Drogen, Waffen, Millionen
Großprozess um mutmaßliche Kokain-Bande gestartet
27.11.2025 – 16:22 UhrLesedauer: 2 Min.
Zöllner bei Containerkontrolle (Archivbild): Vier angeklagte Männer sollen einem weltweiten Schmuggelnetzwerk angehört haben. (Quelle: Charisius/dpa)
Vor dem Landgericht Düsseldorf müssen sich ab Donnerstag vier Männer verantworten – der Vorwurf: internationaler Kokainschmuggel, Waffenhandel, Millionenumsätze. Der Fall führt bis nach Kolumbien – und zurück in eine Wohnung in Leverkusen.
Am Donnerstag (27. November) hat am Landgericht Düsseldorf ein aufsehenerregender Drogenprozess gestartet: Vier Männer aus Köln und Leverkusen stehen wegen bandenmäßigen Kokainhandels und illegalem Waffenbesitz vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, zwischen 2019 und 2025 mit großen Mengen Kokain gehandelt und teils scharfe Waffen besessen zu haben.
Besonders brisant: Einer der Hauptangeklagten, Admir M. aus Köln, soll sich an einem Großschmuggel von rund 1,7 Tonnen Kokain beteiligt haben. Das Rauschgift sei in Kolumbien produziert und über Guinea nach Europa verschifft worden – ein geplanter Umschlag auf hoher See sei allerdings von der US-Küstenwache vereitelt worden.
Weitere Drogenlieferungen sollen die Angeklagten direkt aus den Niederlanden nach Deutschland gebracht und dort weiterverkauft haben. Die Preise pro Kilogramm Kokain lagen laut Anklage zwischen 28.500 und 36.000 Euro.
Neben dem Drogenhandel steht vor allem der Angeklagte Adriano R. im Fokus – ihm wird illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Er soll Pistolen mit automatischem Nachlade-Mechanismus erworben und weiterverkauft haben. Auch Kevin B. soll scharfe Waffen besessen haben – darunter Nachbauten von Glock-Pistolen. Weil es sich nicht wie versprochen um Originalwaffen gehandelt habe, habe B. später über einen Preisnachlass verhandelt.
Zum Prozessauftakt schwieg der Hauptangeklagte, berichtet „RP-Online.de“. Die weiteren Angeklagten räumten die Vorwürfe hingegen weitgehend ein.
Weitere Termine sind bis Ende Januar 2026 angesetzt. Die Staatsanwaltschaft sieht in dem Fall ein gut organisiertes Netzwerk mit internationalen Verbindungen. Ob die Vorwürfe haltbar sind, muss nun die 11. große Strafkammer klären.
