Bis zur Winterpause hat der Fußball-Mittelrheinligist Siegburger SV noch drei knackige Aufgaben zu bewältigen. Nächste Woche steigt beim Lokalrivalen FC Hennef das mit Spannung erwartete Derby. Zum Hinrundenabschluss wartet der SSV Merten auf den Tabellendritten. Den Anfang macht jedoch an diesem Sonntag das Gastspiel des Tabellenzweiten VfL Vichttal, der um 15.30 Uhr im Walter-Mundorf-Stadion aufläuft.
„Wir haben uns dieses Topspiel erarbeitet“, freut sich Alexander Otto, Trainer des SSV, auf das Kräftemessen mit dem um zwei Zähler besser positionierten Gegner. Dass die Kreisstädter vor dem 13. Spieltag auf dem dritten Tabellenplatz stehen, war vor Saisonbeginn nicht abzusehen. Schließlich musste Alexander Otto einen nicht unwesentlichen Umbruch im Kader vornehmen. Umso bemerkenswerter ist es, wie ihm gelang, eine homogene Mannschaft auf den Platz zu schicken, die sowohl spielerisch als auch kämpferisch zu überzeugen weiß. Ein nicht unwesentlicher Vorteil der Kreisstädter ist ihre Unberechenbarkeit, gerade in puncto Offensive. In Siegburgs vorderster Reihe findet man keinen Torjäger der Marke Metin Kizil (SpVg Porz, 13 Treffer) oder Patrick Friesdorf (Frechen 20, 12 Tore). Vielmehr verteilen sich die bisher 33 erzielten Tore (Ligabestwert) auf viele Schultern.
„Vichttal zieht sehr oft das taktische Foul“
Am treffsichersten zeigte sich Yuta Sakamaki mit sechs Treffern. Der Coach sieht das wie so oft ambivalent. „Das Positive ist, dass ich unsere Unberechenbarkeit gerne unterstreiche. Das Negative ist, dass es dennoch schön wäre, wenn wir einen Toptorjäger hätten.“ Auch die Defensivabteilung lässt mit nur 14 Gegentreffern fast keine Wünsche offen. Nur drei Konkurrenten zeigen sich in dieser Hinsicht noch etwas sattelfester, darunter der VfL Vichttal (12). Im Fairnessranking ist der SSV indes meilenweit enteilt. Während die Otto-Elf als zweitfairste Mannschaft geführt wird, ziert der VfL in dieser Wertung das Tabellenende. Eine etwas rustikale Herangehensweise hat der SSV-Trainer beim Gegner nicht unbedingt ausgemacht. „Vichttal zieht sehr oft das taktische Foul. Ansonsten treffen am Sonntag meiner Meinung nach die spielstärksten Teams aufeinander.“
Obwohl der Sprung auf Platz eins theoretisch möglich wäre, will Alexander Otto die Ziele nicht ändern. „Wir machen uns keine Gedanken, da wir keinen Druck haben. Im Gegenteil, wir freuen uns einfach, dass wir in der Spitzengruppe mitschwimmen. Aber sicher ist auch, dass wir diese Welle so lange wie möglich reiten wollen.“ Dafür sollten gegen Vichttal zwei Serien ausgebaut werden. Der SSV ist nämlich nach dem Einzug ins Viertelfinale des Verbandspokals (6:1 gegen den FC Pesch) seit zehn Pflichtspielen ungeschlagen. Und dann wäre da noch Ottos makellose persönliche Bilanz gegen Vichttal. Der 41-Jährige hat sowohl in seiner Zeit als Trainer in Glesch-Paffendorf als auch in seiner Amtszeit als Coach von Siegburg alle seine Spiele gegen den kommenden Gegner gewonnen.
Merten rutscht auf Platz sieben
Seit der 1:2-Heimniederlage gegen Wegberg Beeck ist der SSV Merten im Klassement abgerutscht und steht nun auf Platz sieben. An diesem Sonntag (15 Uhr) gastiert die Elf von Trainer Bünjamin Kilic bei der SpVg Porz. „Wir wollen in Porz unbedingt dreifach punkten“, sagt Kilic, der auf seinen Trainerkollegen und Freund Jonas Wendt sowie seinen alten Weggefährten Metin Kizil trifft. Kizil ist aktueller Torschützenkönig der MLR. Die Personalsituation hat sich etwas entspannt. So dürften Hamza Salman und Jerôme Propheter wieder in der Startelf stehen.
In der unteren Tabellenhälfte kommt es beim Gastspiel des FC Hennef (11 Punkte) bei Teutonia Weiden (9 Zähler) zum Kellerduell. Wenn die Elf von Trainer Nils Teixeira den Mittelfeldanschluss finden möchte, ist ein Sieg Pflicht.
Ebenfalls auf drei Zähler ist der SSV Bornheim aus, der am Sonntag um 15.30 Uhr das Tabellenschlusslicht FC Pesch empfängt.