In Leipzig eröffnete der Weihnachtsmarkt 2025. Ausgehend vom Grassi-Museum fand eine Demonstration am „Tag gegen Gewalt an Frauen*“ statt. Und: Vor dem Oberlandesgericht Dresden begann der Mammut-Prozess gegen sieben mutmaßliche Linksextremisten, darunter Johann G., dem eine herausgehobene Position zugeschrieben wird. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 25. November 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Schlendern, Schlemmen, Genuss: Weihnachtsmarkt 2025 öffnet seine Pforten

Nanu, ist es wirklich schon wieder so weit und das Jahr 2025 auf der Zielgeraden? Die Frage mag sich manch einer stellen, der heute dem feierlichen Start des Weihnachtsmarkts in der Innenstadt beiwohnte.

Mit Posaunenbläsern, dem weltberühmten Thomanerchor, Grußworten von Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke) sowie einer Tanz-Performance plus dem obligatorischen Aufleuchten des Weihnachtsbaumes um 17:13 Uhr ging die Vorweihnachtszeit offiziell los. Hunderte Menschen ließen sich die Eröffnung nicht entgehen.

Bis 22. Dezember wird der Weihnachtsmarkt 2025 geöffnet sein, täglich von 11:00 Uhr bis 21:00 Uhr, am 22. und 23. Dezember noch bis 20:00 Uhr. Am 23. Dezember werden allerdings nur noch die Buden auf dem Marktplatz aufmachen, die anderen Bereiche müssen bereits einen Tag vorher schließen. Übrigens wird die Vorweihnachtszeit auch von zwei verkaufsoffenen Sonntagen begleitet.

Hunderte marschieren gegen patriarchale Gewalt: „Täter sein hat System – Gewaltstrukturen durchbrechen!“

(Vor)Weihnachten bedeutet so etwas wie heile Welt. Doch dass dies in der Realität längst nicht immer der Fall ist, darauf machten Aktivisten heute mit einem Aufmarsch um den Leipziger Ring ab dem Nachmittag aufmerksam: Unter dem Motto „Täter sein hat System – Gewaltstrukturen durchbrechen!“ marschierten ab dem Nachmittag gegen 15:00 Uhr schätzungsweise mehrere hundert Menschen vom Grassi-Museum aus Richtung Innenstadt.

Anlass war der heutige Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, bei dem auf patriarchale Strukturen in Staat und Gesellschaft aufmerksam gemacht werden soll. Diese Gewalt habe viele Gesichter, heißt es in einem Aufruf des „Frauen für Frauen e.V. Leipzig“, sie äußere sich körperlich, sexualisiert, psychisch, sozial, verbal, finanziell, emotional, kontrollierend, isolierend, stalkend und tötend. Davon betroffen seien neben Frauen und Mädchen auch Queers, trans, inter, agender und nicht-binäre Personen.

Scharf kritisiert wurde in diesem Zusammenhang vielfach der unzureichende Schutz durch Staat, Justiz und Politik in Deutschland. Entsprechend zählt die Schaffung besserer Gesetze und optimal ausgestatteter Gewaltschutzstrukturen zum zentralen Forderungskatalog. Betroffene von patriarchaler Gewalt würden viel zu oft alleingelassen und seien im Rechtfertigungszwang, während das System Täter schütze. Konkret für Leipzig wurden die Tötungsverbrechen an Jessica S. 2024 und an Susann K. 2025 ins Feld geführt.

Der Demozug marschierte mit Zwischenkundgebungen über Innenstadt- und Dittrichring Richtung Willy-Brandt-Platz, wo er am frühen Abend endete.

Es geht um acht Überfälle: Prozessbeginn im Antifa Ost-Verfahren

Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen und mit Begleitung durch eine Soli-Demo begann am Oberlandesgericht (OLG) in Dresden heute das große Verfahren gegen sieben mutmaßliche Straftäter aus der linken Szene. Das berichtet der MDR.

Die Bundesanwaltschaft wirft sechs der sieben Personen in ihrer 270 Seiten langen Anklageschrift die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor, die unter dem Namen Antifa Ost oder auch Hammerbande bekannt wurde. Ein weiterer Angeklagter soll die Vereinigung unterstützt haben. Es geht bei einigen Angeklagten unter anderem auch um versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung.

Die laut Anklage um den Jahreswechsel 2017/18 gegründete Gruppierung soll Angriffe auf Personen zum Ziel gehabt haben, die der rechtsextremen Szene zugerechnet wurden. Zu diesem Zweck seien planvoll orchestrierte Attacken mit wechselnder Besatzung im In- und Ausland durchgeführt worden, um Neonazis zu verletzen und abzuschrecken. Den möglichen Tod der Opfer habe man zumindest billigend in Kauf genommen. Am sogenannten „Tag der Ehre“ 2023 beispielsweise habe es einen Überfall auf Rechtsextreme in Budapest gegeben.

Besonders der Angeklagte Johann G. steht im Fokus: Der heute 32-Jährige war nach jahrelanger Flucht vor einem Jahr gefasst worden. Er soll die Straftaten geplant, Mitglieder angeworben und Kampfschulungen organisiert haben. G. gilt als Kopf der Gruppe, zu der auch die inzwischen rechtskräftig verurteilte Studentin Lina E. zählt.

Der Mammut-Prozess am OLG Dresden ist aktuell bis April 2027 terminiert.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

DIW-Expertin zu den Ergebnissen von Belém: „Die Welt bewegt sich – aber zu langsam“

Prozess um Vergewaltigung im Rosental: Mutmaßlicher Serientäter schreibt Entschuldigungsbrief an ein Opfer

Bürgerumfrage 2024: Gerade jüngere Mietverträge sorgen für immer mehr Druck auf die Mieter

Waldbahn modernisiert: Strecke zwischen Leipzig-Plagwitz und Markkleeberg-Gaschwitz wieder in Betrieb

Ins Zirkuszelt gestolpert: Manege frei für Merz & Co.

Zeit der Oligarchen: Warum Wissenschaftler keine Macht haben und sich Nationen wie Boy Gangster benehmen

Was sonst noch wichtig war:

Am Leipziger Hauptbahnhof gibt es den Verdacht auf einen Bombenfund.

Ein Feuer alarmierte bereits gestern Abend Einsatzkräfte in Leipzig-Lößnig.

Der Europäische Gerichtshof entschied, dass Polen im EU-Ausland geschlossene, gleichgeschlechtliche Ehen anerkennen muss.

Die EU und Afrika wollen enger kooperieren.

Was morgen wichtig wird:

Ab 14:00 Uhr kommt die Ratsversammlung in Leipzig wieder zu ihrer monatlichen Sitzung zusammen. Erneut steht eine Vielzahl an Themen zur Diskussion. Wir werden wie gewohnt für Sie und Euch berichten.