Bielefelds Joel Grodowski trifft auf seinen Ex-Klub

Stand: 27.11.2025 17:47 Uhr

Joel Grodowski war einst Garant für Preußen Münsters Aufstieg in die Zweite Liga. Am Sonntag spielt er im Trikot von Gegner Arminia Bielefeld.

Vielleicht bekommt er ja ein Ständchen gesungen. Joel Grodowski wird am Sonntag 28 Jahre alt. Feiern wird er diesen Geburtstag im Trikot von Arminia Bielefeld. Die Ostwestfalen treten an Grodowskis Feiertag sozusagen gegen die Nachbarschaft an: Das Zweitliga-Duell gegen Preußen Münster steht an.

Es ist das erste Zweitliga-Duell seit satten 45 Jahren. Zuletzt standen sich die beiden Vereine, die eine gesunde Rivalität verbindet, in der 2. Bundesliga in der Saison 1979/80 gegenüber.

Richtungweisendes Match

Es ist für beide Teams ein richtungweisendes Spiel: Münster steht mit 15 Zählern auf Rang zwölf der Tabelle – ein Sieg würde die Preußen erst einmal ein ganzes Stück von der gefürchteten Abstiegszone entfernen. Die Arminia hat zwei Zähler mehr auf dem Konto. Mit einem Dreier ihrerseits könnten die Arminen den Kontakt an die oberen Ränge wiederherstellen. Regionen, in denen sie sich zu Anfang der Saison schon einmal aufhielten.

Unterschiedsspieler Grodowski

Und hier kommt Grodowski ins Spiel: Der Goalgetter ist so etwas wie die Torgarantie der Arminen – mit Abstand gefährlichster Angreifer des Teams. Weil er einerseits meist cool vor dem Tor bleibt, andererseits aber auch psychologisch einiges in die Waagschale wirft. Sechs Tore hat Grodowski im Laufe der Saison schon wieder auf sein Konto geschrieben.

Aber Grodowski ist eben auch ein echter Mentalitätsspieler: Er geht zu Bällen, die scheinbar aussichtslos erscheinen, läuft immer wieder und geradezu penetrant die ballführenden Defensivleute des Gegners in deren Aufbau an und er geht keinem Zweikampf aus dem Weg.

Mit Münster in die Zweite Liga

Qualitäten, die den 1,85 Meter großen Dauerläufer zum Publikumsliebling auf der Alm gemacht haben. Das war schon in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit so, als er einen großen Anteil daran hatte, dass die Arminia das DFB-Pokalfinale in Berlin erreichte.

Sein Auftritt gegen die alten Kollegen aus Münster am Sonntag wird ganz sicher ein große Sache für ihn – denn auch bei den Preußen, die er Anfang Januar 2025 in Richtung Bielefeld verließ, war er Unterschiedsspieler. Als die Preußen 2024 in die Zweite Liga aufstiegen, hatten sie dies unter anderem Grodowskis 17 Saisontreffern in der 3. Liga zu verdanken.

Zweitligatauglichkeit unter Beweis gestellt

Dass es für ihn bei den Preußen dann im ersten Halbjahr in der zweiten Liga nicht lief – zu verstehen ist das kaum. Sein Abschied im Winter war freiwillig, er soll Sorgen vor der Zukunft auf der Ersatzbank gehabt haben. In Bielefeld hat Grodowski bewiesen, dass er auch das Format für die Zweite Liga hat. Bei der Arminia hatten sie das ohnehin schon geahnt, und den Vertrag des Angreifers im Sommer über 2026 hinaus um zwei weitere Jahre verlängert.

„Das Spiel am Sonntag ist natürlich etwas Besonderes für mich“, sagt Grodowski. „Für mich wird das ein 50:50-Spiel, ein Vergleich auf Augenhöhe. Mit dem Heimvorteil für uns. Natürlich wollen wir die drei Punkte behalten“, sagt er.

Rund 3.000 Fans aus Münster werden auf der mit rund 27.000 Zuscahuern ausverkauften Alm Platz finden. Ob auch sie beim Geburtstagsständchen mitmachen? Man wird’s hören.

Unsere Quellen:

  • sportinformationsdienst sid
  • dpa
  • Homepage Arminia Bielefeld

Westdeutscher Rundfunk