„Haben ein Juwel in der Stadt“

Darum ist der Christkindlesmarkt anders

25.11.2025 – 15:35 UhrLesedauer: 2 Min.

imago images 0787409069Vergrößern des Bildes

Blick auf den Christkindlesmarkt von oben mit dem Schönen Brunnen im Hintergrund: Der Markt wurde kürzlich zum Schönsten in Europa gekürt. (Quelle: IMAGO/Moritz Schlenk/imago)

Er ist weltbekannt und gilt als einer der schönsten Weihnachtsmärkte überhaupt. Darauf ist die Kommunalpolitik besonders stolz.

Am Freitag sind wieder alle Augen auf Nürnberg gerichtet: Um 17.30 Uhr eröffnet das neue Christkind Nora Falk den Christkindlesmarkt. Der Markt gilt seit jeher als Aushängeschild der Stadt und zieht jährlich rund zwei Millionen Besucher an. Kürzlich ist er sogar als schönster Weihnachtsmarkt in Europa gekürt worden. Doch was unterscheidet ihn von der Konkurrenz und warum ist er in aller Welt bekannt?

Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier (CSU) sagte bei der Pressekonferenz vor der Markteröffnung am Montag: „Wir haben ein Juwel in der Stadt.“ Das Erfolgsrezept des Marktes sieht die Kommunalpolitikerin dabei nicht nur in seiner langen Historie, sondern auch in der Arbeit des Marktamtes. Die städtische Behörde ist die Ausrichterin des Christkindlesmarktes.

Das Marktamt entscheidet somit darüber, wer einen Standplatz auf dem Hauptmarkt bekommt und wer leer ausgeht. Heilmaier betonte, das wichtigste Kriterium dabei sei Qualität. Das Marktamt achte darauf, dass auf dem Christkindlesmarkt „keine Massenware“ angeboten werde. Das beginne schon bei der Kulinarik. So werden auf dem Markt Lebkuchen aller Lebküchnereien aus der Stadt verkauft, dabei handelt es sich vorwiegend um Handwerksbetriebe. Auch die Bratwürste, die auf dem Markt gegrillt werden, stammen allesamt von regionalen Metzgereien, erklärte Heilmaier.

Besonders stolz ist die Nürnberger Stadtverwaltung darauf, dass lediglich an 20 Prozent der Stände Essen und Trinken verkauft werden. An den übrigen Buden geht zumeist handgemachter Weihnachtsschmuck über die Tresen. Oberbürgermeister Marcus König (CSU) sagte bei der Pressekonferenz, dass es auf den Märkten in anderen Städten mitunter nur Glühwein und Essen zu kaufen gebe. „Was hat das noch mit Weihnachten zu tun?“, fragt König rhetorisch.

Heilmaier betonte, dass Besucher auf dem Christkindlesmarkt Dinge finden, die man online gar nicht bekomme. Beispiele dafür sind etwa Zwetschgenmännle (Figuren aus getrockneten Pflaumen) oder Rauschgoldengel. Die würden unter anderem von einer Frau aus dem Kreis Fürth gefertigt. Sie mache das seit 50 Jahren in Handarbeit, sagte Heilmaier und schob nach: „Das macht den Zauber aus.“

Auch künftig wolle man deshalb an dem traditionellen Konzept des Christkindlesmarkts festhalten, betonten die Wirtschaftsreferentin und der Oberbürgermeister. „Das gibt Halt in den stürmischen, immer schneller werdenden Zeiten – wir bleiben der Markt der Märkte“, so König.