Mehr als 11.000 Ausfälle in einem Jahr

Zustände an Kölner Bahnhof „inakzeptabel und untragbar“

25.04.2025 – 14:51 UhrLesedauer: 2 Min.

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Die S-Bahn-Haltestelle in Köln-Chorweiler: Bahnen der Linien S6 und S11 fallen hier regelmäßig aus. (Quelle: Christoph Hardt via www.imago-images.de/imago)

Eine Anfrage aus der Politik deckt erhebliche Missstände im Kölner Bahnverkehr auf. Besserung ist nicht in Sicht.

Mehr als 11.000 Mal haben Fahrgäste der S-Bahn-Linien S6 und S11 im Jahr 2024 vergeblich auf ihre Bahn gewartet. Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage der CDU an die Bezirksvertretung Chorweiler hervor. Demnach entfiel der Halt in Köln-Chorweiler im vergangenen Jahr 4.027 Mal auf der Linie S6 und sogar 7.655 Mal auf der Linie S11.

Zunächst hatte go.Rheinland auf Anfrage die Zahlen von Januar bis September veröffentlicht, auf Nachfrage von Bezirksvertreter Axel Zimmermann (CDU) nannte der Verband neue Zahlen. Hauptgrund für die Ausfälle bei der S11 waren Personalengpässe, bei der S6 waren es „vorhersehbare Störungen aufgrund von Baumaßnahmen“.

Problematisch ist dabei die Lage von Chorweiler innerhalb des Bahnnetzes. Die sogenannte Chorweiler-Schleife, die auch die Haltepunkte Volkhovener Weg, Chorweiler-Nord und Blumenberg umfasst, wird bei Verspätungen häufig aus dem Fahrplan gestrichen. So sollen folgende Züge wieder möglichst pünktlich unterwegs sein.

„Die Halte der Chorweiler-Schleife wurden im gesamten Jahr 2024 in 1.538 Fällen umfahren, davon 203-Mal zur Verspätungsverkürzung“, heißt es in der Antwort des Unternehmens weiter. Beim Umfahren der Schleife ist ein Halt in Worringen zudem ebenfalls nicht möglich, da die Züge dann auf einem Gleis fahren müssen, das nicht am Bahnsteig liegt.

Die Stadtverwaltung betont, „dass der Umfang der Ausfälle der S-Bahnlinien S6 und S11 im Bezirk Chorweiler einen untragbaren Zustand darstellen und inakzeptabel sind“. Im Austausch mit der go.rheinland und der Deutschen Bahn will sie kurzfristige Verbesserungen schaffen, um eine Anbindung des Stadtbezirks ans Liniennetz zu garantieren.

Eine schnelle Lösung ist allerdings nicht in Sicht. Die go.Rheinland will längere Wendezeiten an den Endstationen einführen, um Verspätungen abzufedern oder zu verringern. Dafür fehlt es derzeit allerdings noch an Infrastruktur, beispielsweise an der Endhaltestelle der S11 in Bergisch Gladbach. Eine „mittelfristige Lösung bis Anfang der 2030er-Jahre“ sei möglich, hänge aber von zahlreichen Faktoren ab.