Unpünktliche, nicht immer fein anzuschauende Züge? Weite Wege zu den Bahnsteigen? Im realen Spieleisenbahnen-Leben ist das alles kein Problem. Hier fahren die Züge pünktlich – und zeigen sich hochglänzend von ihrer schönsten Seite. Eisenbahn fasziniert eben doch. An diesem Samstag und Sonntag, 29. und 30. November, mit einer immer wieder staunenswerten Präsentation im Häussler Bürgerforum in Stuttgart-Vaihingen (Schwabenplatz 3).
In der Miniaturwelt: keine langen Wege zu den Bahnsteigen Foto: Wilhelm Köster
Den Titel „Alte Spieleisenbahnen in Betrieb“ kann man nur als Untertreibung gelten lassen. Zu erleben ist eine Wunderwelt aus Spieleisenbahnen, Blechspielzeug und Dampfmaschinen. Möglich macht dies eine Abteilung der Sport- und Kulturgemeinschaft Stuttgart Max-Eyth-See. 1898 gegründet, bietet die SKG Max-Eyth-See nicht nur Fußball, Tennis, Handball und mehr an, sondern hat auch eine Abteilung „Eisenbahnen“. In der Selbstbeschreibung heißt es: „Wir sind mehr als 50 aktive Spieler, die mit viel Liebe und Engagement alte Modelleisenbahnen wieder aufleben lassen. Dabei sind wir für Jung und Alt und alle Spurweiten offen.“ Und auch das ist wichtig: „Wir freuen uns sehr über neue Mitspieler. Dabei ist es nicht notwendig, selbst eine eigene Eisenbahn zu haben. Nur die Liebe zum alten Blech ist wichtig!“
Was diese Liebe beim jährlichen Großtreff bewirkt? Zuvorderst Vielfalt. Mit allein zehn Anlagen präsentieren sich im Häussler-Bürgerforum Spieleisenbahnen der großen Spuren 0 und 1. Natürlich aber glänzen auch die Lokomotiven und Wagen der seit den 1930er Jahren entstandenen Spuren wie 00 und H0. Auch die kleinsten Formate dürfen nicht fehlen – und so fahren die Spieleisenbahnen in Vaihingen auch in der Größe Spur Z. Wichtig für die Mitorganisatoren Lüder Hugendubel und Karl Isele: „Viele ausgestellte Exemplare sind auch hier aus Weißblech und Zinkdruckguss. Die Anlagen umfassen nicht nur Schienen und Gleise, sondern auch typische Ausstattungen ihrer Zeit mit Gebäuden, Autos, Bäumen und Figuren.“
„Spieleisenbahnen in Betrieb“ – für Familien günstig
Die Aussteller sind Sammler und Spieler zugleich – und „sie suchen“, wie Hugendubel und Isele sagen, „unsere schönsten Stücke heraus, die in den frühen Antriebsarten Uhrwerk und echtem Dampf fahren, aber auch mit Strom“. Gibt es Lokomotiven-Stars? „Es sind sehr seltene Fahrzeuge von dem späten 19. Jahrhundert an zu sehen“, sagen Hugendubel und Isele, „darunter der dampfgetriebene Märklin Rocketzug und der Katastrophenzug, der bei einem Aufprall in seine Einzelteile zerspringt“. Spannend für das Publikum: In Lokparaden werden einige Lokomotiven erklärt und vorgeführt, Groß und Klein können aber auch eigene Loks mitbringen und den Spieleisenbahn-Experten der SKG Max-Eyth-See ihre Fragen stellen. Geöffnet ist die Spieleisenbahnen-Wunderwelt im Häussler-Bürgerforum in Stuttgart-Vaihingen an diesem Samstag, 29. November, von 12 bis 18 Uhr und an diesem Sonntag von 11 bis 16.30 Uhr. Schön für Familien: Kinder und Jugendliche in Begleitung ihrer Eltern haben freien Eintritt. Kommen die Kinder und Jugendlichen ohne die Begleitung Erwachsener, werden 2 Euro Eintritt erbeten. Erwachsene zahlen 7 Euro.