„Hamburger Originale“

Reedereien fusionieren – Hafenrundfahrten vor Neustart

26.11.2025 – 19:25 UhrLesedauer: 2 Min.

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Barkasse „Nelly Abicht“ der Rainer Abicht Elbreederei (Archivfoto): Das Angebot für Touristen soll durch den Zusammenschluss noch verlässlicher werden. (Quelle: IMAGO/BODE/imago)

Über Jahrzehnte existierten sie nebeneinander, jetzt kommt es zum großen Zusammenschluss: In Hamburg werden die Hafenrundfahrten auf neue Beine gestellt.

Im Hamburger Hafen bahnt sich eine historische Zäsur an: Die Traditionsunternehmen Rainer Abicht Elbreederei und Barkassen Meyer bündeln ab dem 1. Januar 2026 ihre Kräfte. Nach fast einem Jahrhundert als eigenständige Anbieter entsteht damit ein Familienunternehmen, das einen Großteil der Hafenrundfahrten unter einem gemeinsamen Dach vereint.

„Das Unglaubliche ist nun wahr geworden“, sagen die Geschäftsführer Hubert Neubacher und Dragan Botic, die sich seit Jahrzehnten von den Landungsbrücken kennen. Die Rainer Abicht Elbreederei übernimmt den Geschäftsbetrieb von Barkassen Meyer, führt jedoch Name, Marke und Angebote fort. Für Gäste sollen sich Abläufe und Routen deshalb nicht verändern.

Rainer Abicht Elbreederei gehört seit Jahrzehnten zu den dominierenden Hafenrundfahrt-Anbietern in Hamburg. Das Unternehmen betreibt eine der größten Barkassen- und Fahrgastschiffflotten der Stadt, darunter traditionelle offene Barkassen, moderne Fahrgastschiffe sowie Spezialfahrten wie Lichtertouren, Elbaufwärts-Routen und Themenfahrten. In den vergangenen Jahren hat Abicht verstärkt in modernisierte Schiffe und leisere Antriebe investiert.

Barkassen Meyer zählt zu den ältesten noch aktiven Barkassenbetrieben Hamburgs. Das Unternehmen entstand aus einem kleinen Werft- und Bootsbetrieb und ist unter Touristen vor allem für die klassischen Fleetfahrten durch die Speicherstadt und den historischen Freihafen bekannt. Der Betrieb setzt bis heute auf viel Handarbeit bei Wartung und Betreuung der Flotte und gilt als besonders traditionsverbunden.

Mit dem Zusammenschluss werden künftig rund 50 Schiffe unter einer Struktur operieren – von kleinen offenen Barkassen bis zu größeren Fahrgastschiffen. Beide Unternehmen betonen, dass wirtschaftliche und ökologische Gründe eine große Rolle spielen. „Unsere Branche steht vor großen wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen. Gemeinsam können wir unsere Flotten effizienter betreiben, neue Energie- und Antriebskonzepte umsetzen und unsere Gäste weiterhin mit echter Hamburger Gastfreundschaft begeistern“, sagt Neubacher.

Die Geschäftsführung übernehmen künftig Neubacher, Botic und Focko Keiter. Laut beiden Häusern sollen alle Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Botic spricht auch von einer persönlichen Geschichte: „Wir haben als junge Männer und später als einfache Angestellte an den Landungsbrücken angefangen. Heute dürfen wir mit Stolz sagen: Wir führen zwei Hamburger Originale in eine gemeinsame Zukunft – hanseatisch, herzlich und verantwortungsvoll.“