Im vergangenen Jahr hat es in der EU mehr erfolgreiche Asylanträge gegeben als im Vorjahr. Das zeigen Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Demnach haben die EU-Mitgliedsländer 437.900 Menschen Schutz gewährt, sieben Prozent mehr als im Jahr davor.
Deutschland hat mit Abstand den meisten Menschen Schutz gewährt: 150.500 Asylanträge wurden anerkannt. Das ist etwas mehr als ein Drittel aller positiven Anträge innerhalb der EU.
Drei Länder mit Großteil aller positiven Anträge
Dahinter liegen Frankreich mit 65.230 bewilligten Anträgen und Spanien mit 50.915. Auf alle drei Länder zusammen entfallen etwas mehr als 60 Prozent aller erfolgreichen Asylanträge.
Die meisten anerkannten Asylbewerber kamen aus Syrien (32 Prozent), Afghanistan (17 Prozent) und
Venezuela (acht Prozent).
Fast die Hälfte aller Anträge wurden abgelehnt
Insgesamt wurden 2024 laut Eurostat fast 755.000 Anträge auf Asyl gestellt, rund 49 Prozent wurden abgelehnt. Portugal fuhr dabei einen besonders harten Kurs: 99 Prozent aller Anträge lehnte das Land ab und gewährte nur zehn Menschen Schutz.
In Deutschland wurden etwas mehr als die Hälfte aller Anträge bewilligt (53,4 Prozent). Das liegt leicht über dem EU-Niveau.
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Die meisten Aufgenommenen mit Flüchtlingsstatus
Ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt, welchen unterschiedlichen Schutz-Status die Menschen erhalten haben. Rund 42 Prozent (185.550 Menschen) bekamen einen Flüchtlingsstatus, knapp 170.000 Menschen (ca. 39 Prozent) einen subsidiären Schutz, weil ihnen in ihrem Heimatland
ernsthafte Gefahr droht. Aus humanitären Gründen wurden rund 82.500 Menschen von den EU-Mitgliedsstaaten aufgenommen (ca. 19 Prozent).
Auf Bitten des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR wurden 13.790 Flüchtlinge aus einem Drittstaat in die EU umgesiedelt. Auch hier nahm Deutschland mit
etwas mehr als 5.700 den Großteil auf.