
Schlagerstar Stefan Mross feiert am 26. November seinen 50. Geburtstag. Dass seine Karriere als Trompeter begann, ist den meisten bekannt – doch wussten Sie auch wer ihn entdeckt hat? Oder, dass er anfangs seine Erfolgssendung „Immer wieder sonntags“ gar nicht moderieren wollte? Fünf spannende Fakten über Stefan Mross:
1. Fünf Minuten, die sein Leben veränderten
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Dieses Glück hatte Stefan Mross als 13-Jähriger. Über einen Freund der Familie kam er damals dazu, auf der Hochzeit von Karl Moiks Schwager mit einer Trompeten-Einlage auftreten zu können. Doch von der Anwesenheit der Schlagerlegende wusste der junge Stefan Mross nichts:
Ich habe nur zehn Minuten Trompete gespielt und ein paar Witze erzählt, das war’s. Wenn ich gewusst hätte, dass Karl Moik da ist, hätte ich wohl keinen Ton herausgebracht, sein ‚Musikantenstadl‘ war ja damals ein Straßenfeger – und bei uns war jeder Fan von ihm. Während ich gespielt habe, kam er in den Festsaal, und ich muss im Nachhinein sagen: Ich bin ziemlich cool geblieben. Das war der Anfang meiner Karriere – fünf Minuten, die mein Leben verändert haben.
Stefan Mross in den Stuttgarter Nachrichten (2014)
Karl Moik wurde der Mentor von Stefan Mross und ermöglichte ihm große TV-Auftritte. Hier beim Grand Prix der Volksmusik in Linz 1989.
2. Das kaufte sich Stefan Mross von seiner ersten Gage
Der Trompeter Stefan Mross kam gut an beim Publikum. Im April 1989 gab er sein Debüt im „Musikantenstadl“ – eine der erfolgreichsten TV-Sendungen zu dieser Zeit. Für diesen Auftritt bekam er eine Gage von damals 70 D-Mark (umgerechnet ca. 35 Euro) und davon erfüllte sich der Teenager einen ungewöhnlichen Wunsch, wie er sich heute noch schmunzelnd erinnert:
Ich habe mir ein Mikroskop gekauft, weil ich mir die Fliegen und Spinnen mal näher anschauen wollte. Bescheuert, oder?
Stefan Mross im Podcast „May Way“ (2025)
3. Darum lehnte er „Immer wieder sonntags“ zunächst ab
Seit mehr als 20 Jahren flimmert „Immer wieder sonntags“ schon über die TV-Bildschirme und beschert Stefan Mross große Beliebtheit beim Schlagerpublikum. Als ihm das Format angeboten wurde, lehnte er die Moderation aber erstmal ab!
Ich wollte nicht nur absagen, ich habe sogar abgesagt, und die Unterhaltungschefs sind ziemlich erschrocken. Aber mir hat das Format, so wie es damals war, einfach nicht gefallen. Ich habe denen ins Gesicht gesagt, dass es meines Erachtens eine billige Kopie des ZDF-‚Fernsehgartens‘ ist und dass wir das Ganze umstellen müssen.
Stefan Mross in den Stuttgarter Nachrichten (2014)
Er habe dann eigene Ideen einbringen dürfen und so ist ein Konzept entstanden, das die Sendung bis heute so erfolgreich macht. „Bei uns wird nicht über die Hausapotheke, Gartentipps und Modetrends gesprochen, es ist ein ganz moderner Frühschoppen. Es wird in deutscher Sprache gesungen, das ist ein ganz wichtiger Punkt, das Ganze verbunden mit kurzweiligen Moderationen, Comedy und Sketchen – das kommt sehr gut an bei den Leuten.“
Andrea Kiewel und Stefan Mross: Auch wenn sie vermeintlich „Konkurrenten“ sind, moderierten sie gemeinsam das Oktoberfest-Special des ZDF-„Fernsehgarten“ im September 2025.
Auch mit seinem bayerischen Dialekt hat sich Stefan Mross durchgesetzt. Im Podcast „May Way“ heißt es, er könne bis heute kein Hochdeutsch sprechen und da sei er auch stolz drauf.
Die wollten bei ‚Immer wieder sonntags‘, dass ich hochdeutsch spreche, da hab ich gesagt: ‚Dann müsst ihr euch einen Tagesschau-Sprecher nehmen.
Stefan Mross im Podcast „May Way“ (2025)
4. Eine Currywurst wurde Stefan Mross zum Verhängnis
In seiner Show „Immer wieder sonntags“ stellt sich Stefan Mross selbst einigen Herausforderungen, um sein Publikum zu unterhalten – ein Experiment ist 2014 aber ordentlich nach hinten losgegangen.
Der Moderator verkostete extrascharfe Currywurstsaucen und erlitt daraufhin live im TV eine allergische Reaktion, die zu Atemnot und einem Schwächeanfall führte. Stefan Mross musste ins Krankenhaus gebracht werden, die verbleibende Sendung wurde von Marc Pirchner und Guido Cantz moderiert.
Die Leute denken, das war lustig. War es aber nicht. […] Mir ging’s wirklich sauschlecht, weil ich anscheinend allergisch auf das scharfe Zeug reagiert habe.
Stefan Mross im Stern (Dezember 2014)
Was zunächst lustig aussah, war bitterer Ernst. Stefan Mross sei mit Blaulicht auf die Intensivstation gebracht worden. Erst vier Stunden später im Krankenhaus sei er wieder aufgewacht.
5. Verwicklung im „Trompeterkrieg“
Mehrmals wurde Stefan Mross vorgeworfen, dass sein Trompetenspiel nicht echt sei. 1999 ging der belgische Trompeter Alexandre Malempré mit seinem Vorwurf an die Öffentlichkeit, dass Stefan Mross auf seinen Alben nicht alle Lieder selbst eingespielt habe. Stattdessen sei Malempré auf den Stücken zu hören.
Der Streit ging sogar vor Gericht und ein Gutachter wurde damit beauftragt, die musikalischen Fähigkeiten von Stefan Mross zu bewerten. Das Urteil fiel verheerend für ihn aus, da sein Trompetenspiel für „stümperhaft“ und „durchschnittlich“ befunden wurde. Er sei nicht fähig, eine hochwertige CD zu produzieren. Das Gutachten durfte wegen Befangenheit jedoch nicht vor Gericht verwendet werden.
Von den Vorwürfen hat sich Stefan Mross nicht unterkriegen lassen und greift trotzdem noch zur Trompete. (Archiv)
Um sich zu rehabilitieren, blies Stefan Mross 2001, begleitet von einem Orchester, im „Musikantenstadl“ live eine einfache, jedoch fehlerhaft vorgetragene Version von „Granada“. Von seinen Kollegen erhielt Stefan Mross damals Unterstützung, auch seine damalige Frau Stefanie Hertel hielt zu ihm und sagte vor Gericht für ihn aus. Nach neun Jahren einigten sich beide Parteien im Juni 2006 außergerichtlich.
