Der Zoo Duisburg arbeitet am Tierpark der Zukunft und hat jetzt Details für eines der großen Bauprojekte am Kaiserberg vorgestellt: Für vier Millionen Euro entsteht, wie berichtet, ein neues Tierhaus für Zwergflusspferde. Laut Zoodirektorin Astrid Stewin ist das Projekt ein „Meilenstein in der Zooentwicklung“. Es verbinde „zukunftsorientierte Tierhaltung mit besonderen Besuchererlebnissen“.
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Zahlen verdeutlichen die Verbesserung der Lebenswelt für die beiden Zwergflusspferde Atu und Ayoka: Die neue Anlage erstreckt sich auf einer Fläche von rund 1500 Quadratmetern. Rund 700 Quadratmeter entfallen auf die Außenanlagen und rund 800 Quadratmeter auf das Warmhaus. Mit dem Umzug vom veralteten Äquatorium ins neue Tierhaus verdoppelt sich die Größe des Geheges, erklärt Oliver Mojecki, zoologischer Leiter in Duisburg.
Zoo Duisburg: Mehr Themen aus dem Tierpark
Zoo Duisburg plant neue Anlage für beliebte Zwergflusspferde
Für die Tiere gibt es mit dem Umzug „einen dauerhaften Zugang zum Wasser“, erklärt Mojecki. Aktuell teilt sich das Zuchtpaar ein Becken, zu dem das Weibchen und Männchen zu unterschiedlichen Uhrzeiten einen Zugang haben. Laut Säugetiergutachten sind für die Einzelgänger täglich zwölf Stunden zu gewährleisten.
Gleich mehrere Badestellen sind in dem Gehege vorgesehen, erklärt der Zoo Duisburg. Auch Schlammsuhlen und dichte Bepflanzungen sind in der naturnahen Anlage geplant. Der gesamte Innen- wie Außenbereich wird in jeweils zwei getrennte Anlagen unterteilt. Diese lassen sich bei Bedarf miteinander verbinden, etwa während der Paarungszeit. 25 Jungtiere sind am Kaiserberg schon aufgewachsen. Damit gehört der Tierpark „europaweit zu den erfolgreichsten Haltern von Zwergflusspferden“, erklärt Mojecki.
Zwergflusspferde sind beliebte Tiere und gehören im Zoo Duisburg zu den Sympathieträgern. In sozialen Netzwerken erhalten Bilder und Videos von Hippo-Babys große Aufmerksamkeit.
© FUNKE Foto Services | Lars Heidrich
Neues Tierhaus im Zoo Duisburg: Auch Affen werden einziehen
Neben der Haltung der Dickhäuter bietet das neue Areal auch Raum, um eine oder auch mehrere kleinere Affenarten zu halten. Dafür sind in den Planungen zwei Innen- sowie zwei Außenanlagen vorgesehen. Auch eine Gemeinschaftshaltung der Primaten mit den Zwergflusspferden wird möglich sein. Welche Affenart einziehen wird, ist noch nicht entschieden, erklärt der zoologische Leiter.
Die Besucher können die Bewohner des neuen Tierhauses künftig aus verschiedenen Perspektiven beobachten: Von unterschiedlichen Punkten soll sich das gesamte Außenareal überblicken lassen. „Mehrere Panoramascheiben ermöglichen einen Einblick in das Warmhaus“, erklärt der Zoo. Auch die Innenanlagen der kleinen Affenarten sind für die Zwergflusspferde zugänglich und zeitgleich für die Besucher einsehbar.
Aktuell leben die Zwergflusspferde im veralteten Äquatorium. Das Gehege soll sich in der Größe verdoppeln.
© FUNKE Foto Services | STEFAN AREND
Beliebten Zwergflusspferde gelten als stark bedroht
Den Außenbereich überspannt ein rund vier Meter hohes Netz, das durch mehrere Pylone getragen wird. Hier sollen die Primaten klettern können. Geplant ist auch eine interaktive Beschilderung zu den Tieren, deren Lebensraum und Schutzmaßnahmen. Denn: Zwergflusspferde sind vom Aussterben bedroht. Die Art ist laut Angaben des Tierparks in Nigeria bereits ausgestorben. Schätzungen gehen davon aus, dass auf dem afrikanischen Kontinent nur noch rund 2000 bis 2500 Tiere dieser Art leben.
Der Zoo Duisburg hat jetzt den symbolischen Spatenstich gefeiert. Bei der Umsetzung soll im ersten Schritt das moderne Stallgebäude samt einsehbarer Innenanlagen entstehen. Im zweiten Abschnitt der Maßnahme werden die Außenanlagen gebaut und mit den bestehenden Besucherwegen verbunden. In Abhängigkeit des Baufortschrittes, der Verfügbarkeit von ausführenden Firmen und Baumaterialien rechnet der Zoo Duisburg mit einer Fertigstellung der Gesamtmaßnahme im Jahr 2027.
So soll das Tierhaus einmal aussehen. Das Gehege verzichtet im Außenbereich auf sichtbare Zäune, wie der Entwurf des Architektenbüros zeigt.
© Zoo Duisburg / mkk-Architekten | Zoo Duisburg / mkk-Architekten
Bei der Finanzierung greift die Sparkasse Duisburg dem Tierpark unter die Arme: Das Institut stellt 264.000 Euro zur Verfügung sowie weitere Mittel im sechsstelligen Rahmen in den kommenden Jahren. Seit Jahrzehnten fördert die Bank verschiedene Projekte im Zoo, so beispielsweise auch die Löwenanlage oder das Gehege der Brillenpinguine. Das neue Tierhaus für Zwergflusspferde ist Teil des Masterplans. Bei der Umsetzung des Zukunftskonzeptes fließen in den nächsten Jahrzehnten mehr als 100 Millionen Euro in den Zoo Duisburg.