Große Probleme
Regierung drängt Winzer dazu, ihren Wein zu roden
24.11.2025 – 23:03 UhrLesedauer: 1 Min.
Trauben in den Weinbergen des Elsaß, Frankreich. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/ALTAN AKIN)
Ausgerechnet im Weinland Nummer eins: Die französische Regierung bietet Winzern zur Rodung von Rebflächen 130 Millionen Euro. Dahinter steckt ein großes Problem.
Die französische Regierung will eine Überproduktion von Wein verhindern und unterstützt die Winzer dazu mit 130 Millionen Euro. Sie sollen dazu bewegt werden, Rebflächen zu roden, teilte das Landwirtschaftsministerium am Montag mit. „Die Branche leidet unter einer sich verschlechternden Situation, geprägt von den Auswirkungen des Klimawandels, die seit mehreren Jahren wiederholt die Ernten beeinträchtigen, dem anhaltenden Rückgang des Weinkonsums – besonders bei Rotweinen – und erheblichen geopolitischen Spannungen“, erklärte das Ministerium. Es wolle auch die EU um Mithilfe bitten.
Frankreich hat die Entfernung von Rebstöcken subventioniert, um der Überproduktion angesichts des sinkenden Weinkonsums entgegenzuwirken. Dieser Ansatz wurde von einigen Winzern kritisiert. Südliche Gebiete würden dadurch anfälliger für Waldbrände.
Die französische Weinproduktion wird laut Prognose des Landwirtschaftsministeriums vom September um drei Prozent gegenüber der vom Regen beeinträchtigten Saison des Vorjahres steigen. Sie werde jedoch 13 Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt liegen, da eine Hitzewelle und Dürre im August sowie kleinere Rebflächen die Produktion in einigen wichtigen Regionen verringert hätten.
„Diese neue und sehr bedeutende finanzielle Anstrengung trotz einer besonders schwierigen Haushaltslage und vorbehaltlich der Verabschiedung eines Finanzgesetzes zeigt die Entschlossenheit der Regierung, unsere Weinbranche langfristig zu retten und ihr zu ermöglichen, sich zu erholen“, erklärte Landwirtschaftsministerin Annie Genevard.
