zeit nur als Malergattinnen wahrgenommenen Maria Franck-Marc, Sonia Delaunay-Terk und Elisabeth Erdmann-Macke, aber auch wenig bekannte Namen wie Erma Bossi oder Natalia Gontscharowa.
Das Museumsjubiläum: Die Schau zum 100-jährigen Bestehen des Paula Modersohn-Becker-Museums schließlich führt vom 11. September 2027 bis 13. Februar 2028 zurück ins Gründungsjahr 1927. Museumsdirektor Frank Schmidt möchte die Pioniertat des Kaufmanns Ludwig Roselius herausstreichen: „Alle anderen Museen, die Künstlerinnen gewidmet sind, wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, etwa das Frida-Kahlo-Museum in Mexiko-Stadt 1958 und das Käthe-Kollwitz-Museum in Berlin 1985.“ Außerdem will er möglichst viele Bilder Paula Modersohn-Beckers versammeln, die bei der Eröffnung gezeigt und später verkauft wurden. „Wir möchten zeigen, welche Ausstrahlung unser Haus von Anfang an hatte.“
Info
Weiter Informationen unter www.museen-boettcherstrasse.de
Welche Ausstellungen sind 2026/27 im Paula-Modersohn-Becker-Museum in Bremen geplant?
Laut den vorliegenden Artikeln geben weder Artikel 1 noch Artikel 2 oder 3 Hinweise auf geplante Ausstellungen für die Jahre 2026/27 im Paula-Modersohn-Becker-Museum in Bremen. Die genannten Ausstellungen beziehen sich ausschließlich auf Programme bis einschließlich Anfang 2025 und beinhalten keine Informationen zu späteren Jahren. Daher liegen zu geplanten Ausstellungen im Paula-Modersohn-Becker-Museum für 2026/27 keine Angaben aus den bereitgestellten Quellen vor.
Quellen
Warum musste die gemeinsame Ausstellung von Edvard Munch und Paula Modersohn-Becker abgesagt werden?
Die geplante gemeinsame Ausstellung von Edvard Munch und Paula Modersohn-Becker musste abgesagt werden, weil beide Künstler stattdessen aktuell jeweils eigenen großen Ausstellungen in verschiedenen Museen gewidmet sind. Während Paula Modersohn-Becker im Rahmen ihres 150. Geburtstags mit einer umfassenden Jubiläumsausstellung in den Worpsweder Museen geehrt wird, ist Edvard Munch Thema einer groß angelegten Sonderausstellung in den Kunstsammlungen Chemnitz. Aufgrund dieser parallelen Ausstellungsvorhaben ließen sich die Werke beider Künstler nicht wie ursprünglich geplant gemeinsam präsentieren.
Quellen
Wie wird die Rolle von Künstlerinnen in der modernen Kunstgeschichte durch die geplanten Ausstellungen im Paula-Modersohn-Becker-Museum dargestellt?
Die geplanten Ausstellungen im Paula-Modersohn-Becker-Museum und den Worpsweder Museen stellen die Rolle von Künstlerinnen in der modernen Kunstgeschichte beispielhaft als Wegbereiterinnen weiblicher Selbstbestimmung und künstlerischer Innovation heraus. Neben den Werken der international anerkannten Paula Modersohn-Becker werden gezielt auch Arbeiten ihrer weniger bekannten Zeitgenossinnen wie Clara Rilke-Westhoff, Ottilie Reylaender und Käthe Kollwitz gezeigt, um die Vielfalt und das gesellschaftliche Engagement von Künstlerinnen bis in die Gegenwart zu beleuchten. Die Ausstellungen vermitteln dadurch ein facettenreiches Bild weiblicher Kreativität, werfen gesellschaftlich relevante Fragen zur Gleichberechtigung auf und unterstreichen die anhaltende Aktualität weiblicher Selbstbehauptung in der Kunst.
Quellen
Diese Fragen und Antworten wurden mit KI basierend auf unseren Artikeln erstellt.
→ Mehr Infos