Zwar war das Wetter am Donnerstag eher trüb und nasskalt. Mitarbeiter und Ehrenamtliche der Caritas sowie die Besucher des Kaufhauses Wertvoll ließen sich davon aber nicht die vorweihnachtliche Stimmung vermiesen. Das Team des Sozialkaufhauses an der Stadtteilgrenze zwischen Wersten und Oberbilk hatte im zweiten Jahr in Folge einen Adventsbasar organisiert.

Direkt vor dem Gebäude an der Harffstraße waren weiße Zelte aufgestellt. Es gab Glühwein, Gegrilltes und natürlich viele selbst gefertigte Waren, die zu kleinen Preisen angeboten wurden. Andreas Büngener präsentiere beispielsweise Holzarbeiten, darunter Rheinturm-Figuren oder in Form geschnitzte und bemalte Nikoläuse. Der gelernte Schreiner hat in diesem Jahr einen Workshop im Zentrum plus in Bilk geleitet. Einige der Arbeiten, die nun auf dem Basar präsentiert wurden, stammten aus dem Kurs. Andere hatte Büngener privat selbst gefertigt.

„Wir haben in diesem Jahr die Kollegen aus dem Verband eingeladen, die ihre Projekte vorstellen“, sagte Christian Ellmann über den Weihnachtsbasar. Er ist der Leiter des Kaufhauses Wertvoll, das wie das Bilker Zentrum plus zur Caritas gehört. Mit Blick auf das Jahr 2025 erklärte Ellmann: „Das Kaufhaus läuft extrem gut.“ Mehr als 800 Besucher kommen demnach durchschnittlich pro Tag, um gebrauchte und aufgewertete Möbel, Kleidung oder Haushaltsartikel zu kaufen. Dabei ist jeder gerne gesehen. Menschen mit geringem Einkommen erhalten aber besondere Rabatte.

Die große Nachfrage zeige, dass ein Angebot wie das Kaufhaus Wertvoll auch in einer reichen Stadt wie Düsseldorf nötig sei. „Es kommen viele Studierende, für die auch der Nachhaltigkeitsaspekt eine Rolle spielt“, so Ellmann. Aber auch junge Familien und ältere Menschen sind Kunden. Dabei werden in Wersten gleich zwei sinnvolle Dinge miteinander verbunden. Zum Team gehören nämlich Menschen, denen im Kaufhaus der berufliche Neu- oder Wiedereinstieg nach einer Arbeitslosigkeit gelingen kann.

„Das Kaufhaus ist spitze“, sagte am Donnerstag Rosita. Die Düsseldorferin war extra aus Eller zum Weihnachtsbasar gekommen. „Den kannte ich noch nicht und wollte mal gucken“, erklärte sie. Ihr gefiel der „liebevolle und freundliche“ Aufbau. Das Kaufhaus Wertvoll kennt Rosita auch deshalb, weil sie regelmäßig gut erhaltene Sachspenden vorbeibringt.

Die Besucher des Weihnachtsbasares konnten jedenfalls durch ein großes Angebot stöbern. An einem Stand wurden beispielsweise Badebomben, Senf und Keramikfiguren angeboten, die zuvor von Menschen mit Demenz hergestellt worden waren. Mitarbeiterinnen des Projekts Etappe präsentierten unter anderem Insektenhotels. Etappe ist ein niedrigschwelliges tagesstrukturierendes Arbeits- und Beschäftigungsangebot für Menschen in Substitution.