Polizeikräfte stehen auf dem Jungfernstieg und kontrollieren das Verbot von Feuerwerk an der Binnenalster kurz vor dem Jahreswechsel.

AUDIO: Volt-Initiative: Eine Mitmachkarte zu Feuerwerkverbotszonen (1 Min)

Stand: 27.11.2025 23:46 Uhr

Wo dürfen an Silvester Raketen und Böller gezündet werden – und wo nicht? In der Hansestadt entscheidet darüber die Justizbehörde. Zwei Hamburger Volt-Fraktionen wollen der Behörde jetzt bei der Entscheidungsfindung helfen.

Die Volt-Fraktionen Hamburg Mitte und Eimsbüttel haben eine digitale Silvester-Mitmachkarte gestartet, auf der Bürgerinnen und Bürger Orte in der Stadt eintragen können, die aus ihrer Sicht besser, schlechter oder gar nicht für das Zünden von Feuerwerk geeignet sind. „Die Silvester-Mitmachkarte ergänzt den Prüfauftrag um eine Beteiligungsebene“, hieß es in einer Mitteilung der Partei.

Es gehe darum, Hinweise aus den Stadtteilen zu sammeln, „wo sich Feuerwerk aus Sicht der Anwohnerinnen und Anwohner konzentriert, wo es wiederholt zu schwierigen Situationen kommt und welche Flächen eher als geeignete Orte wahrgenommen werden“. Die Ergebnisse wolle man den Bezirksämtern und den zuständigen Behörden zur Verfügung stellen – „damit künftige Entscheidungen zu möglichen Feuerwerkszonen besser an der Realität in den Bezirken ausgerichtet werden können“.

Verbotszonen sind Sache der Justizbehörde

Auslöser der Initiative sei unter anderem eine Aussage des SPD-Fraktionsvorsitzenden in Hamburg-Mitte, Oliver Sträter. Dieser habe laut Volt Hamburg gesagt, beim Thema Feuerwerksverbotszonen könne der Bezirk höchstens im Knallerbsenbereich tätig werden. Eine darüber hinausgehende Regelung sei demnach allein Sache der Justizbehörde. Zuvor hatten die Volt-Fraktionen Eimsbüttel und Hamburg-Mitte die jeweiligen Bezirksamtsleitungen mit zwei parallelen Anträgen aufgefordert, sichere Feuerwerksflächen und Verbotszonen in Hamburg auszuarbeiten und festzulegen.

Mehrere Polizeibarrikaden stehen aneinandergekettet an einem Straßenrand.

Einige der Verbotszonen sind der Rathausmarkt, der Hauptbahnhof oder auch das Gebiet rund um die Binnenalster.

„Niemand bei Volt behauptet, dass eine Bezirksversammlung selbst Feuerwerksverbote erlassen kann“, sagte der Co-Vorsitzende der Volt-Fraktion Hamburg Mitte, Jacob Schoo, jetzt. Die Zuständigkeit für Verbotszonen liege demnach bei der Verwaltung und bei den Fachbehörden. „Aber wenn wir den Bezirk auf Knallerbsenkompetenz reduzieren, blenden wir aus, dass hier jedes Jahr die ganz konkreten Probleme sichtbar werden.“

Volt: „Probleme an Silvester sind lokal spürbar“

Die Bezirksversammlung könne zwar keine Feuerwerksverbote erlassen, aber die „Probleme an Silvester sind lokal spürbar und gehören deshalb auch auf die lokale Agenda“, sagte die Co-Fraktionsvorsitzende von Volt Eimsbüttel, Kira Junge. Man wolle weg vom ständigen Dafür oder Dagegen beim Feuerwerk und hin zu einer Lösung, die zu Eimsbüttel passe. Und das sei eine Kombination aus Verbotszonen und sicheren Flächen für Feuerwerk.

Kurz vor dem Jahreswechsel hat die Hamburger Polizei wieder eine Allgemeinverfügung erlassen, die das Mitführen, Abbrennen und Verwenden von Feuerwerkskörpern auf dem Rathausvorplatz und rund um die Binnenalster untersagt. Das Verbot umfasst demnach alle pyrotechnischen Gegenstände – mit Ausnahme von Wunderkerzen und Knallerbsen.

Zahlreiche Menschen feiern mit Feuerwerk den Jahreswechsel an den Landungsbrücken im Hamburger Hafen.

Am Hafen und auf der Reeperbahn feierten Tausende friedlich. In Steilshoop gab es Angriffe auf Einsatzkräfte, in Ochsenwerder starb ein 20-Jähriger bei einem Böllerunfall.

Einsatzkräfte der Hamburger Polizei laufen Silvester bei einem Einsatz im Stadtteil Steilshoop.

In Hamburg gerieten an Silvester Feuerwehr und Polizei unter Beschuss. Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert ein Verbot von Pyrotechnik für Privatpersonen.

Abgebrannte Böller liegen nach der Silvesternacht auf der Straße im Hintergrund sind Feurwehrfahrzeuge zu sehen.

In einigen Teilen großer Städte ist privates Feuerwerk zu Silvester bereits untersagt. Die Debatte über ein komplettes Verbot geht weiter. Ein Überblick über einige Regeln.