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Musik ist ihre Welt. Janin Ibold (23) aus Frieda hat ihren ersten eigenen Song veröffentlicht, bleibt aber entspannt, wenn es um die Zukunft geht. © Salzmann, Stefanie
Die 23-jährige Bauzeichnerin singt ihr ganzes Leben lang. Jetzt hat HR3 ihren ersten Song ins Programm aufgenommen.
Janin Ibold ist das Gegenstück des Glamourgirls, das sich selbst schon glitzernd am Zenit des Pophimmels sieht. Oder vielleicht doch, aber das sagt sie nicht. Die 23-Jährige hat den Kopf voller Musik: „Ich singe schon mein ganze Leben lang“, sagt sie. Aber jetzt hat sie ihren ersten Song veröffentlicht – auf Spotify, Youtube und einigen anderen Musikplattformen.
Ich mache diese Musik in erster Linie für mich, aber wenn die Leute den Song mögen, ist das toll.
Der Song heißt „Blau“ und erzählt von den eigenen Zweifeln, fehlendem Selbstvertrauen, dem Scheitern und wieder Aufstehen – ein Lied, das den Nerv vieler junger Menschen treffen dürfte. Ein Freund der Familie hat HR3 auf das Stück aufmerksam gemacht, zu Beginn der Woche spielte es der Sender im Abendprogramm und will es ins Repertoire aufnehmen. Produziert hat sie es in einem Berliner Studio.
Sängerin aus Frieda war schon als Kind musikalisch
Janin Ibold freut sich darüber – immerhin ist es ihr öffentliches Debüt – aber sie will abwarten, was passiert. „Ich mache diese Musik in erster Linie für mich, aber wenn die Leute den Song mögen, ist das toll“, sagt sie.
Die Bauzeichnerin wusste auch als Kind, dass die sehr musikalisch ist. „Von zuhause aus wurde ich aber nicht gefördert, weil einfach keiner in der Familie eine Nase dafür hatte“, erzählt sie. Mit 16 begann sie Gitarrenunterricht zu nehmen, Noten kann sie nicht lesen, aber nach Akkorden und vor allem Gehör spielen und sich selbst begleiten. Seit einem Jahr nimmt sie auch Gesangsunterricht. Zigmal habe sie sich bei „The Voice“ beworben, wurde aber nie eingeladen.
Janin Ibold: „Ich werde Stück für Stück ein bisschen mutiger“
Anderseits ist es mitnichten so, dass Janin Ibold nicht auch öffentlich auftritt. Am vergangenen Johannisfest-Montag sang sie spontan auf der Bühne mit den „Frankenkrachern“ den Song „Millionen Lichter“. Freunde hatten sie auf die Bühne geschoben, sie singt aber auch für den guten Zweck – beim Adventskonzert in Aue, in der Kirche. Und für ein halbes Jahr hat sie bei der Eschweger Band „Via Rocca“ gesungen.
„Ich werde Stück für Stück ein bisschen mutiger“, sagt die junge Frau. „Aber ich bin überhaupt kein Mensch, der den Mittelpunkt sucht.“ Eher ihre Eltern drängen und supporten sie auch, ermutigen sie, stellen sie vor Herausforderungen, an denen sie dann auch wächst. Das betrifft tatsächlich nicht nur die Musik, sondern auch andere Lebensbereiche. „Janin war wirklich sehr schüchtern“, sagt ihr Stiefvater
Karriere als Musikerin für Sängerin aus Frieda?
„Songs zu schreiben ist das eine, aber sie auch zu veröffentlichen, ist schon ein Schritt“, sagt sie. Bevor sie „Blau“ als studioproduzierten Song veröffentlichte, hat sie Videos über die sozialen Netzwerke hochgeladen, auf denen sie sich mit der Gitarre begleitet.
Was ihre Zukunft als Musikerin angeht, bleibt Janin Ibold bisher noch sehr sehr entspannt. „Ich habe einen Job zum Geldverdienen, der mir auch richtig Freude macht“, sagt sie. „Der Rest wird sich finden.“