AUDIO: Cole-Porter-Musical Anything Goes an der Staatsoper Hannover (4 Min)
Stand: 28.11.2025 13:28 Uhr
„Anything Goes“, eines der meistgespielten Musicals am Broadway der 1930er-Jahre, feiert an der Staatsoper Hannover Premiere – mit Songs wie „I get a kick out of you“ oder dem titelgebenden „Anything Goes“.
Cole Porter lässt in seinem Erfolgs-Musical eine illustre Gesellschaft auf einen Luxusdampfer steigen: Geld, Glamour und Ganoven bestimmen das Treiben während der Überfahrt von New York nach London.
Aus „MS America“ wird „MS erica“
Cole Porter schickte den Luxusdampfer vor gut 90 Jahren erstmals auf große Überfahrt. Regisseurin Adriana Altaras setzt ihre Version der amerikanischen Schickeria-Fahrt auf der Bühne um. In der Inszenierung sieht man dem Schiff sein Alter an. „Unser Schiff ist ganz schön in die Jahre gekommen, es ist sehr rostig“, erklärt die Regisseurin.
Die Regisseurin Adriana Altaras verspricht einen bunten Abend mit Stepptanz, Spiel und Gesang.
Die Gesellschaft, die auf dem Schiff feiert, sei ebenso im Verfall begriffen. „Das ist unser größter Spaß, dass wir das nicht ganz so ernst nehmen. Es ist nicht alles sauber und funktionierend. ‚Anything Goes‘ oder ‚Nothing Goes‘, könnte man auch sagen. Nichts funktioniert mehr; aus der ‚MS America‘ ist eine ‚MS erica‘ geworden, weil die ersten Buchstaben auch schon abgefallen sind.“
Musik bringt schon bei Proben zum Tanzen
Die Schauspielerin, Regisseurin, Autorin aus Berlin wurde eigens für das Stück angefragt. Die Musik hat sie sofort mitgerissen. „Ich tanze wahnsinnig gerne und diese Musik ist extrem tanzbar“, freut sich Altaras. „Ich kam letztens raus, ins offene Foyer, und da tanzten die Einlassdamen gerade hinter ihrem Tresen, weil man das so gut hören konnte. Da habe ich gedacht, ja, genau, das ist es!“
Handlung? Nebensache!
Die Handlung nachzuerzählen lohnt nicht – zu vertrackt. Was wir festhalten können: Es geht um Geld, um undurchsichtige Identitäten und – natürlich – um Liebe. „Dann musste ich mich anfreunden mit einer Geschichte, die erstmal gar nichts erzählt – in diesen Zeiten, wo man immer so ein bisschen das Bedürfnis hat, die Welt zu retten. Aber vielleicht ist ja Lachen auch eine Form, die Welt zu retten. Vielleicht die einzig gerade mögliche“, sagt Altaras.
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Gästeliste mit heutigen Personen des öffentlichen Lebens
Für die Komödie stehen externe Musical-Darstellerinnen und Sänger der Staatsoper gemeinsam auf der Bühne. Gesungen wird teils auf Deutsch, teils auf Englisch. Und auch inhaltlich wurden kleine Anpassungen vorgenommen. „Auf der Gästeliste stehen im Original Charlie Chaplin und irgendwelche Schauspieler von damals. Und bei uns gibt es andere. Also wir versuchen zu mischen: das untergehende Amerika und unser kleines Europa, das versucht, daneben zu bestehen.“
Gerhard Schröder und Franziska van Almsick sind jetzt in die Show eingefügt. Donald Trump hingegen kommt in ihrer Inszenierung nicht vor, sagt Altaras entschieden. „Das wäre zu plump gewesen“, betont die Regisseurin.
Bunter Abend mit Tanz, Gesang und Schauspiel
Bei einem öffentlichen Probeneinblick wurde das Publikum nach ersten Eindrücken gefragt: Zu wenig musical-like, zu opernhaft, oder schade, dass die Lieder teils auf Deutsch sind, waren Rückmeldungen. Noch waren die Tontechnikerinnen damit beschäftigt, den Sound optimal einzustellen; die Kostüme fehlten. Altaras verspricht für die Premiere einen bunten Abend. „Es wird getanzt, gesteppt, gesungen, geredet und gespielt, also alles Mögliche passiert.“
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Die musikalische Leitung hat Mario Hartmuth, der zugleich einer der möglichen Kandidaten für den Posten des Generalmusikdirektors ab der kommenden Spielzeit ist.
„Anything Goes“: Staatsoper Hannover goes Broadway
Auf einem verrottenden Luxusdampfer tanzt eine verfallende Schickeria zu den Hits von Cole Porter – ein Probenbesuch.
- Datum:
- 28.11.2025, 19:30 Uhr
- Ende:
- 06.06.2026
- Ort:
-
Staatsoper Hannover
Opernplatz 1
30159
Hannover
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