Der Kalender ist prall gefüllt: Frankreichs Kulturjahr 2026 verspricht eine Fülle an kulturellen Höhepunkten – von spannenden neuen Kunstmuseen und der Rückkehr von Belle-Époque-Institutionen in Paris bis hin zu wegweisenden Neubauten im ganzen Land. Erfahrt hier alles über die neuen Hotspots, die großen Jubiläen rund um berühmte Künstler wie Claude Monet und George Sand und all die vielen Projekte, die die französische Kunst, Wissenschaft und Geschichte in den Mittelpunkt stellen.
Nur einen Steinwurf von der Fondation Louis Vuitton entfernt soll 2026 ein architektonisches Geisterschiff zu neuem Leben erwachen. Seit 2005 stand das Musée des Arts et Traditions Populaires leer – ein vergessener Betonriese aus den 70er-Jahren am Rande des Bois de Boulogne. Jetzt verwandelt der multinationale Konzern LVMH Louis Vuitton Moët Hennessy das Gebäude in ein Zentrum für Kunsthandwerk.
Den Auftrag dafür erhielt mit Frank Gehry jener Architekt, der auch schon die Fondation Louis Vuitton entworfen hatte. Diesmal jedoch setzt Gehry nicht auf gebaute Segel, sondern die Renaissance eines Originals. Gemeinsam mit Thomas Dubuisson, dem Enkel des ursprünglichen Architekten Jean Dubuisson, legt Gehry die strenge Eleganz und Transparenz des Baus von 1975 frei. Dazu wird das Gebäude „gestrippt“ – eine architektonische Neuinterpretation statt revolutionärer Neuschöpfung.

Daniel Buren beklebte das Dach der Fondation Louis Vuitton mit lilafarbenen Folien. Foto: Hilke Maunder
Während die Fondation Louis Vuitton nebenan zeitgenössische Kunst zeigt, widmet sich die Maison LVMH dem Handwerk: Leder, Couture und Schmuck. Offene Ateliers, Ausstellungen und ein Forschungszentrum sollen die Exzellenz der métiers d’art erlebbar machen. Ein großer Saal für bis zu 4.000 Personen bietet Raum für Events und Performances.
Gemeinsam bilden beide Häuser einen LVMH-Kulturcampus an der Avenue du Mahatma Gandhi. Die Eröffnung ist für 2026 geplant, nach jahrelanger Verzögerung und einer Investition von mehr als 150 Millionen Euro.
Frankreichs Kulturjahr 2026: Neue Museen in Paris und der Île-de-France
Fondation Cartier: Umzug ans Palais-Royal
Paris erlebte am 25. Oktober 2025 den wohl spektakulärsten Umzug der Kunstwelt. Die Fondation Cartier verließ ihren gläsernen Bau von Jean Nouvel am Boulevard Raspail und zog an der Place du Palais-Royal in den ehemaligen Louvre des Antiquaires, gegenüber dem Louvre. 6.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche machen die Fondation Cartier zum Hotspot für zeitgenössische Kunst im Herzen von Paris.

Der Blick auf die Fondation Cartier von der Rue de Rivoli. Foto: Marc Dompas (Pressefoto der Fondation Cartier)
Palais de la Découverte: Wissenschaft trifft Belle Époque
Nach jahrelanger Renovierung kehrt auch der Palais de la Découverte im Winter 2026 ins Kulturteben der Kapitale zurück. Das traditionsreiche Wissenschaftsmuseum im Westflügel des Grand Palais verbindet den Glanz der Belle Époque mit High-Tech des 21. Jahrhunderts. Innovative Labore und interaktive îlots – kleine Themen-Inseln – laden zum Experimentieren ein. Ein neuer Bereich für Kinder und Familien ermöglicht spielerisches Lernen im Ambiente der Belle Époque von 1900.
Das Museum wurde 1937 gegründet und vermittelt seitdem naturwissenschaftliche Erkenntnisse durch praktische Experimente. Die Nef du Grand Palais war bereits 2024 für die Olympischen Sommerspiele geöffnet worden.

