Berlin – Nanu? Warum wurde die schwedische Königin am Dienstag auf dem deutschen Mittelstandspreis geehrt?
Silvia von Schweden war für einen Kurzbesuch in ihrer alten Heimat Deutschland. Der Grund: Die gebürtige Heidelbergerin bekam in Berlin einen Sonderpreis der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) als Anerkennung für „ihren jahrzehntelangen Einsatz für freiheitliche Werte und ihr soziales Engagement“ verliehen. Bundeskanzler Friedrich Merz überreichte ihr persönlich die Auszeichnung am Abend.
Bundeskanzler Friedrich Merz hielt die Laudatio für die royale Sonderpreisträgerin Königin Silvia
Foto: Niels Starnick/BILD
Merz lobte Königin Silvias „Herzenswärme“
In seiner Laudatio zeichnete Merz den Lebensweg Silvias nach – von der „Bürgerlichen“ zur „am längsten amtierenden Königin Schwedens“. Und schwärmte: „Wir Deutsche haben Sie schon sehr früh in unser Herz geschlossen. Das liegt gar nicht daran, wer Sie sind, sondern daran, wie Sie sind. Sie strahlen gleichermaßen eine natürliche Eleganz und Herzenswärme aus. Immer ihres Amtes würdig.“
Silvia habe die „Krone nahbar gemacht“, vor allem als Frau, die den „Mensch in den Mittelpunkt“ stellt. Vor ihrem Engagement habe er stellvertretend für die deutsche Politik und Gesellschaft „ganz großen Respekt“. Die schwedische Königin, so Bundeskanzler Merz, würde „nicht wegschauen, sondern helfen“ – und begründete damit die Wahl als Ehrenpreisträgerin des MIT.
Gitta Connemann, Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), schlug Königin Silvia laut Friedrich Merz höchstpersönlich für den Ehrenpreis vor
Foto: action press
Königin Silvia appelliert: „Es geht nur gemeinsam“
Die schwedische Königin erklärte den Gästen der Preisverleihung im Berliner Allianz Forum: „Ich freue mich außerordentlich über diese Auszeichnung.“ Den Sonderpreis nehme sie „stellvertretend für all jene Menschen entgegen, die jeden Tag dafür arbeiten, dass Kinder geschützt werden, Familien Unterstützung finden und Menschen in schwierigen Lebenssituationen nicht allein gelassen werden.“
Veronika Wand-Danielsson (66, r.), Botschafterin von Schweden in Deutschland, mit Königin Silvia
Foto: Niels Starnick/BILD
Ihr Appell: „Es geht nur gemeinsam. Vereint in dem Bewusstsein, dass wir Menschenrechte nur in gemeinsamer Verantwortung ermöglichen können“. Darin sei „Deutschland ein starker Partner“ – auch in schwierigen Themen wie dem Missbrauch von Kindern.
Silvia setzt sich für die Kleinsten der Gesellschaft ein
Seit Jahrzehnten gilt Silvias Kampf für eine bessere Welt vor allem den Kleinsten der Gesellschaft. Sie gründete insgesamt drei Wohltätigkeitsorganisationen für Kinder: die World Childhood Foundation, die Stiftung „Mentor International“ und – gemeinsam mit ihrem Mann, König Carl Gustaf von Schweden – das „Globale Kinderforum“.
Ihre große Liebe Carl Gustaf von Schweden (79) traf Silvia 1972 bei den Olympischen Spielen in München, wo sie als Hostess und Dolmetscherin tätig war. 1976 wurde sie durch die Hochzeit Königin von Schweden
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