Das Gericht von Ontario hat OVHcloud zur Aufklärung von Kriminalfällen angewiesen, bei ihm in den Rechnerwolken gespeicherte Daten zu liefern. Das wirft Fragen zur digitalen Souveränität auf. Denn der französische Cloud-Anbieter lagert die Daten in Europa und darf sie laut französischem Gesetz auch gar nicht herausgeben. Derweil verbieten neue Nutzungsbedingungen von Meta die Integration Künstlicher Intelligenz von Drittanbietern in WhatsApp. Damit werden KI-Assistenten wie ChatGPT und Copilot innerhalb von WhatsApp unterbunden, weil sie wohl zu hohe Systemlast erzeugen. Microsoft verweist alternativ auf eigene Copilot-Apps. Etwas Eigenes schafft auch ein schwedischer Zahlungsanbieter. Klarnas erster eigener Stablecoin auf Dollar-Basis soll Zahlungen schneller und kostengünstiger machen. Durch die Bindung an den US-Dollar soll KlarnaUSD stabil bleiben und Gebühren beim internationalen Geldtransfer sparen. Der Wettbewerb im Bereich digitale Zahlungen nimmt damit zu – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Ein Gericht in Ontario hat gegenüber dem französischen Cloud-Giganten OVHcloud angeordnet, auf ausländischen Servern gespeicherte Daten an die kanadische Polizei herauszugeben. Die Entscheidung bringt das Unternehmen in eine Zwickmühle zwischen kanadischer Justiz und französischem Strafrecht – und hat auch die französische Regierung auf den Plan gerufen. Letztlich geht es in deren Plädoyer auch um die viel beschworene Unabhängigkeit und den Datenschutz bei europäischen Online-Anbietern. Es ist ein Fall, der weit über die Grenzen eines gewöhnlichen Kriminalverfahrens hinausreicht und den Kern der digitalen Souveränität im 21. Jahrhundert berührt: Kanadisches Gericht verlangt von OVHcloud aus Frankreich die Herausgabe von Nutzerdaten.
Microsofts KI-Chatbot Copilot ist nicht nur im Browser oder per App auf dem Smartphone verfügbar, sondern seit Ende 2024 auch in WhatsApp. Doch damit wird Mitte Januar nächsten Jahres Schluss sein. Denn kürzlich hat Meta Platforms die geschäftlichen Nutzungsbedingungen von WhatsApp aktualisiert und dabei die Einbindung von KI-Angeboten von Drittanbietern ab 15. Januar 2026 verboten. Externe KI-Chatbots fliegen damit aus dem Messaging-Dienst, nur noch die konzerneigene Meta AI darf bleiben. Offenbar verursachen die externen KI-Assistenten innerhalb der Messaging-App durch die Nutzung der Business-APIs von WhatsApp eine erhöhte Systemlast. Nun zieht der WhatsApp-Betreiber die Reißleine: Microsofts Copilot und andere KI-Chatbots müssen WhatsApp Anfang 2026 verlassen.
Das schwedische Fintech Klarna wird mit KlarnaUSD seinen ersten US-Dollar-basierten Stablecoin auf den Markt bringen. Damit ist Klarna nach eigenen Angaben die erste Bank, die eine Stablecoin auf Tempo einführt, einer neuen Blockchain, die von Stripe und Paradigm speziell für Zahlungen entwickelt wurde. Derzeit ist KlarnaUSD auf das Testnetz von Tempo beschränkt und wird nicht öffentlich gehandelt. Im kommenden Jahr wird KlarnaUSD im Mainnet von Tempo eingeführt und vollständig durch den US-Dollar gedeckt sein, heißt es. Angesichts von geschätzt 120 Milliarden US-Dollar an jährlichen Transaktionsgebühren für grenzüberschreitende Zahlungen schaffen Stablecoins eine Möglichkeit, die Kosten für Verbraucher und Händler drastisch zu senken, erklärt Klarna. Anwender könnten dadurch bei grenzüberschreitendem Geldverkehr Gebühren sparen: Klarna bringt eigenen dollarbasierten Stablecoin auf den Markt.
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Die mexikanische Regierung hat mit dem Barcelona Supercomputing Center eine Vereinbarung über den Bau eines nationalen Supercomputers geschlossen, wie mexikanische Medien berichten. Das Projekt, das in dieser Woche offiziell verkündet werden soll, schaffe das „größte öffentliche Hochleistungsrechnersystem“ Lateinamerikas, heißt es. Die vorläufigen Rechenkapazitäten werden in Spanien gehostet. Der Supercomputer soll zunächst zur Entwicklung fortschrittlicher Klimamodelle, zur Analyse von Millionen von Satellitenbildern zur Überwachung der Landwirtschaft, zur massiven Verarbeitung von Daten der Steuerbehörde und des Zolls sowie für das Training von KI-Sprachmodellen für staatliche Institutionen eingesetzt werden: Mexiko erhält einen nationalen Supercomputer.
