- Uwe Papencord, Leiter des Bremer Ordnungsamts, geht nach 48 Jahren im öffentlichen Dienst in den Ruhestand und erinnert sich besonders an pragmatische Lösungen während der Corona-Zeit.
- Papencord arbeitete u. a. im Sportamt, in der Ausländerbehörde und als Referatsleiter für Versammlungsrecht, bevor er die Leitung des Ordnungsamts 2020 übernahm.
- Auch im Ruhestand plant Papencord, als Jugendtrainer aktiv zu bleiben, und appelliert: „Die Gesellschaft muss mehr zusammenwachsen, wieder mehr auf sich achten.“
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Die Corona-Zeit hat manch seltsame Blüte getrieben. Besonders gut erinnert sich Uwe Papencord an den Platz des Golfclubs Bremer Schweiz, der halb in Bremen, halb in Niedersachsen liegt. Wegen abweichender Corona-Regeln durfte man Loch 10 bis 18 bespielen, Loch 1 bis 9 nicht. „Die Grenze war dann wirklich mit einem Flatterband abgesperrt“, sagt der scheidende Leiter des Bremer Ordnungsamts. Wenn der 67-Jährige an diesem Freitag nach 48 Jahren und vier Monaten im öffentlichen Dienst verabschiedet wird, dürfte mehr als nur eine Anekdote zum Besten gegeben werden. Mit Papencord nimmt ein Mann seinen Hut, der nicht auf den Mund gefallen ist.
Auch als leidenschaftlicher Amateurfußballer hielt Papencord nicht mit seiner Meinung hinter dem Berg. Das ist sogar im WESER-KURIER nachzulesen. Als er noch für den FC Oberneuland kickte, wurde er im August 1982 in einem Pokalspiel vom Platz gestellt – „wegen Widerrede“, wie es in der Berichterstattung hieß. Schon als Schüler gehörte Papencord nicht zur Streberfraktion. „Vom Gymnasium musste ich zwangsweise abgehen“, erzählt er, „ich hatte zu viele Flausen im Kopf.“ Dass er nicht zurücksteckt, zeigte der parteilose Papencord zuletzt, als er beim Streit um seine gescheiterte Wahl zum Ortsamtsleiter von Horn-Lehe vor knapp fünf Jahren bis vor das Oberverwaltungsgericht zog.
Corona hat alles verändert
Von seiner langjährigen Tätigkeit im öffentlichen Dienst macht die Position an der Spitze des 2017 ins Leben gerufenen Ordnungsamts nur einen kleinen Teil aus. Im Januar 2020 übernahm er die Position erst kommissarisch als Elternzeitvertretung, wenig später auch formal. „Und dann kam Corona“, sagt Papencord. Das sei eine ganz neue Form der Arbeit unter gewaltigem Zeitdruck gewesen. „Auf einmal musste man groß denken, um den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten.“
In Bremen sei das ganz gut gelungen. „Wir haben uns eine gewisse Flexibilität erhalten.“ Zum Beispiel hätten Fitnessstudios ihre Geräte dann eben draußen auf dem Parkplatz aufstellen dürfen. „Es braucht immer eine pragmatische Lösung“, sagt Papencord. „Es ist nie alles nur schwarz und weiß, es gibt auch ganz viele Grautöne.“ Seine Behörde habe sich damals kaum retten können vor Anfragen aus der Bevölkerung. „Wir wurden alles gefragt. Und wir haben versucht, alles zu beantworten.“ Er selbst habe in der Corona-Zeit ein anderes Bild von Behördenarbeit bekommen. „Ich bin stolz, dass meine Mitarbeiter nicht um 16 Uhr den Stift fallen ließen.“
Ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein zeichnet auch den scheidenden Amtsleiter aus. „Offiziell bin ich bis zum 30. November im Dienst“, betont er. Soll heißen: Wenn am Wochenende noch etwas Ungewöhnliches passiert, ist Papencord zur Stelle. So wie immer, seit er Leitungspositionen bekleidet. Denn: „Meine Verantwortung endet nicht an der Bürotür.“ Seine Arbeit hat ihm ohnehin immer ein großes Maß an Befriedigung gegeben. Schon vor zwei Jahren hätte er aufhören können, machte aber weiter. Und will auch künftig sein Wissen und seine Erfahrung zur Verfügung stellen. „Von 100 auf 0, das kann ich nicht, dafür arbeite ich zu gerne.“
