Angespannte Nerven sind bei S-Bahn-Reisenden in München angesichts aktueller Baustellen und Beeinträchtigungen vor allem auf der Stammstrecke keine Ausnahme. Dass allerdings ein Versehen eine wahre Gewaltspirale auslösen kann, wie es am Montag zwischen Baldham und Haar östlich von München geschehen ist, ist doch unüblich. Wie die Bundespolizei am Dienstag mitgeteilt hat, hatte sich am Montagmorgen gegen 8 Uhr eine 40-jährige Frau nach ihrem Einstieg in Baldham versehentlich auf die Tasche einer 19-Jährigen gesetzt. In der Folge sei sie heftig angegangen worden.

S-Bahn München: Auf ein Versehen folgen verbale Attacken – und dann körperliche

So ging es laut einer Polizeisprecherin „erst verbal“ los. In der Folge zog die jüngere Frau dann an den Haaren der anderen und attackierte sie so, dass sie zu Boden ging. Eine 38 Jahre alte Frau bekam das mit, wollte schlichten und wurde danach ebenfalls angegriffen. Sie wurde gleichermaßen an den Haaren gezogen und auch darüber hinaus körperlich angegangen. Aus der Aussage dieser Zeugin geht laut der Sprecherin die Vermutung hervor, dass es sich beim Hinsetzen auf die Tasche um ein Versehen gehandelt habe.

Attacke in S-Bahn München: Tatverdächtige flüchtet mit Bus

An der Haltestellte in Haar – das liegt zwei Stationen hinter Baldham – stiegen dann sowohl die 38-Jährige als auch die 19-Jährige aus, wobei letztere in einen Bus geflüchtet sein soll. Die Einsatzkräfte konnten durch Ermittlungen über die Arbeitsstelle allerdings die Identität der Tatverdächtigen feststellen. Gegen sie wird nun wegen Körperverletzung ermittelt. Bei dem Opfer wurden Schwellungen im Gesicht festgestellt, die ebenfalls angegriffene Zeugin klagte zudem über Schmerzen. Ob sie einen Arzt besuchen musste, war zunächst noch unklar.

Erst im vorigen Monat hatte eine ebenfalls 19-Jährige andere Reisende in einer S-Bahn in München attackiert. Zudem hatten im August verschiedenen Auseinandersetzungen von Männern für Gewalt in den Zügen der S-Bahn gesorgt.

  • Thomas Jensen

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