Der Vorplatz und das Westwerk von Notre-Dame de Paris nach dem Wiederaufbau. Foto: Hilke Maunder
Musée Notre-Dame im Hôtel-Dieu
Im historischen Hôtel-Dieu, direkt am Vorplatz von Notre-Dame de Paris, soll bis Ende 2026 ein Museum entstehen, das den verheerenden Brand vom April 2019 und den gigantischen Wiederaufbau dokumentiert. Auf 6.000 Quadratmetern will es Brandreste, gerettete Kunstwerke und die Geschichte der Restaurierung präsentieren. Hinter dem Projekt steht das Centre des Monuments Nationaux. Die Realisierung steht allerdings noch nicht endgültig fest, da Teile des Hôtel-Dieu auch für Start-ups, Gewerbe und Wohnungen vorgesehen sind.
Centre Pompidou Francilien – Fabrique de l’Art in Massy

Die Fabrique de l’Art in Massy. Copyright: PCA-STREAM
Darauf freue ich mich in Frankreichs Kulturjahr 2026 ganz besonders: Im Herbst will südlich von Paris in Massy (Essonne) eine neue Außenstelle des Centre Pompidou eröffnen. Die Fabrique de l’Art fungiert als Schaudepot und Ausstellungsraum. Auf rund 3.000 Quadratmetern vereint das Gebäude von Philippe Chiambaretta und seinem Büro PCA-STREAM Lagerflächen für rund 140.000 Werke des Centre Pompidou sowie etwa 10.000 Kunstwerke des Musée national Picasso Paris sowie Ateliers und Ausstellungsräume.

Das hölzerne Treppenhaus des Centre Pompidou Francilien. Copyright: PCA-STREAM
Geschickt zitiert Chiambaretta in seinem Entwurf für den jüngsten Ableger des berühmten Kunstmuseums das Mutterhaus von Renzo Piano und Richard Rogers im Pariser Hallenviertel. Das hölzerne Treppenhaus erinnert beispielsweise an die chenille des Centre Beaubourg, die berühmte transparente Rolltreppe des Pariser Museums.

Visualisierung des Ausstellungsbereiches. Copyright: PCA-STREAM
Und ähnlich wie das Beaubourg, das mit Stahl und Glas sein Innerstes nach außen kehrt, spielt auch die Fassade in Massy mit mit doppeltem Betonschleier und vertikalen Lamellen subtil mit Transparenz und Materie. Eine baumbestandene Promenade und eine Terrasse mit Amphitheater öffnen den neuen Kunstort zum Parc de la Blanchette mit seinem See.
Philippe Chiambaretta hat bereits bewiesen, wie gut er kreative Orte entwerfen und entwickeln kann, u.a. mit dem zeitgenössischen Kunstzentrum MO.CO in Montpellier und die Konzertstätte La Source Vive in Évian-les-Bains. Das Hauptgebäude des Centre Pompidou in Paris wird bis voraussichtlich 2030 umfangreich saniert.

Der Blick auf die Seeseite des neuen Kunstzentrums von Massy. Copyright: PCA-STREAM
Musée Giacometti kommt erst 2028
Das neue Musée Giacometti in der ehemaligen Gare des Invalides (7. Arrondissement), das ursprünglich in Frankreichs Kulturjahr 2026 eröffnen sollte, wird noch eine Baustelle sein – und erst mit großer Verzögerung wohl 2028 fertiggestellt.. Bis dahin wird der Belle-Époque-Bahnhof von 1900 von Architekt Dominique Perrault umgestaltet, um künftig auf rund 6.000 Quadratmetern die weltweit größte Sammlung des schweizerisch-französischen Bildhauers Alberto Giacometti zu präsentieren – etwa 10.000 Werke, von denen viele bislang nicht öffentlich zugänglich sind.
Musée Hector Guimard: Baustelle im Hôtel Mezzara
Im denkmalgeschützten Hôtel Mezzara, einem Jugendstil-Meisterwerk von 1910, entsteht derzeit Frankreichs erstes Museum für den berühmten Art-Nouveau-Architekten, der vor allem für die Eingänge der Pariser Métro weltberühmt ist. Ende 2027/Anfang 2028 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Ihr könnt dann mehr als 100 Originalstücke und Reproduktionen sehen, darunter Möbel, Glasarbeiten und Vasen. Ein Highlight: eine immersive Virtual-Reality-Erfahrung zur verlorenen Salle Humbert de Romans. Das Museum ergänzt ein 700 Quadratmeter großer Garten mit Café und Buchladen.

