
Die Pleitensaison des englischen Meisters setzt sich fort: Gegen die PSV Eindhoven kassierte der FC Liverpool eine herbe Heimklatsche, diesmal in der Champions League. Beim 1:4 (1:1) aus Sicht der „Reds“ präsentierte sich Liverpool zum Teil desolat.
Während Liverpool bislang in der Premier League mit Platz zwölf auf ganzer Linie enttäuscht, lief es bis dato in der Champions League mit drei Siegen aus vier Spielen noch gut. Gegen Eindhoven zeigte Liverpool aber erneut alles andere als eine gute Leistung und verlor auch aufgrund schwerer eigener Patzer verdient, wenn auch um ein Tor zu hoch.
Ivan Perisic (5. Spielminute, Handelfmeter), Guus Til (56.) und Couhaib Driouech (73. und 90.+1) erzielten Eindhovens Tore. Dominik Szoboszlai hatte zwischenzeitlich für Liverpool ausgeglichen (16.).
Der LFC rutscht durch die Niederlage in Abwesenheit von Florian Wirtz (Muskelverletzung) auf Rang 13 (neun Punkte) ab, während die Niederlander durch die unerwarteten drei Punkte bis auf einen Punkt an Liverpool heranrücken.
Van Dijks Aussetzer sorgt für Eindhovens Führung
Zwei Premier-League-Niederlagen (jeweils 0:3) hatte Liverpool zuletzt kassiert – und auch gegen die PSV war der Start in die Partie katastrophal. Ausgerechnet Kapitän van Dijk leistete sich einen kapitalen Aussetzer, als er einen gegnerischen Eckball am Fünfmeterraum im Stile eines Volleyballers mit dem Arm abwehrte.
Auch wenn van Dijk beim Kopfballduell minimal gestoßen worden war, blieb Schiedsrichter Alejandro Hernandez nichts anderes übrig, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Während van Dijk dennoch die Welt nicht mehr verstand und vehement protestierte, blieb Perisic (ehemals München, Dortmund und Wolfsburg) ganz cool und verwandelte den Elfmeter zur frühen Gäste-Führung.
Erbost über die Elfmeterentscheidung: Virgil van Dijk (l.)
Liverpool macht nach dem Ausgleich Dampf
Die verunsicherten Reds kamen angesichts des frühen Schocks nur schwer in die Gänge. Mit dem allerersten Vorstoß in Richtung gegnerisches Tor gelang aber direkt der Ausgleich: Cody Gakpo drang in den Strafraum ein und zog scharf ab. Matej Kovar konnte den Ball noch parieren, der Ex-Leipziger Szoboszlai staubte dann trocken in die Tormitte ab.
Der Ausgleich aus dem Nichts tat Liverpool sichtlich gut, erst jetzt kippte das Spiel komplett in die Richtung des englischen Meisters. Während van Dijk immer noch etwas neben sich stand und mit einer unsauberen Grätsche zu Recht Gelb sah (17.), kam seine Mannschaft in Fahrt und erspielte sich mehrere gute Torgelegenheiten. Die beste davon vergab Hugo Ekitiké, dessen Flachschuss ins rechte Eck Kovar aus der Ecke fischte (31.).
Wieder ist Eindhoven früh zur Stelle
Von Eindhoven war lange nichts zu sehen, doch nach der Halbzeitpause waren die Niederländer plötzlich wieder da. Mauro Júnior ließ Mo Salah spielend leicht stehen und setzte mit einem perfekten Pass Til (ehemals Freiburg) im Strafraum ein, der nur den Fuß hinhielt und so handlungsschnell zur erneuten Gäste-Führung traf.
Guus Til (r.) erzielt das zweite Tor für Eindhoven
Auch diesmal zeigte der Gegentreffer Wirkung beim Team von Trainer Arne Slot. Die Gastgeber hatten Mühe, zurück zu ihrem in der Endphase des ersten Durchgangs noch druckvollen Spiel zu finden. Erst als Szoboszlai eine starke Flanke ins Zentrum schlug, wurde es mal wieder gefährlich: Gakpos Kopfball aus guter Position landete über dem Tor (65.).
Driouech setzt für die PSV den Deckel drauf
In der Folge aber verstand Eindhoven es, Liverpool weitestgehend fern vom eigenen Tor zu halten – und setzte selbst Nadelstiche. Und wieder hatte in Ricardo Pepi, ehemals Augsburg, ein Ex-Bundesligaspieler seine Füße im Spiel. Der Schuss des eingewechselten US-Amerikaners landete noch am Pfosten. Driouech, wie Pepi gerade erst ins Spiel gekommen, drückte den Abpraller über die Linie.
Liverpool, dem man immerhin in puncto Kampfgeist wenig vorwerfen konnte, warf in der Schlussphase logischerweise alles nach vorne. Es kam auch noch zu ordentlichen Chancen, wirklich zwingend wurde die Heimelf aber nicht mehr. Es kam stattdessen sogar noch schlimmer: Driouech schnürte nach einem Konter den Doppelpack und stellte den deutlichen 4:1-Endstand her – ein Endergebnis, über das vor allem in England zu reden sein wird.
Schwere Aufgabe wartet: Liverpool muss zu Inter
In der Champions League geht es für Liverpool am 9. Dezember (Dienstag) mit einem Highlight weiter: Die Reds müssen am sechsten Spieltag nach Mailand zu Inter – und werden eine erhebliche Leistungssteigerung brauchen. Eindhoven empfängt ebenfalls am Dienstag Atlético Madrid.
