In Frankreich ist der Umweltbonus („bonus écologique“) sowohl nach dem Einkommen der Käufer bzw. Leasingnehmer gestaffelt, als auch an den CO2-Ausstoß bei der Produktion der Fahrzeuge und Batterien gekoppelt. Und: Seit Mitte 2025 legt die Regierung keine Höchstsätze mehr fest, sondern diese hängen von den stets neu verhandelten Preisen für Energiesparzertifikate (CEE) ab. Die Energiesparzertifikate gehören in Frankreich zu einem wichtigen Instrument zum Anreizen von Energieeffizienzmaßnahmen. Dass der Zuschuss für E-Autos nicht länger aus Haushaltsmitteln, sondern per CEE finanziert wird, ist in Frankreich seit Mitte 2025 der Fall. „Basierend auf den aktuellen Preisen auf dem Markt für Energiesparzertifikate könnten die Subventionen für Elektrofahrzeuge bis zu 5.700 € für Haushalte mit niedrigem Einkommen, 4.700 € für Haushalte mit mittlerem Einkommen und 3.500 € für andere Haushalte betragen“, rechnet die Regierung vor. Ein Extra-Bonus für Fahrzeuge mit in Europa hergestellten Batterien kann – ebenfalls CEE-finanziert – 1.200 bis 2.000 Euro zusätzlich bringen. Auch in 2026 soll dieser Ansatz weiter Bestand haben.

„Die Beibehaltung eines hohen Förderniveaus ist eine strategische Entscheidung, die das Engagement der Regierung für einen raschen Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und für sauberere Fahrzeuge für alle französischen Bürgerinnen und Bürger widerspiegelt“, teilt die Regierung mit. Die Prämie sei den umweltfreundlichsten Elektro-Pkw vorbehalten. Diese müssten eine Mindestbewertung in Umweltfragen erfüllen, weniger als 2.400 Kilo wiegen und einen Kaufpreis von unter 47.000 Euro (ohne Sonderausstattung) aufweisen.

Der Umweltbonus ist dabei nicht mit dem Sozialleasing kombinierbar, das Frankreich aktuell in einer zweiten Förderrunde offeriert. Zu den berechtigten Personen fürs Sozialleasing gehören aber nur Haushalte mit mindestens einer arbeitstätigen Person und einem steuerlichen Referenzeinkommen von unter 16.300 Euro pro Person, die entweder mindestens 15 Kilometer zur Arbeit mit einem eigenen Auto pendeln oder mindestens 8.000 Kilometer pro Jahr mit dem Auto im Rahmen der beruflichen Tätigkeit fahren.

Alle Förderinstrumente zusammengenommen entfalten in Frankreich durchaus ihre Wirkung: Der Marktanteil von rein elektrischen Fahrzeugen erreichte im Oktober mit 24 Prozent einen neuen Rekordwert. Im Jahr 2024 lag der E-Anteil noch durchschnittlich bei 16,8 Prozent. „Die nachhaltige Förderung von Elektrofahrzeugen erfordert einen praxisorientierten Ansatz für den Umweltschutz: einen Ansatz, der die Kosten senkt, das Leben vereinfacht, den Komfort erhöht und einkommensschwachen Haushalten zugutekommt“, betont Monique Barbut, Frankreichs Ministerin für den ökologischen Wandel, Biodiversität und internationale Klima- und Naturverhandlungen. Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft schreite voran, wenn alle die Möglichkeit zur Teilhabe haben und man die Industrieproduktion in Frankreich und Europa unterstütze.

Der Umweltbonus ist in Frankreich eigentlich eine degradierende Förderung, sie soll also über die Jahre abgeschmolzen werden. Die Förderung rangierte denn auch seit Februar 2024 nur noch zwischen 2.000 und 4.000 Euro, doch dann vollzog die Regierung in Paris eine Kehrtwende, indem sie die Prämie im Juli 2025 wieder anhob – gekoppelt mit dem CEE-Markt. Vermutlich eine Reaktion auf die nachlassende Nachfrage: Frankreich kämpfte in der ersten Jahreshälfte 2025 zunächst mit leicht rückläufigen E-Auto-Zulassungszahlen.

ecologie.gouv.fr (auf Französisch)