In seiner ersten Sitzung hat der Sportausschuss grünes Licht für die Sanierung des Kunstrasenplatzes gegeben. Noch gedulden müssen sich der 1. FC Viersen und die drei Viersener Tennisclubs.
Während sich die Mitglieder des ASV Süchteln schon freuen dürfen, müssen der 1. FC Viersen und die drei Tennisvereine Viersener THC, Dülkener TC und TC Süchteln noch abwarten: Das ist das Ergebnis der ersten Sitzung des neu aufgestellten Sportausschusses der Stadt Viersen, der am Dienstagabend im Forum tagte. Allerdings muss der Rat noch zustimmen.
Beim FC ist die Entscheidung über die Sanierung eines Tennenplatzes am Hohen Busch ebenso vertagt wie der Entschluss, ob die Stadt Viersen den drei Tennisvereinen ein Gelände bereitstellen kann, damit diese dort gemeinschaftlich eine Tennishalle errichten können. In beiden Fällen soll nun ein Treffen von den Obleuten der Fraktionen am Dienstag, 9. Dezember, die Entscheidung auf den Weg bringen, die dann der Rat in seiner Sitzung im Dezember fällen wird. Obleute sind Vertrauenspersonen, die die Interessen einer bestimmten Gruppe vertreten; im Fall von Viersen also Ratsmitglieder, die in den Ausschüssen Hauptansprechpartner ihrer Fraktion sind.
Insbesondere die drei Tennisvereine drängen auf eine baldige (positive) Entscheidung, ihnen ein Gelände zu überlassen; im Gespräch soll eine Fläche am Hohen Busch sein. Die Clubs beabsichtigen, dort gemeinsam eine neue Tennishalle mit sechs Plätze zu bauen. Die ist für die Clubs sozusagen lebenswichtig, da sie sonst in den Wintermonaten so gut wie nicht spielen können – nicht im Meisterschaftsbetrieb (es sei denn, sie finden außerhalb der Stadtgrenzen eine Tennishalle) noch, und das ist für den Fortbestand der Vereine wichtiger, für den Trainingsbetrieb insbesondere der Jugendabteilungen. Hintergrund ist unter anderem, dass die Tennishalle an der Eichenstraße, die sieben Tennisplätze hatte, nicht mehr zur Verfügung steht. Die Vereine hatten sich daraufhin zusammengeschlossen und sich darauf verständigt, gemeinsam eine neue Tennishalle zu bauen. Das Grundstück dazu soll die Stadt bereitstellen. Die Clubs warten deshalb händeringend auf die Zusage, weil sie gerne die ausführende Baufirma beauftragen wollen, damit die Halle im kommenden Jahr gebaut und bis zum September fertiggestellt werden kann – im Oktober beginnt die Wintersaison.
Platz von 2011 wird beim ASV Süchteln erneuert
Grünes Licht gibt es dagegen für den ASV Süchteln. Der Verein hatte Fördergelder beantragt, um seinen Kunstrasenplatz zu erneuern. Der Platz war im Jahr 2011 errichtet worden; Kunstrasenplätze haben in der Regel eine Haltbarkeit zwischen zwölf und 15 Jahren, je nach Frequentierung, Qualität des Materials, Umgang, Lage, Pflege der Flächen und Witterungseinflüsse. Die Stadtverwaltung hatte daraufhin ein Gutachten einer Fachfirma in Auftrag gegeben.
Demnach habe der Kunststoffrasen auf der gesamten Fläche einen stark erhöhten Faserverlust aufgewiesen. „Die Faserreste sind gesplissen und sehr kurz. Die Haltbarkeit des Platzes neigt sich dem Ende. Partielle Ausbesserungen sind aufgrund des Schadbildes auf der gesamten Fläche nicht möglich. Es ist davon auszugehen, dass sich der Zustand sehr kurzfristig verschlechtern kann“, heißt es dazu in der Vorlage der Stadt an den Aussschuss. Und ohne diesen Kunstrasenplatz könne der Bedarf des Vereins, ungeachtet der beabsichtigten Errichtung eines zusätzlichen Minispielfeldes im Sportpark Süchteln, nicht abgedeckt werden. Es nehmen bereits etwa 30 Fußballmannschaften am Spielbetrieb teil. Hinzu kommen weitere Mannschaften und Gruppen, die (noch) nicht am Spielbetrieb teilnehmen. „Der Austausch des Kunstrasenbelags ist damit auch aus sportfachlicher Sicht erforderlich“, heißt es dazu.
Gut 250.000 Euro soll die Erneuerung insgesamt kosten. Der Club will sich mit 100.000 Euro an den Kosten beteiligen; den Rest, so möchte es der Club, soll die Stadt tragen. Die würde die benötigten 150.000 Euro aus 65.000 Euro Rücklagen sowie 85.000 Euro aus der neuen der Sportpauschale des Landes NRW finanzieren. Dafür gab es nun die Zustimmung; das letzte Wort freilich hat der Rat.
Umgebaut werden soll auch am Hohen Busch. Dort werden allerdings für Planung und den Bau selbst rund 1,3 Millionen Euro fällig werden, um einen neuen Kunstrasenplatz zu bauen – rund 45 Prozent davon sollen aus den Geldern des Bundes fließen, das aus dem Programm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ stammt. Dafür müssten noch in diesem Jahr die Fördermittel beantragt werden. Der Rest soll aus den Sportpauschalen des Landes bezahlt werden, die in den Jahren 2026 bis 2028 fließen.
Auch TSV Boisheim und SC Rahser würden profitieren
Nutznießer soll davon aber nicht nur der 1. FC Viersen sein. Zumindest zeitweise würde der eine Platz der Öffentlichkeit komplett zur Verfügung gestellt werden; Sportarten wie etwa Walking-Football wären dort möglich. Und auch der TSV Boisheim und der SC Viersen-Rahser würden davon profitieren. Die beiden Vereine sind die einzigen, die keinen Sportplatz zur Verfügung haben, der ganzjährig genutzt werden kann, wie das bei einem Kunstrasenspielfeld der Fall ist. Daher sind beide Vereine gezwungen, im Winter auf andere Sportanlagen auszuweichen, die aber im ganzen Stadtgebiet verteilt liegen können. Mit einer zusätzlichen Anlage wäre dies dann Vergangenheit, verspricht sich die Stadt.