
AUDIO: Hamburger Mietenstudie: Die Ergebnisse (1 Min)
Stand: 27.11.2025 13:25 Uhr
Die Durchschnittsmieten in Hamburg liegen laut einer Studie niedriger als allgemein angenommen. Die Kaltmiete beträgt im Schnitt 9,11 Euro pro Quadratmeter, wie die bisher größte Auswertung von Mietverträgen im Auftrag aller Wohnungsverbände ergab.
283.000 Hamburger Mietverträge, alte wie neue, hat Professor Marco Wölfle ausgewertet. Das sind 20 Mal mehr als beim Mietenspiegel. Statistisch ergebe sich so der Median-Mittelwert von 9,11 Euro pro Quadratmeter. Seit 2019 stiegen Hamburgs Mieten jährlich um 2,2 Prozent, das sei weniger als die Inflation, sagte Wölfle. „Während alles andere teurer wird, ob das die Spaghetti im Supermarkt sind oder das Mehl: Unser Alltag ist so viel schneller teurer geworden. Das was die Mieter bezahlen, hat sich doch moderat entwickelt.“
„Kein Grund für Hysterie oder Panik“
Die Einschätzung teilt auch Andreas Breitner vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW): „Ja, damit kann man leben. Das ist kein Grund für Hysterie oder Panik. Der Hamburger Wohnungsmarkt ist besser als sein Ruf. Aber er darf auch nicht schlechter werden.“
In der Öffentlichkeit würden nur teure Neumieten aus Internetportalen kursieren. Das sei aber die Resterampe und nicht der günstige Bestand, so Breitner weiter. Hohe Mietsteigerungen befürchtet die Wohnungswirtschaft aber durch den Klima-Volksentscheid.
Mieten langsamer gestiegen als Verbraucherpreise
Die Hamburger Mietenstudie hat das Center for Real Estate Studies, ein Freiburger Hochschulinstitut, verfasst. Die Daten haben die Vermieter und Vermieterinnen bereitgestellt. Im Vergleich zu der zurückliegenden Untersuchung 2022 seien die Mieten um 8,8 Prozent gewachsen, heißt es in der Mitteilung. Im gleichen Zeitraum seien die Verbraucherpreise um 10,8 Prozent gewachsen.
Mieterverein spricht von „Beruhigungspille“
Der Mieterverein zu Hamburg kritisierte die Studie als eine Beruhigungspille. Diese diene wie die Vorgängerpublikationen dazu, „der Politik und Öffentlichkeit vorzugaukeln, dass es keinen Mangel an bezahlbarem Wohnraum gibt“. Es gebe zwar entspannte Wohnsituationen – etwa für langjährige Genossenschaftsmitglieder. Doch das ändere nichts daran, dass viele Hamburger günstigere Wohnungen suchten.

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