Auch auf der Île de la Cité findet ihr noch einen der Jugendstil-Metroeingänge von Hector Guimard. Foto: Hilke Maunder
Musée du Grand Siècle in Saint-Cloud
Ende 2026 oder auch erst Anfang 2027 will bei Paris ein neues Museum eröffnen, das der französischen Kultur und Kunst des 17. Jahrhunderts gewidmet ist – dem Grand Siècle von Henri IV bis zur Régence (circa 1590–1725). Das Museum entsteht in der ehemaligen Caserne Sully, einem Kasernengebäude aus dem 19. Jahrhundert am Rande des Domaine National de Saint-Cloud nahe der Seine.
Der Neubau von Rudy Ricciotti umfasst Ausstellungen zu Malerei, Skulpturen, Mobiliar, Gravuren und Medaillen sowie einen Forschungs- und Bildungsbereich, ein Cabinet des Collectionneurs, Restaurationswerkstätten, ein Auditorium und Flächen für die Gastronomie.

Der Ausblick von der Terrasse des Domaine national de Saint-Cloud. Foto: Hilke Maunder
Cité de la Gastronomie in Rungis
Nach Dijon und derzeit im Bau befindlichen Projekten in Lyon und Tours entsteht seit 2024 beim Marché d’Intérêt National ( MIN) von Rungis, dem weltweit größten Frischemarkt, und in der Nähe des Einkaufszentrums Belle-Épine ein weiteres Zentrum für die als Welterbe ausgezeichnete französische Küche. 2027 soll die Cité de la Gastronomie Paris-Rungis mit fünf Bereichen eröffnen:
- Le Cœur als kulturelle Fabrik mit Ausstellungen und Workshops
- Le Campus für Ausbildung und Weitergabe kulinarischen Wissens
- Les Pavillons für regionale Produkte und Handwerkskunst
- Le Lab als Innovationszentrum für die Lebensmittelbranche
- Le Hub mit Konferenzzentrum, Auditorium und Hotelangeboten
Rund 70 Millionen Euro soll der Komplex kosten. Das Département Val-de-Marne übernimmt davon rund neun Millionen Euro. Die Region Île-de-France steuert sechs Millionen Euro, die Stadt Rungis eine Million Euro bei. Weitere Mittel kommen von der Métropole du Grand Paris und dem französischen Staat.
Frankreichs Kulturjahr 2026: Neue Museen im restlichen Land

Blick vom Standort des Kunstmuseums im Stadtteil Petit Bayonne über die Nive auf das Altstadtviertel Grand Bayonne. Foto: Hilke Maunder
Musée Bonnat-Helleu in Bayonne: Neueröffnung nach 14 Jahren
Bereits am 27. November öffnete das bedeutendste Kunstmuseum zwischen Bordeaux und Bilbao nach 14-jähriger Schließung wieder seine Tore: das Musée Bonnat-Helleu. 29 Millionen Euro wurden investiert, um die Ausstellungsfläche von 2.000 auf 4.900 bzw. 7.000 Quadratmeter zu verdoppeln, den Museumsrundgang neu zu gestalten und die ehemalige Grundschule Petit Bayonne in den Museumskomplex zu integrieren.
Die Sammlung des Museums umfasst neben 3.000 Werken aus dem Nachlass von Léon Bonnat mit Arbeiten von Leonardo da Vinci, Rembrandt, Goya und Delacroix auch die umfangreiche Sammlung von Paul Helleu sowie Gemälde aus dem Bestand des Pariser Louvre.
Musée de la Tapisserie de Bayeux – Schließung für Neubau
Ab September 2025 schließt das Museum in der Normandie für einen Neubau. Die berühmte Tapisserie reist währenddessen nach London. Die Wiedereröffnung ist für 2027 geplant.

