Herr Müller, Sie waren in der DDR Kfz-Mechaniker, haben später Sozialpädagogik studiert und sich mit 18 Jahren taufen lassen. Was war die Initialzündung für die Gründung der kirchlichen Telefonseelsorge in Ost-Berlin?
Man musste, wenn man eine kirchliche Ausbildung machen wollte, vorher einen Beruf gelernt haben. Zu DDR-Zeiten wusste man nie, ob die Kirchen irgendwann mal verboten sein würden. Der Direktor hat uns aufgefordert, Augen und Ohren offenzuhalten. Dass wir nach westlichen Lehrplänen unterrichtet wurden, haben wir erst nach der Wende erfahren.