Sich selbst versteht Papencord als einen Mann fürs Praktische, für das „operative Geschäft“. Schon als es in jungen Jahren um die Berufswahl ging, konnte er sich ein Studium nicht vorstellen, der kaufmännische Bereich reizte ihn. Die Höhere Handelsschule schaffte der gebürtige Bremer aus der Neuen Vahr Süd nach eigener Angabe „auf den letzten Drücker“, danach hätte er bei der AG Weser anfangen können. Hat er aber nicht, weil ein Freund ihn für den öffentlichen Dienst begeisterte. Der krisensichere Job spielte bei seiner Entscheidung aber keine Rolle, sagt Papencord. „Die berufliche Sicherheit hatte ich noch gar nicht im Blick.“
Erste Station im Sportamt
Seine erste Station im Sportamt empfindet Papencord als richtungsweisend. „Weil es so unkompliziert war.“ Nach seiner Ausbildung für den gehobenen Dienst wechselte er als Verwaltungsinspektor ins damalige Stadt- und Polizeiamt. Ein Vierteljahrhundert arbeitete er in der Ausländerbehörde, dem heutigen Migrationsamt, ehe er als Referatsleiter unter anderem die Zuständigkeit fürs Versammlungsrecht übernahm, inzwischen ein Aufgabengebiet des Ordnungsamts. Bei Demonstrationen ist für ihn klar: Sie sollten möglichst am Wunschort stattfinden. „Wer ein politisches Anliegen hat, will das nicht in Mahndorf oder Farge vorbringen.“ Die Herausforderung sei, unterschiedlichen Interessen gerecht zu werden, wie jüngst bei den Versammlungen zum Nahostkonflikt. „Das macht sehr viel Arbeit, da muss viel kooperiert werden mit verschiedenen Partnern.“
Im Ruhestand will der dreifache Vater nicht etwa seine Ruhe haben. Bereits seit 25 Jahren ist Papencord als Jugendtrainer aktiv, das will er in seinem Wohnort beim VSK Osterholz-Scharmbeck auch weiterhin sein. Zehn Jahre war er im Leistungszentrum des SV Werder im U-14-Bereich tätig, durch die Talentschmiede gingen unter anderem Nick Woltemade und Mio Backhaus. Den neuen Stammtorhüter entdeckten Papencord und seine Mitstreiter bei einem Jugendturnier in Madrid.
Will er denn der Mitwelt noch etwas mit auf den Weg geben? Allerdings, ein wichtiger Appell liegt ihm am Herzen. „Die Gesellschaft muss mehr zusammenwachsen, wieder mehr auf sich achten. Dann bräuchte man uns eigentlich gar nicht. Zumindest nicht die Kräfte im Außendienst.“
Welche Herausforderungen hat Uwe Papencord während seiner Zeit als Leiter des Bremer Ordnungsamts in der Corona-Pandemie erlebt und wie hat er diese gelöst?
Uwe Papencord, als Leiter des Bremer Ordnungsamts während der Corona-Pandemie, sah sich insbesondere mit der Herausforderung konfrontiert, die sich ständig ändernden Corona-Verordnungen durchzusetzen und dabei situationsgerecht zu agieren. Laut den Aussagen einer Mitarbeiterin im Ordnungsdienst bestand die Schwierigkeit darin, zwischen der konsequenten Durchsetzung der Regeln – etwa bei fehlenden Hygieneschutzkonzepten – und einem angemessenen Maß an Verständnis bei überforderten Betrieben abzuwägen sowie einen sinnvollen Umgang mit wechselnden Anforderungen und Regelungen zu finden. Die Lösung bestand vor allem darin, die Kontrollen mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl durchzuführen, wobei auf eine angemessene Ansprache geachtet wurde und bei anhaltender Besserung in der Einhaltung der Vorgaben eine gewisse Flexibilität zugelassen wurde. (Quelle: Artikel 1)
Quellen
Wie gestaltete sich der berufliche Werdegang von Uwe Papencord im öffentlichen Dienst der Stadt Bremen?
In den bereitgestellten Artikeln finden sich keine Informationen zum beruflichen Werdegang von Uwe Papencord im öffentlichen Dienst der Stadt Bremen. Weder Artikel 1, 2, noch 3 erwähnen Uwe Papencord oder beschreiben dessen Karriereverlauf. Daher lässt sich die Frage anhand der genannten Quellen nicht beantworten.
Quellen
Diese Fragen und Antworten wurden mit KI basierend auf unseren Artikeln erstellt.
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