Kay Schierwagen, der Vater der auf einer Klassenfahrt gestorbenen Emily, verklagt das Land Nordrhein-Westfalen auf 125.000 Euro Schmerzensgeld. Das berichtet der „Spiegel“ und bestätigt eine Sprecherin des Düsseldorfer Landgerichts der Deutschen Presseagentur (dpa). In der Sache ist demnach eine Verhandlung am 11. Februar in Düsseldorf angesetzt.
Emily starb auf Klassenfahrt – Lehrer verurteilt
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Pädagoginnen gegen ihre Sorgfaltspflicht verstoßen haben, weil sie vor der Reise nicht schriftlich nach Vorerkrankungen der teilnehmenden Schüler gefragt hatten. Hätten sie von Emilys Erkrankung gewusst, hätten sie die Anzeichen für die diabetische Stoffwechselentgleisung früher erkennen und ärztliche Hilfe hinzuziehen können.
Keine außergerichtliche Einigung
Im Sommer hatte Schierwagen Kostenpflichtiger Inhalt auch gegenüber unserer Redaktion angekündigt, das Land auf Schmerzensgeld verklagen zu wollen – „für das, was meine Tochter und ich erleiden mussten“. Zuvor habe sein Anwalt Manuel Reiger eine außergerichtliche Einigung angestrebt. Diese sei aber nicht zustande gekommen, Gespräche seien abgeblockt worden, sagte Reiger der dpa. Das Land NRW lasse nun durch seinen Rechtsanwalt alle Ansprüche bestreiten. Es werde sogar in Zweifel gezogen, dass der Vater durch den Tod seiner Tochter erkrankt ist.
Die Bezirksregierung Düsseldorf wollte als Prozessgegnerin zu dem Fall nicht öffentlich Stellung nehmen. Die Position des Landes werde ausschließlich vor Gericht vorgetragen, hieß es.