Kiel. Eigentlich wollte sich Amin Bhinder in diesem Jahr um private Dinge kümmern. Vor allem um seine Familie, mit der er in ein neues Haus gezogen ist. Doch dann saß er eines Abends im vierten Stock des Hafenhauses am Schwedenkai und dachte: „Einen besseren Blick als diesen gibt es in Kiel nicht.“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Damit war die Entscheidung gefallen: Der Gastraum des ehemaligen Restaurants Längengrad, das wegen der Gastro-Krise Ende 2024 von der Bildfläche verschwunden war, sollte mit neuem Leben gefüllt werden. Da der Inhaber Michael „Luigi“ Covato das Restaurant vor Kurzem noch einmal aufgemöbelt hatte, wollte Bhinder zunächst nicht viel verändern. „Aber dann haben wir doch wieder alles neu gemacht“, sagt der 39-Jährige, der bei seinen anderen gastronomischen Projekten, dem indischen Restaurant Haveli und dem Bistro Mool Food, ähnlich vorgegangen ist.

Restaurant Skai wird von Dubai inspiriert

Und so erwartet die Gäste im Skai, wie das ehemalige Längengrad jetzt heißt, ein völlig neues Ambiente. Es wirkt hip und gediegen und passt damit perfekt zum Küchenstil. Amin Bhinder lässt sich für seine Küche von den kulinarischen Eindrücken einer Dubai-Reise inspirieren und spannt in dem 120 Plätze bietenden Lokal den Bogen von der mediterranen zur asiatischen Küche.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

So trifft etwa das Carpaccio vom Thunfisch hier auf Bonitoflocken, Honigponzu und Edamame-Bohnen, während das Kotelett vom Iberico-Schwein mit japanischem Katsu-Curry serviert wird. Zum Dessert darf es dann aber auch einmal ein klassisches Tiramisu sein.

Das wabenförmige Element der norwegischen It-Firma Behind Bars bietet dem Publikum einen freien Blick auf die Künste der Barkeeper.

So modern es auf den Tellern zugeht, so innovativ präsentiert sich das gesamte Restaurant. Den Mittelpunkt des Skai, einer Wortschöpfung aus Sky und Kai, bildet eine große Bar. Bhinder hat sie neu einbauen lassen und mit modernster Technik ausgestattet. In ihrem Inneren befindet sich ein Element der norwegischen It-Firma Behind Bars, das an Waben erinnert. Es bietet den Barkeeperinnen eine regelrechte Werkstatt und dem Publikum freien Blick auf ihre Künste. „Wenn sich alles eingespielt hat, wollen wir hier auch sehr aufwändige Drinks kreieren, die ganz auf das Essen abgestimmt sind“, kündigt Bhinder an.

Vom Niveau her und auch preislich ist die Küche mit der des Haveli vergleichbar.

Amin Bhinder

Betreiber des Restaurants Skai

Vorerst startet das Skai mit gedrosselter Kraft. „Wir nehmen pro Abend nicht mehr als 60 Reservierungen an, damit sich die Arbeitsabläufe der Teams gut entwickeln können“, sagt der Gastronom, der in Kiel mit seinem Bruder Parminder Bhinder auch das thailändische Restaurant Banmaai in der Brunswiker Straße betreibt. Auch mit dem Mittagstisch, den das Skai neben dem Abendgeschäft anbieten soll, wird wohl erst im kommenden Jahr gestartet.

Im Zuge dessen soll ebenfalls die große Terrasse des Lokals umgebaut werden, die seit jeher zu seinen Besonderheiten zählte. Wer im Sommer hier Platz nimmt, kann den Schweden-Fähren der Stena Line beim Auslaufen fast auf das Heck klopfen. „Wir haben während der Umbauphase im September hier wunderbar gesessen“, berichtet Bhinder. „Das Problem ist im Zweifelsfall der Wind.“ Dieser soll durch moderne Schutzwände eingedämmt werden, sodass sich das Skai auch hier up to date zeigt.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Würde er das Skai als Fine-Dining-Restaurant bezeichnen? Amin Bhinder zögert. „Vom Niveau her und auch preislich ist die Küche mit der des Haveli vergleichbar.“ Wer sich dort wohlfühlt, wird auch das Skai mögen, meint Bhinder. Er verrät, dass er manchmal gefragt wurde, ob ein so großstädtisch anmutendes Konzept für Kiel nicht zu urban sei. Bhinder: „Es hat sich bei all meinen Gastro-Projekten immer gezeigt, dass die Stadt reif dafür war.“

KN