Die Hauptuntersuchung bei TÜV NORD stellt sicher, dass jedes Fahrzeug gründlich auf technische Sicherheit und Verkehrstauglichkeit überprüft wird. Foto: Eric Shambroom / TÜV Nord.
________________________________Die Zahl der Fahrzeuge ohne Mängel ist bei den von TÜV NORD im vergangenen Jahr an den Stationen in Duisburg durchgeführten Hauptuntersuchungen (HU) gesunken. Demnach waren 57,0 Prozent aller Pkw vollkommen mängelfrei – ein Rückgang um 1,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Bei weiteren 19,6 Prozent wurden während der HU geringe Mängel festgestellt. Das durchschnittliche Fahrzeugalter betrug 12,5 Jahre, der Kilometerstand lag im Schnitt bei 137.000 Kilometern.
23,9 Prozent der Fahrzeuge zeigten erhebliche Mängel und mussten vor der Plakettenerteilung repariert werden. Seit Mai 2018 existiert neben den bekannten Kategorien „ohne Mängel“, „geringe Mängel“, „erhebliche Mängel“ und „verkehrsunsicher“ auch die fünfte Kategorie „gefährliche Mängel“. Diese wird statistisch den „erheblichen Mängeln“ zugerechnet. Ein „gefährlicher Mangel“ liegt vor, wenn ein Defekt eine unmittelbare Verkehrsgefährdung oder eine erhebliche Umweltbeeinträchtigung darstellt – etwa, wenn an einem Fahrzeug alle Bremslichter ausgefallen sind. Die Grundlage für den TÜV-Report 2026 bildet die Auswertung aller Hauptuntersuchungen, die zwischen Juni 2024 und Juni 2025 an mehr als 250 TÜV NORD-Stationen und in über 10.000 TÜV NORD-Partnerwerkstätten durchgeführt wurden.
Alter des Fahrzeugbestands wirkt sich auf Mängelquote aus
Ein deutlicher Trend im diesjährigen TÜV-Report: Mit zunehmendem Alter steigt die Mängelhäufigkeit merklich an. Fahrzeuge, die zehn Jahre oder älter sind, zeigen überdurchschnittlich oft sicherheitsrelevante Defekte – insbesondere an Bremsen, Achsaufhängung und Beleuchtung. Bei den an den TÜV NORD Stationen vorgestellten Fahrzeugen betrug das Durchschnittsalter 10,8 Jahre.
Das zunehmende Durchschnittsalter des Pkw-Bestands hat direkte Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit. So nimmt der Anteil der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln mit jedem weiteren Jahr deutlich zu: Bei drei Jahre alten Pkw liegt der Anteil bei rund 6 Prozent, bei zehn Jahre alten Fahrzeugen bereits bei 23 Prozent, bei über zwölf Jahre alten sogar bei rund 28 Prozent.
Hauptursachen sind Materialermüdung, verschlissene Bauteile und elektronische Alterung. Kunststoff- und Gummikomponenten verlieren ihre Elastizität, Leitungen und Steckverbindungen werden anfällig für Korrosion, Bremsleitungen können undicht werden, und in älteren Fahrzeugen treten vermehrt Fehlfunktionen bei ABS- und ESP-Systemen auf. Hinzu kommt eine sinkende Wartungsbereitschaft vieler Halter älterer Fahrzeuge: Regelmäßige Inspektionen werden aus Kostengründen häufiger verschoben, Ersatzteile sind teurer oder schwerer zu beschaffen. Dadurch steigt das Risiko plötzlicher Ausfälle – etwa durch defekte Beleuchtung, Bremsen oder Motorsteuerungen
Die unabhängige und neutrale Hauptuntersuchung ist und bleibt ein zentraler Pfeiler der Verkehrssicherheit. Sie sorgt dafür, dass Fahrzeuge mit technischen Mängeln erkannt und in die Werkstätten zurückgeführt werden. Dieser Mechanismus trägt wesentlich dazu bei, dass Autofahrende regelmäßig in den guten technischen Zustand ihrer Fahrzeuge investieren – zum Schutz aller Verkehrsteilnehmenden.
„Der Fahrzeugbestand wird zunehmend älter – regelmäßige Pflege und Wartung sind daher entscheidend, um die Verkehrssicherheit langfristig zu gewährleisten. Gerade bei älteren Fahrzeugen zeigt sich, wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang und rechtzeitige Reparaturen sind, um Pannen und Sicherheitsrisiken zu vermeiden,“ betont Gianncarlo Oliva, einer der Stationsleiter vor Ort.
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TÜV-Report
Der TÜV-Report erscheint jährlich und ist einer der wichtigsten Ratgeber für Autofahrer und Gebrauchtwagenkäufer. Er ist das Ergebnis aller Hauptuntersuchungsergebnisse der TÜV-Unternehmen innerhalb eines Jahres und gibt einen Überblick über den Zustand der einzelnen Automodelle, über die Sicherheit der gesamten deutschen Fahrzeugflotte und über die Problemzonen der Pkw. Das Heft gibt es an jeder TÜV NORD Station und im Zeitschriftenhandel für den Preis von 5,90 Euro. Weitere Informationen zum Report gibt es hier: https://www.tuev-nord.de/de/privatkunden/ratgeber-und-tipps/auto-ratgeber/tuev-report/
Über die TÜV NORD GROUP
Vor mehr als 150 Jahren gegründet, steht er weltweit für Sicherheit und Vertrauen. Als Wissensunternehmen hat der TÜV Nord die digitale Zukunft fest im Blick. Ob Ingenieure, IT-Security-Experten oder Fachleute für die Mobilität der Zukunft: Er sorgt in mehr als 70 Ländern dafür, dass Kunden in der vernetzten Welt noch erfolgreicher werden.
TÜV Nord
Foto: Eric Shambroom / TÜV Nord
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