Ein Flatterband der Polizei vor einer Straße, im Hintergrund ein Polizist und ein Polizeiwagen

AUDIO: Nachrichten 14:00 Uhr – 27.11.2025 (4 Min)

Stand: 27.11.2025 16:51 Uhr

In Kiel wird am Sonntag eine 500-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Rund 6.900 Anwohner müssen bis 10 Uhr ihre Wohnungen in Kiel-Gaarden verlassen. Es könnte länger dauern.

Im Kieler Stadtteil Gaarden-Ost ist eine 500 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Der Kampfmittelräumdienst will den stark deformierten Blindgänger am Sonntag, 30. November 2025, entschärfen. Die Bombe liegt in einem dicht bebauten Gebiet mit angrenzender Grünanlage.

Aufwendige Entschärfung des Blindgängers geplant

Nach Angaben der Polizei wurde der Sprengkörper bei einer Überprüfung durch den Kampfmittelräumdienst gefunden. Aufgrund des deformierten Zustands muss der Kopfzünder vor Ort mithilfe einer Wasserschneidanlage vom Bombenkörper getrennt werden. Dieses Verfahren sei besonders anspruchsvoll und könne mehr Zeit in Anspruch nehmen als üblich, so die Polizei.

Fliegerbombe in Kiel: Evakuierungszone und Verkehrsregelungen

Alle Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb des Sperrbereichs müssen diesen bis 10 Uhr verlassen. Die Polizei richtet zeitgleich Sperrungen ein. Besonders betroffen ist die Werftstraße zwischen Ziegelstraße und Gaardener Ring, während der Ostring weiterhin in beide Richtungen befahrbar bleibt.

Sobald der Bereich vollständig geräumt ist, beginnen laut Polizei, die Fachkräfte mit der Entschärfung. Die Stadt Kiel empfiehlt, sich auf eine mehrstündige Abwesenheit einzustellen und wichtige Dinge wie Medikamente, Getränke und Verpflegung mitzunehmen.

Ersatzaufenthalt und Unterstützung

Für den Zeitraum der Evakuierung steht ab 9 Uhr die Hans-Christian-Andersen-Stadtteilschule (Stoschstraße 24–26, 24143 Kiel) als Aufenthaltsort bereit.

Wer krank, gehbehindert oder bettlägerig sei und Unterstützung benötigt, könne das Servicetelefon der Berufsfeuerwehr Kiel unter (0431) 59 05 555 nutzen, so die Stadt. Für Menschen mit Hörbehinderung stehe die Kontaktadresse ordnungsamt@kiel.de zur Verfügung.

Wichtige Tipps & Hinweise zur Evakuierung

  • Informieren Sie Ihre Nachbarn: Nicht alle verfolgen die Medien oder sprechen Deutsch. Ein kurzer Hinweis kann entscheidend sein.
  • Achten Sie auf Radiodurchsagen: Wichtige Updates werden laufend gesendet.
  • Fenster auf Kipp lassen: Die Stadt empfiehlt, Fenster bei Verlassen der Wohnung gegebenenfalls auf Lüftung zu stellen.
  • Sperrbereich rechtzeitig verlassen: Polizei und Ordnungsamt sichern das Gebiet.
  • Zwangsräumung vermeiden: Wer sich weigert, riskiert eine polizeiliche Räumung und muss die Kosten selbst tragen.

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Eine entschärfte Bombe

Die etwa 1.700 Anwohner im Stadtteil Suchsdorf können in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Alle Sperrungen wurden aufgehoben.

Die Hülle einer Bombe aus dem zweiten Weltkrieg

Knapp 700 Menschen haben das Gebiet verlassen müssen. Auch der Schiffsverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal war betroffen.

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