Traditionsunternehmen
Faber-Castell streicht 130 Jobs und verlagert Produktion ins Ausland
25.11.2025 – 16:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Mitarbeiter des Schreibwaren-Herstellers Faber-Castell am Förderband (Archivbild). Das Unternehmen will Stellen streichen. (Quelle: dpa/Daniel Karmann)
Der Schreibwarenhersteller Faber-Castell baut 130 Stellen in Deutschland ab. Teile der Produktion sollen nach Brasilien und Peru wandern. Die Gewerkschaft will den Plan nicht hinnehmen.
Der Schreibwarenhersteller Faber-Castell hat den Abbau von rund 130 Stellen in Deutschland angekündigt. Das Unternehmen verlagert kleinere Fertigungslinien und solche mit geringer Auslastung vom Stammsitz in Stein bei Nürnberg sowie vom oberfränkischen Geroldsgrün nach Brasilien und Peru.
Die frei werdenden Flächen an den deutschen Standorten sollen für High-End-Produktlinien mit Alleinstellungsmerkmalen und Neuheiten genutzt werden. Faber-Castell begründet die Maßnahmen mit dem Ziel, in Deutschland wettbewerbsfähig und profitabel zu bleiben.
Als Ursachen für die Sparmaßnahmen nennt das Unternehmen den globalen Wettbewerb, US-Zölle, Konsumzurückhaltung und Veränderungen in der Handelslandschaft. Auch die Verwaltung soll von Einsparungen betroffen sein. Der Vorstandsvorsitzende Stefan Leitz erklärt in einer Mitteilung: „Wir werden auch hier unsere Fixkosten weiter senken.“
Faber-Castell verspricht faire Lösungen für betroffene Mitarbeiter. Der Stellenabbau soll über Altersteilzeit- und Ruhestandsregelungen sowie natürliche Fluktuation erfolgen. Betriebsbedingte Kündigungen will das Unternehmen möglichst vermeiden. Die Umsetzung der Maßnahmen ist bis Ende des Geschäftsjahres 2026/27 geplant.
Die Gewerkschaft IG Metall reagiert mit Widerstand. Eva Wohlfahrt, zweite Bevollmächtigte für Westmittelfranken, zeigt sich überrascht vom Umfang des geplanten Stellenabbaus. „Wir werden dafür kämpfen, dass so wenige Stellen wie möglich wegfallen“, betont sie. Die Gewerkschaft will Alternativen prüfen lassen.
Das Familienunternehmen mit Sitz in Stein bei Nürnberg produziert Schreibwaren, Zeichengeräte und Kosmetikprodukte. Weltweit beschäftigt Faber-Castell rund 6.200 Menschen, davon 1.200 in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2024/25 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 602 Millionen Euro.
