Der ukrainische Mobilfunkanbieter Kyivstar bietet seinen Kunden ab sofort die Möglichkeit, mobil über Satellit zu kommunizieren. Die Ukraine ist laut Kyivstar damit das erste europäische Land, in dem der Dienst Starlink Direct to Cell von SpaceX zur Verfügung steht.

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Nutzer könnten erst einmal nur Textnachrichten über die Starlink-Satelliten verschicken, teilte Kyivstar mit. Weitere Dienste wie Sprachtelefonie sollen später folgen. Derzeit steht dafür aber nicht genug Bandbreite zur Verfügung.

Starlink Direct to Cell steht im ganzen Land zur Verfügung, außer in den von Russland besetzten Gebieten, in den Grenzregionen und den Kampfgebieten. Um den Dienst nutzen zu können, bedarf es eines 4G-fähigen Android-Smartphones, das Gerät muss unter freiem Himmel sein. Mit dem nächsten Update von Apples Mobilbetriebssystem iOS wird der Dienst laut Kyivstar für das iPhone 13 und neuere Modelle freigeschaltet.

SMS als wichtigster Kommunikationskanal

Wegen des Kriegs ist in einigen Regionen des Landes die terrestrische Infrastruktur beschädigt oder zerstört, so dass Telefonie und Messenger oft nicht funktionieren. SMS sei deshalb „der wichtigste und zuverlässigste Kommunikationskanal“, erläuterte Kyivstar. Darüber könnten Nutzer Kontakt zu ihren Angehörigen halten oder in Notfällen Hilfe anfordern. Zudem sollen Rettungskräfte oder humanitäre Missionen diesen Kanal für die Kommunikation nutzen.

„In der Ukraine, wo Stromausfälle und Schäden an der Infrastruktur zur Realität geworden sind, bedeutet in Verbindung zu bleiben, in Sicherheit zu bleiben. In kritischen Momenten ist jede Nachricht wichtig – sie kann lebenswichtig sein“, sagte Kyivstar-Chef Alexander Komarow. „Bei der Einführung der Starlink Direct to Cell-Technologie beginnen wir mit einer lebenswichtigen Funktion – dem Austausch von SMS. Millionen Ukrainer erhalten so die Möglichkeit, auch unter schwierigsten Bedingungen in Verbindung zu bleiben.“

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(wpl)

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