Ein Supermond steht am Himmel

Stand: 27.11.2025 14:45 Uhr

Die europäische Weltraumorganisation ESA hat mitgeteilt, dass ein deutscher Astronaut an einer Mondmission teilnehmen soll. Wer genau an der Reise Richtung Mond teilnehmen wird, bleibt aber noch offen.

Im Rahmen des von den USA betriebenen „Artemis“-Raumfahrtprogramms soll auch ein Deutscher in Richtung Mond geschickt werden. Ob das auch eine Mondlandung bedeutet, ist allerdings ungewiss, denn bis zum Start der infrage kommenden Mission könnte es noch mehrere Jahre dauern.

„Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden“, teilte der Chef der europäischen Raumfahrtbehörde ESA, Josef Aschbacher, mit. Zuerst sei Deutschland an der Reihe.

Auch Bundesforschungsministerin Dorothee Bär bestätigte bei der Ministerratstagung der ESA in Bremen die geplante deutsche Beteiligung. „Nach über 50 Jahren ist es auch wirklich wieder an der Zeit, dass wir uns dem Mond nähern. Und da ist es großartig, dass jetzt auch endlich ein Europäer und vor allem auch ein Deutscher dabei sein wird“, so die CSU-Politikerin.

Offen bleibt, welcher Astronaut die Reise antreten wird. Kandidaten wären die ESA-Astronauten Alexander Gerst und Matthias Maurer. Beide haben bereits mehrfach betont, dass sie gerne zum Mond fliegen würden.

Drei „Artemis“-Missionen in kommenden Jahren geplant

Die USA haben in den nächsten Jahren drei bemannte Missionen vorgesehen: In der ersten Hälfte des kommenden Jahres sollen Astronauten bei der rund zehntägigen Mission „Artemis 2“ den Mond umrunden. 2027 sollen bei „Artemis 3“ nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen. Die Mission „Artemis 4“ ist bisher für 2028 anvisiert, Experten rechnen allerdings mit Verschiebungen.

Die ESA ist am „Artemis“-Programm beteiligt. Sie liefert mit dem im Bremer Airbus-Werk gefertigten europäischen Servicemodul eine wichtige Komponente des „Orion“-Raumschiffs, das die Astronauten in die Mondumlaufbahn bringen soll. Gemeinsam wollen die Raumfahrtbehörden auch eine Mondstation bauen. Die „Gateway“ soll den Mond umkreisen, ähnlich wie die ISS die Erde.

ESA erhält größeres Budget

Für ihre Arbeit soll die ESA in den kommenden drei Jahren deutlich mehr Geld bekommen. Laut Aschbacher haben die EU-Staaten 22,1 Milliarden Euro zugesagt.

Deutschland will 5,4 Milliarden Euro beisteuern, wie Ministerin Bär ankündigte. Zum Vergleich: von 2023 bis 2025 hatte das ESA-Budget bei 16,9 Milliarden Euro gelegen. Deutschland, Frankreich und Italien sind die größten Beitragszahler der ESA, weshalb es nicht ganz überraschend ist, dass die Länder mit eigenen Astronauten an „Artemis“-Missionen beteiligt werden sollen.