Black Friday macht natürlich auch vor Apple nicht halt: Der Hersteller beginnt allerdings erst am Freitag mit einer eigenen Verkaufsaktion, die traditionell jedoch unattraktiv ist. Käufer bestimmter Produkte erhalten dabei Geschenkgutscheine, die sich wiederum nur bei Apple einlösen lassen – und zahlen zudem hohe Preise für die Produkte. Im Handel sind aktuell allerdings erste sehr attraktive Angebote für Apple-Hardware zu finden. Besonders bei Macs gibt es mehrere Basismodelle und teils auch Upgrade-Konfigurationen zu neuen Tiefpreisen – selbst bei ganz frischen Modellen wie dem MacBook Pro M5. Bei iPads und AirPods sind ebenfalls einzelne Schnäppchen zu vermelden am Black Friday: Erste wirklich gute Angebote für Apple-Hardware.
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Auch noch wichtig:
- In China wird weiter überlegt, wie Taiwan im Falle einer Auseinandersetzung von Starlink abgeklemmt werden könnte. Die jüngste Idee setzt auf tausende Drohnen, so die Forschung in China: 1000 spezielle Drohnen könnten Taiwan von Starlink abklemmen.
- Apples erstes Klapp-Smartphone steht für kommenden Herbst an. Neuigkeiten gibt es nun aus der Produktion und vom Preis: Massenproduktion vom iPhone-Foldable läuft an, Preis 2400 US-Dollar plus.
- Das Raspberry-Pi-Projekt hat eine neue Version des Raspberry Pi Imagers vorgelegt. Raspberry Pi OS erhält sanfte Versionspflege: RaspberryPi-OS-Update und neuer Raspberry-Pi-Imager.
- Die Deutsche Bahn setzt seit zehn Jahren auf 3D-Druck und hat damit bereits über 200.000 Bauteile im Einsatz. Das spare Millionen Euro: Deutsche Bahn spart Millionen mit 3D-Druck-Ersatzteilen.
- Ducati überarbeitet sein Volumenmodell. Vom Motor über das Fahrwerk bis zur Sitzposition ist alles neu, doch weiterhin ist es auf Anhieb als Monster erkennbar: Ducati Monster ist die bucklige Nackte.
- Die Zahl der Kaufinteressenten wächst, jetzt liegt das Wertgutachten zum Bunkerareal vor. Kommt Bewegung in den geplanten Verkauf? Der Cyberbunker in Traben-Trarbach soll verkauft werden.
- Michael Burry wurde bekannt, als er vor der Finanzkrise 2008 auf den Kurssturz gewettet hat. Jetzt hat er sich mit Nvidia angelegt und der Konzern reagiert. Es sei „anders als Enron“: Nvidia weist Kritik von bekanntem Investor in Memo zurück.
- Tesla deutet die Zulassung seines Full Self Driving Supervised (FSD) in der EU an. Die zuständige niederländische Behörde RDW relativiert die Aussage zu FSD in Europa: Tesla-Versprechen sorgt für Verwirrung.
- Wero ist im Onlinehandel gestartet. Wir geben einen aktuellen Überblick zum Stand des europäischen Bezahlsystems und haben es im Shop ausprobiert: Überblick und Hintergrund zu Wero in ersten Onlineshops.
- Eine digitale Version des Untersuchungsberichts über die Hauptuntersuchung ist für Kfz-Halter ab sofort nutz- und teilbar, meldet das Kraftfahrt-Bundesamt: Kraftfahrt-Bundesamt stellt Bericht über Hauptuntersuchung in Datenform bereit.
- 2005 flogen für einen Sony-Werbespot 250.000 Bälle die Straßen von San Francisco entlang. Um CGI-frei zu bleiben, betrieben die Macher einen enormen Aufwand, heißt es bei Zahlen, bitte! 250.000 Gummibälle in den Straßen von San Francisco.
- Affinity kostet keinen Cent mehr. Mit der neuen App kann jeder ein Fotobuch nach eigenen Vorstellungen gestalten. Wie einfach das geht, zeigt unser Ratgeber zu Affinity: Professionelle Fotobücher und Magazine gratis gestalten.
(fds)
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