Ab Montag, dem 1. Dezember, wickelt die Bauaufsicht der Landeshauptstadt Wiesbaden alle Baugenehmigungsverfahren vollständig elektronisch ab. Wie die Stadtverwaltung angibt, können Bauanträge dann komplett online über das Bauportal Hessen eingereicht werden.
Das neue Verfahren umfasst das Ausfüllen des Formulars, das Hochladen aller Unterlagen sowie die Kommunikation mit der Behörde. Auch die Baugenehmigung selbst wird am Ende elektronisch erteilt. „Schnelle Genehmigungsverfahren sind ein Standortvorteil für Wiesbaden. Der digitale Bauantrag ist daher ein Meilenstein“, erklärt Baudezernent Andreas Kowol (Grüne). Wie die Leiterin der Bauaufsicht, Sandra Matzenauer, erklärt, mache die vollständige Digitalisierung das komplexe Verfahren für alle Beteiligten transparenter und effizienter.
Für den digitalen Antrag müssen sich Bauherren und Planer einmalig im Bauportal registrieren und die nötigen Unterlagen als PDF-Dateien vorbereiten. Alle Angaben werden online eingegeben und Dokumente wie Bauzeichnungen oder Nachweise hochgeladen. Eine digitale Signatur ersetzt die Unterschrift auf Papier. Die Bauaufsicht prüft die Unterlagen digital und bindet auch andere Ämter auf diesem Weg ein.
Vom Pilotprojekt zum Regelbetrieb
Die Bauaufsicht Wiesbaden war eine der hessischen Pilotbehörden und hat den digitalen Antrag bereits seit März 2024 getestet. Man sei technisch und organisatorisch optimal vorbereitet, so Matzenauer. Die Digitalisierung treibt die Behörde schon länger voran: Seit 2022 wird das Bestandsarchiv mit über drei Kilometern Bauakten digitalisiert, die Akteneinsicht erfolgt bereits online.
Zu den Vorteilen des neuen Systems zählen laut Stadt der Wegfall von Postlaufzeiten und Druckkosten. Die digitale Abwicklung spare Zeit und Ressourcen. Vor allem Bauherren und Entwurfsverfasser würden von der erheblichen Zeitersparnis profitieren.