Detailliert stellt der Teppich von Bayeux die historischen Geschehnisse des Jahres 1066 dar. Foto: Hilke Maunder
Musée des Tissus in Lyon: Umbau bis 2028
Das Stoffmuseum in Lyon, das eine der größten und bedeutendsten Textilsammlungen weltweit birgt, wird bis Ende 2027/Anfang 2028 umfangreich umgebaut und modernisiert. Für etwa 5 bis 10 Millionen Euro soll ein modernes Museum für Textilien, Kunst und Design mit rund 7.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche entstehen. Bereits Ende 2026 soll das Hôtel de Lacroix-Laval , ein historisches Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert im großen Domaine de Lacroix-Laval von Marcy-l’Étoile fertiggestellt sein.
Musée Maritime in Saint-Malo: Eröffnung verschoben
Die Eröffnung des Musée Maritime von Saint-Malo, genannt L’Hydro, wurde auf den Herbst 2028 verschoben. Am 19. Dezember 2023 war Grundsteinlewgung. Seitdem entsteht das neue Meeresmuseum für 32,7 Millionen Euro in den historischen Gebäuden der ehemaligen École Nationale Supérieure Maritime ( ENSM ) intra-muros von Saint-Malo.
Die einstige Seefahrtsschule, 1959 von Louis Arretche und Roger Hummel entworfen, ist als Architecture Contemporaine Remarquable ausgezeichnet, sprich, als bemerkenswerte Architektur der Nachkriegszeit.
Den internationalen Wettwerb für den Neubau und die Umgestaltung des Museums gewann Philippe Prost mit seiner modernen Interpretation, die den historischen Kontext respektiert. Gemeinsam mit Prost entwarf der Szenograf David Lebreton vom Studio Designers Unit ein bateau monde (Welt-Schiff), das mit 130.000 Exponaten die maritime Geschichte von Saint-Malo als modernes Museumserlebnis inszeniert.

Die weltberühmten Menhire von Carnac. Foto: Michel Angot / MDLF
Neues prähistorisches Museum von Carnac
Das Musée de Préhistoire in Carnac wird seit Ende 2025 komplett neu gebaut und soll voraussichtlich im April 2027 eröffnen. Es wird dann aus seinem alten Pfarrhaus rund 150 Meter entfernt in einen Neubau am Standort der ehemaligen städtischen Kantine in der Rue Poul Person ziehen. Mit 2.500 Quadratmetern auf drei Etagen ist dieser gut dreimal so groß wie das bisherige Presbytère.
Die Pläne für das neue, mit Granitplatten verkleidete Museum lieferte das Architekturbüro Projectiles in Zusammenarbeit mit Ocam. Sein Wahrzeichen wird eine monumentale steinerne Stele mit 14 Metern Höhe sein.
Bicentenaire de la photographie 2026–2027

Joseph Nicéphore Niépce aus Chalon-sur-Saône erstellte mit seiner Heliografie die erste bis heute erhaltene Fotografie. Foto: Hilke Maunder
2026/27 feiert Frankreich das 200. Jubiläum der Erfindung der Fotografie durch Joseph Nicéphore Niépce (1826/27). Der Ingenieur aus Chalon-sur-Saône in Burgund erstellte zwischen 1826 und 1827 das erste Foto der Geschichte: Point de vue pris d’une fenêtre de la propriété du Gras in Saint-Loup-de-Varennes.
Im Herbst 2026 zeigt das Grand Palais in Paris ihm zu Ehren eine große Ausstellung. Alle fotografischen Genres werden geehrt – von der Daguerreotypie bis zum Selfie. Ein wissenschaftliches Komitee unter Leitung von Dominique de Font-Reault, Konservatorin am Louvre und Foto-Historikerin, koordiniert die Veranstaltungen. Weitere Ausstellungen sind im Musée Nicéphore Niépce in Chalon-sur-Saône geplant.
Jahrestage berühmter Persönlichkeiten in Frankreichs Kulturjahr 2026

Die prominente Briefeschreiberin Marquise de Sévigné machte Grignan weltberühmt. Foto: Hilke Maunder
Januar
8. Januar: 30. Todestag von François Mitterrand (1916–1996), Präsident der Französischen Republik (1981–1995)
16. Januar: 100. Jahrestag der Gründung des Institut de Coopération Intellectuelle des Völkerbunds, Vorläufer der UNESCO
Februar
5. Februar: 400. Geburtstag von Madame de Sévigné (1626–1696), berühmte Briefschreiberin des 17. Jahrhunderts
6. Februar: 400. Jahrestag der Gründung des Jardin des Plantes in Paris
20. Februar: 50. Todestag von René Cassin (1887–1976), Jurist, Friedensnobelpreisträger 1968, Mitbegründer der UNESCO
April
6. April: 200. Geburtstag von Gustave Moreau (1826–1898), symbolistischer Maler
19. April: 120. Todestag von Pierre Curie (1859–1906), Pionier der Physik, Entdecker der Radioaktivität (gemeinsam mit Marie Curie)
Mai
31. Mai: 150. Todestag von George Sand (1804–1876), Schriftstellerin der Romantik. Erfahrt hier mehr!
Juni
3. Juni: 120. Geburtstag von Josephine Baker (1906–1975), Tänzerin, Sängerin und Widerstandskämpferin. Ihre Heimat war das Château des Milandes an der Dordogne. Hier habe ich es vorgestellt.
8. Juni: 70. Todestag von Marie Laurencin (1883–1956), Malerin der Moderne
8. Juni: 150. Todestag von Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil (1804-1876), besser bekannt als die feministische und sozialkritische Schriftstellerin George Sand. Hier erfahrt ihr mehr.
19. Juni: 40. Todestag von Coluche (1944–1986), Humorist, Schauspieler und Gründer der Restos du Cœur.

