Haben Sie am frühen Montagnachmittag ein lautes Knallgeräusch in Augsburg gehört? Generell kann das viele Gründe haben. In den meisten Fällen steckt allerdings eine Übung der Bundeswehr dahinter – so auch diesmal. Doch wie entsteht ein solcher Knall? Welche Sicherheitsvorkehrungen trifft die Bundeswehr bei derartigen Übungen mit Kampfjets? Lesen Sie hier die Antworten.

Lauter Knall in Augsburg am Montag, 24. November 2025

Der Knall am Montagnachmittag wurde von zwei Eurofightern des Taktischen Luftwaffengeschwaders (TaktLwG) 74 aus Neuburg ausgelöst. Wie ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr unserer Redaktion mitteilte, flogen diese in der sogenannten TRA Allgäu, zu der auch Augsburg gehört. TRA steht für Temporary Reserved Airspace. Dabei handelt es sich um ein festgelegtes Gebiet, auf dem zeitweise Beschränkungen für den zivilen Luftraum gelten, damit die Bundeswehr ihre Übungen gefahrlos ausführen kann.

Der Sprecher bestätigte auch, dass bei der Abfangübung kurzzeitig mit Überschallgeschwindigkeit geflogen wurde. Der Radar habe als höchstes Tempo dabei 839 Knoten angezeigt, was ca. 1554 km/h entspricht.

Auch Übungen am Bundeswehr-Standort im Lechfeld führen immer wieder zu Knallgeräuschen. In Augsburg stecken also nicht zu selten Kampfjets hinter derartigen Geräuschen. Beschränkungsgebiete dieser Art bestehen allerdings in verschiedenen Regionen Deutschlands. Beobachtungen am Himmel können den Verdacht, dass militärische Übungen dahinterstecken, oft bestätigen. Auch die Flug-Datenbank von „ADS-B Exchange“ zeigt, ob militärische Flugzeuge im Luftraum über der Region unterwegs sind.

Der laute Knall ist hörbar, wenn die Schallwellen – ausgelöst durch ein Flugzeug beispielsweise – unsere Ohren erreichen.

Lauter Knall in Augsburg: Wie entsteht das Geräusch durch Überschall?

Alle Stoffe setzen sich aus Molekülen zusammen, die ständig in Bewegung sind. Laut des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation werden die Flugzeuge bei einer Bundeswehr-Übung teilweise auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt, wodurch die Moleküle in der Luft schnell zusammengedrängt werden und eine Druckwelle entsteht, die als lauter Knall wahrgenommen wird. Schall breitet sich mit etwa 343 Metern pro Sekunde aus. Damit ein Flugzeug die sogenannte Schallmauer durchbricht, muss es etwa mit 1200 km/h unterwegs sein.

Als Schallmauer wird die Erhöhung der Dichte, und damit auch des Widerstandes, gegen das ein schnelles Objekt ankämpfen muss, bezeichnet. Das gleiche Prinzip gilt auch bei einem lauten Knall einer Peitsche. Wenn ein reguläres Flugzeug durch die Luft fliegt, ist kein lauter Knall zu hören, aber auch hier werden die Moleküle zusammengedrängt. Da dies aber bei niedrigerer Geschwindigkeit passiert, haben die Moleküle genügend Zeit, die Bewegung auszugleichen.

  • Elisa Jebelean

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