Die wichtigste, aber auch schlichteste Erkenntnis ist wieder: Essen muss schmecken. Punkt. Seit zehn Jahren, so lange gibt es den Ernährungsreport des Bundeslandwirtschaftsministeriums, ist das für die Bürger der zentrale Aspekt. Nahezu alle der rund 1000 Befragten ab 14 Jahren (98 Prozent) gaben daher auch für den neuen Report 2025 an, dass der Geschmack beim Essen sehr wichtig oder wichtig ist. So isst Deutschland.

Für 90 Prozent ist es auch wichtig, dass das Essen gesund ist, 57 Prozent wollen es leicht und schnell zubereiten können, 36 Prozent mögen es gerne kalorienarm. Außerdem kochen die meisten gern, 43 Prozent so gut wie jeden Tag, 37 Prozent zwei- bis dreimal die Woche, nur neun Prozent gar nicht selbst. Befragte, die übrigens in Orten mit weniger als 5.000 Einwohnern leben, geben häufiger als Befragte aus größeren Orten an, täglich zu kochen.

71 Prozent der Befragten essen mindestens einmal am Tag Gemüse und Obst und 64 Prozent Milchprodukte wie Joghurt oder Käse. 24 Prozent nehmen mehrmals täglich Fleisch oder Wurst zu sich. Dieser Anteil ist seit 2015 (34 Prozent) signifikant gesunken, seit vergangenem Jahr ist er nahezu konstant.

Gefragt nach ihrer Ernährungsweise, sagen lediglich zwei Prozent, dass sie sich vegan und sieben Prozent, dass sie sich vegetarisch ernähren. 37 Prozent sind Flexitarier, essen also gelegentlich Fleisch, verzichten überwiegend aber bewusst darauf. Frauen ernähren sich häufiger vegetarisch (neun Prozent) oder flexitarisch (43 Prozent) als Männer (vier Prozent und 31 Prozent).

Inflation und Krise, teurere werdende Produkte in den Supermärkten – der Preis spielt zunehmend eine größere Rolle. Mittlerweile sind es wieder 59 Prozent der Deutschen, die verstärkt darauf beim Einkauf achten, im vergangenen Jahr waren es 55 Prozent, im Jahr 2020 noch 46 Prozent.

79 Prozent achten darauf, dass Gemüse wie Kartoffeln, Rosenkohl, Salat und auch Obst saisonal sind. 77 Prozent geben an, es treffe voll und ganz oder eher zu, dass sie darauf schauen, wie das Tier gehalten wurde, von dem das Lebensmittel stammt. Dass die Produkte aus ihrer Region kommen, darauf achten viele Befragte beim Lebensmitteleinkauf. Bei Eiern, bei frischem Gemüse und Obst sowie Brot und Backwaren ist der Wunsch nach regionaler Herkunft am höchsten, bei Süßwaren und herzhaften Knabbereien am niedrigsten.

71 Prozent gehen normalerweise mindestens einmal im Monat in ein Wirtshaus, eine Gaststätte oder ein Restaurant und 14 Prozent mindestens einmal in der Woche. Fertige Gerichte nach Hause liefern lassen sich 38 Prozent mindestens einmal im Monat und sieben Prozent mindestens einmal wöchentlich. Vor allem die Jüngeren machen das.

Ja. Veränderungen gibt es bei den Prozentzahlen jener Befragten, die Wert darauflegen, dass ihr Essen weniger Zucker, Fette oder Salz enthält. So achten beim Kauf von verarbeiteten Lebensmitteln oder Fertigprodukten 64 Prozent immer oder meistens darauf, wie viel Zucker das Produkt enthält. 2019 waren es noch 58 Prozent. Auch der bewusste Kauf von salz- und fettreduzierten Produkten ist von 2020 bis 2025 gestiegen: Bei Salz von 17 auf 21 Prozent, bei Fetten von 48 auf 54 Prozent.

Was sagt Landwirtschaftsminister Alois Rainer?

Der CSU-Mann, bei seiner Vorstellung von Parteichef Markus Söder „schwarzer Metzger“ genannt, meinte bei der Vorstellung, ihm sei wichtig, dass Lebensmittel für alle Bevölkerungsgruppen erschwinglich blieben. „Wir dürfen also nicht noch mit zusätzlichen staatlichen Aufschlägen das Angebot künstlich verteuern.“ Er bekräftigte zudem, dass die Bundesregierung „keine Vorgaben“ mache, „was auf den Tisch kommt“.