Am vergangenen Wochenende protestierten die Ultras in den Stadien der 1. und 2. Liga. Eine abgestimmte Aktion vor der Innenministerkonferenz (IMK) kommende Woche (3. – 5.12.) in Bremen.

In den meisten Arenen schwiegen die organisierten Fans in den ersten zwölf Spielminuten. Dazu gab es oft ähnlich oder gleich formulierte Transparente. So auch beim HSV-Auftritt in Augsburg (0:1). Anlass für den Protest sind die verschärften Sicherheitsmaßnahmen (u.a. personalisierte Tickets, zentrale Stadionverbotskommission), die bei der IMK beschlossen werden könnten.

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Das hat in der Fan-Szene zu einem großen Bündnis geführt. Bundesweit stehen die Ultra-Gruppen im Austausch. Auch über weitere Protest-Maßnahmen an diesem Spieltag.

Am Tag vor dem Deutschland-Länderspiel gegen die Slowakei (6:0) protestierten am Spielort in Leipzig 15.000 bis 20.000 Anhänger („Der Fußball ist sicher!“) aus vielen Klubs gegen Veränderungen in der Stadion-Kultur. Dabei waren auch 300 bis 400 Hamburger.

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Quelle: DFL22.11.2025

Wie brisant die Lage ist, zeigt, dass viele Vereine auf ihren Kanälen Stellungnahmen veröffentlicht haben. Beim HSV gab es sogar zwei.

Die Vorstände Eric Huwer (42) und Stefan Kuntz (63) riefen zu Gesprächen auf: „Wir halten einen offenen Dialog für unverzichtbar. Maßnahmen, die den Fußball und seine Kultur betreffen, brauchen Transparenz und die Einbindung aller relevanten Akteure – Vereine, Fanorganisationen, Verbände und Sicherheitsbehörden.“

e.V.-Präsident und Ex-Vorsänger Henrik Köncke (35) sowie Supporters-Boss Sven Freese (47) folgten einen Tag später mit einem gemeinsamen Text: „Es befremdet uns, dass die Innenministerkonferenz derzeit weitreichende Maßnahmen hinter verschlossenen Türen diskutiert – ohne Beteiligung der Vereine, ohne Beteiligung der Fans und ohne jede Transparenz, die erfolgreiche Sicherheitsarbeit überhaupt erst möglich macht.“

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Was ist Sonntag (15.30 Uhr) im Volkspark beim Stuttgart-Spiel und am zwölften Spieltag der Bundesliga in den anderen Stadien zu erwarten?

Dass der Protest weitergeht, ist klar. Vermutlich wird er gemäßigt verlaufen. Aufmerksamkeit erzeugen, aber nicht eskalieren.

Das Thema dürfte den Profi-Fußball noch Wochen begleiten.