Newsblog zum Ukraine-Krieg

Kreml deutet direkte Gespräche zwischen Kiew und Moskau an

Aktualisiert am 25.04.2025 – 18:16 UhrLesedauer: 25 Min.

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Kremlchef Wladimir Putin (r.) empfängt den US-Gesandten Steve Witkoff: Bei dem Treffen soll es um die Aufnahme direkter Gespräche zwischen Moskau und Kiew gegangen sein. (Quelle: Kristina Kormilitsyna)

Der Besuch des US-Gesandten Witkoff sei konstruktiv gewesen, heißt es vom Kreml. Vitali Klitschko äußert sich zu Gebietsabtretungen. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Das Gespräch des US-Sondergesandten Steve Witkoff mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ist nach Angaben des Kreml nützlich und konstruktiv verlaufen. Es sei bei dem dreistündigen Treffen auch um einen Ukraine-Deal gegangen, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Putins außenpolitischen Berater Juri Uschakow. Zudem sei darüber gesprochen worden, dass Kiew und Moskau direkte Verhandlungen führen.

Russland hatte sich dazu bereiterklärt, verlangt aber, dass ein Dekret des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgehoben wird, das solche direkten Gespräche verbietet. Witkoff hatte sich nach der Ankunft in Moskau mit Putins Beauftragtem für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Kirill Dmitrijew, getroffen. Der Chef des staatlichen Fonds für Direktinvestitionen nahm auch an dem Gespräch zwischen Putin und Witkoff teil. Anwesend war zudem Putins außenpolitischer Berater Uschakow.

Witkoff hat sich schon mehrfach persönlich mit Putin getroffen und sich im Anschluss an die Unterredungen immer auffällig positiv über ihn geäußert. Selenskyj hatte das kritisiert. Unter US-Präsident Donald Trump haben die USA einen scharfen Kurswechsel vollzogen und sind nicht mehr bereit, die Ukraine langfristig bei ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion zu unterstützen. Washington übt vor allem Druck auf Kiew aus, um einen schnellen Frieden zu erreichen und Territorium aufzugeben.

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat ein ausländisches Handelsschiff aus der russischen „Schattenflotte“ beschlagnahmt. Es sei Ende 2024 zum Export von 5.000 Tonnen Weizen aus dem Hafen Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim eingesetzt worden, teilte die Behörde mit.

Das unter der Flagge eines asiatischen Staates fahrende Schiff wurde nun in ukrainischen Hoheitsgewässern im Schwarzen Meer aufgebracht. Über den Verbleib der Besatzung und mögliche rechtliche Konsequenzen wurde nicht informiert.

Einschließlich der Krim sind knapp ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets von Russland besetzt. Kiew betrachtet Handel mit diesen Gebieten als illegal und beschlagnahmte mehrfach Schiffe, die ohne ukrainische Genehmigung Häfen in den besetzten Gebieten anliefen.

US-Präsident Donald Trump setzt mit seinem Friedensplan auf einen schnellen Erfolg in den Verhandlungen mit Putin über eine Beruhigung des Kriegs in der Ukraine. Kiew und seine europäischen Verbündeten dringen auf Sicherheitsgarantien für die Ukraine.
Die Nachrichtenagentur Reuters hat nun geheime Dokumente aus den Beratungen zwischen den USA, der Ukraine und ihren europäischen Partnern eingesehen und listet die Unterschiede auf. Lesen Sie hier mehr dazu.

Die Bundesregierung hat die Gespräche mit Russland über eine Lösung des Ukraine-Konflikts begrüßt, warnt aber vor einem „Diktatfrieden auf Kosten der Ukraine“. Ziel müsse ein „fairer, gerechter und nachhaltiger Frieden“ sein, sagte Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag in Berlin. Dabei müsse „die Souveränität der Ukraine gewahrt bleiben“. Es könne dabei „keinen Friedensschluss ohne eine Zustimmung der Ukraine“ geben.

„Glaubwürdig würden Friedensbemühungen“ dann, wenn Russlands Präsident Wladimir Putin einem „bedingungslosen Waffenstillstand zunächst einmal zustimmt“, sagte Hoffmann. Als erstes müssten nun die Waffen schweigen. Für Deutschland sei wesentlich, dass Putin „mit seiner Aggression gegenüber der Ukraine nicht durchkommen darf“, sagte sie mit Blick auf die laufenden Gespräche zwischen den USA und Russland.

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Stadt Pawlohrad im Südosten der Ukraine sind drei Menschen getötet worden. Weitere 14 Personen wurden nach Angaben des Militärgouverneurs der Region, Serhij Lyssak, verletzt. Unter den Toten ist demnach eine 15-Jährige, unter den Verletzten befinden sich drei Kinder.