George Sand, in Öl festgehalten von Auguste Charpentier. Foto: Hilke Maunder
August
1. August: 90. Geburtstag von Yves Saint-Laurent (1936–2008), einflussreicher Modeschöpfer
14. August: 100. Geburtstag von René Goscinny (1926–1977), Schöpfer von Asterix und Lucky Luke
29. August: 120. Todestag von Alfred Stevens (1823–1906), belgisch-französischer Salonmaler
September
28. September: 60. Todestag von André Breton (1896–1966), Schriftsteller und Mitbegründer des Surrealismus
Oktober
20. Oktober: 120. Todestag von Paul Cézanne (1839–1906), Maler des Postimpressionismus und Wegbereiter der modernen Kunst. Erfahrt hier mehr.

Im Atelier von Cézanne. Foto: Hilke Maunder
November
15. November: 50. Todestag von Jean Gabin (1904–1976)
Dezember
5. Dezember: 100. Todestag von Claude Monet (1840–1926). Erfahrt hier mehr im Blog über den führenden Vertreter des Impressionismus.
6. Dezember: 170. Geburtstag von Louise-Cathérine Breslau (1856–1927), Malerin, bekannt für Porträts und Genrebilder
8. Dezember: 400. Todestag von Salomon de Brosse (1571–1626), bedeutender Architekt der Renaissance
19. Dezember: 300. Geburtstag von Louis-Nicolas Clérambault (1676–1749), Organist und Barock-Komponist

In Soisson als Street Art verewigt: Simone Veil. Foto: Hilke Maunder
UNESCO ehrt zwei Franzosen
Im April 2025 beschloss die UNESCO bei der 221. Sitzung des Exekutivrats in Paris, 2026 und 2027 zwei herausragende Franzosen zu ehren: René Cassin und Simone Veil. Beide ruhen im Panthéon, beide kämpften für Menschenrechte – auf unterschiedlichen Wegen, in unterschiedlichen Zeiten.
René Cassin (1887–1976): 50. Todestag am 20. Februar 2026
Er gehörte zu jenen, die nach dem Zweiten Weltkrieg die Welt neu ordnen wollten – mit dem Recht als Fundament. René Cassin stand 1946 in der Gründungsdelegation der UNESCO und wurde erster Präsident der französischen Nationalkommission. Als Präsident der nationalen Menschenrechtskommission prägte er die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Von 1965 bis 1968 leitete Cassin den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. 1968 erhielt er den Friedensnobelpreis. Fast zwei Jahrzehnte nach seinem Tod, 1987, zog er ins Panthéon ein – eine späte, aber verdiente Ehrung für den Architekten der Menschenrechte.
Simone Veil (1927–2017): 100. Geburtstag am 13. Juli 2027
Sie überlebte Auschwitz. Was folgte, war ein Leben im Dienst der Menschenwürde. 1974 trat Simone Veil vor die Nationalversammlung und präsentierte als Gesundheitsministerin mit einem Gesetz, das Frankreich spalten sollte: die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs. Stundenlang stand sie unter Beschimpfungen, blieb standhaft, gewann.
Die Loi Veil wurde zum Symbol. Von 1979 bis 1982 führte sie als erste Frau das Europäische Parlament. Ihr Kampf galt den Rechten der Frauen, dem Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus, der Erinnerung an die Shoah. 2018 entschied Präsident Emmanuel Macron: Simone Veil zieht ins Panthéon ein – gemeinsam mit ihrem Ehemann Antoine, eine Premiere.

Das Panthéon von Paris. Foto: Hilke Maunder
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