
AUDIO: HSV vor Stuttgart-Spiel: Endlich mal wieder drei Punkte? (1 Min)
Stand: 28.11.2025 16:28 Uhr
Der HSV empfängt am Sonntag den VfB Stuttgart im Volksparkstadion. Während die Schwaben eines der formstärksten Teams der Fußball-Bundesliga sind, stecken die Hamburger in einer Ergebniskrise. Um dort rauszukommen, fordert Trainer Merlin Polzin mehr Intensität von seiner Mannschaft.
Sonny Kittel ist der bislang letzte Torschütze des HSV gegen den VfB Stuttgart. Nach seinem frühen Treffer zum 1:0 im Relegations-Rückspiel am 5. Juni 2023 ließ der Mittelfeldspieler alle Hamburger nach der 0:3-Hinspiel-Klatsche zumindest eine Hälfte lang von einem Comeback träumen. Letztlich gewannen die Schwaben gleichermaßen souverän wie hochverdient auch die Partie im Volksparkstadion (3:1) und sicherten sich den Klassenerhalt. Die „Rothosen“ hingegen blieben auch nach dem fünften Jahr ein Zweitligist.
Auch wenn beide Clubs seit diesem Sommer wieder gemeinsam in der Beletage spielen, so stehen sie vor dem Duell am Sonntag (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) doch an völlig unterschiedlichen Stellen.
Denn während der HSV noch zwei weitere Anläufe für den ersehnten Aufstieg benötigte und nun gegen den direkten Wiederabstieg kämpft, feierte der VfB in der nächsten Saison die Vizemeisterschaft und in der vergangenen Spielzeit sogar den Pokalsieg. Ein etablierter Bundesligist, der im zweiten Jahr in Folge international spielt.

Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick.
Kittel wird am Sonntag beim neuerlichen Duell nicht mehr auf dem Rasen des Volksparkstadions stehen, er musste die Hamburger kurz nach dem verpassten Aufstieg 2023 verlassen. Eine Bindung zum Verein habe er aber immer noch, sagte er unlängst in einem Interview auf der Homepage des HSV. Und eine hohe Meinung von Trainer Polzin.
„Wir haben uns extrem viel über Fußball ausgetauscht. Er ist genauso wie ich ein Fußball-Besessener.“
Ex-HSV-Spieler Sonny Kittel über Trainer Merlin Polzin
Dem schreibt Kittel in dem Gespräch „eine ganz hohe Fußballkenntnis“ zu: „Ich habe mit ihm so viel zu tun gehabt wie nur mit ganz wenigen anderen Coaches aus einem Trainerteam“, sagte der heute 32-Jährige über Polzin, der damals unter Chefcoach Tim Walter Co-Trainer war. „Wir haben uns extrem viel über Fußball ausgetauscht. Er ist genauso wie ich ein Fußball-Besessener.“
Polzin fordert vom HSV „andere Energieleistung“
Umso ärgerlicher muss es für den heutigen Cheftrainer Polzin sein, dass zuletzt „viele Kleinigkeiten uns daran gehindert haben, erfolgreicher zu sein“, wie er am Freitag ausführte. Kleine Dinge, die sich zu etwas Größerem auswuchsen: Seit mittlerweile fünf Partien ist seine Mannschaft sieglos, holte in der Zeit nur einen einzigen Punkt durch das Last-Minute-Remis gegen Dortmund.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sind es aus Polzins Perspektive auch „Kleinigkeiten, die wir verbessern müssen“. In puncto Abschlüsse etwa „technisch oder in der Willenskraft“. Vor allem aber fordert er eine „andere Energieleistung und Intensität als gerade in der ersten Hälfte in Augsburg“. Denn anders als bei den Begegnungen in Leipzig, gegen Wolfsburg, in Köln oder gegen den BVB ließ der HSV diese Grundtugenden beim FCA zunächst vermissen. „Wenn wir so auftreten, dann ist es – bei allem Respekt vor jedem Gegner – auch ziemlich egal, wer der Gegner ist. Es liegt an uns.“

Die Hamburger sind in eine Ergebniskrise geschlittert. Coach Polzin, seit exakt einem Jahr im Amt, ist vom eingeschlagenen Weg überzeugt. Doch in den kommenden drei Heimspiele gilt’s.
Großes Lob für Entwicklung des VfB
Die Aufgabe für Sonntag sei daher klar: „Das wollen wir von Anfang an besser machen.“ Leicht wird das gegen einen Gegner „in einer richtig guten Phase“ allerdings nicht. Stuttgart hat aus den jüngsten zehn Pflichtspielen sieben Siege geholt. Am Donnerstag deklassierten sie die Go Ahead Eagles in der Europa League mit 4:0. Die Qualität bei Trainer Sebastian Hoeneß und seien Spielern nennt Polzin „außergewöhnlich hoch“.
Elfadli fällt aus – Was passiert mit Vieira?
Für den Versuch, die Offensive des VfB um den zuletzt enorm treffsicheren Nationalstürmer Deniz Undav in den Griff zu bekommen, steht Daniel Elfadli weiterhin nicht in der Abwehr zur Verfügung. Im Angriff fällt Kapitän Yussuf Poulsen weiter aus. Einer, der nun eine Liga höher eine wichtige Rolle wie Kittel im Mittelfeld einnehmen könnte, ist Fabio Vieira. Der Portugiese hat nach seinem verheißungsvollen Start zuletzt aber eher mit Platzverweisen und mäßigen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht.
Vieira könne „den Unterschied machen und hat auch schon den Unterschied gemacht“, sagte Polzin am Freitag und fügte an: „Wir werden ihn brauchen.“ Ob ab Minute eins oder später, in dieser Frage wollte er sich aber nicht festlegen. So oder so wird es gegen starke Stuttgarter sehr wahrscheinlich ohnehin weit mehr als nur einen gut aufgelegten Spielgestalter brauchen. Das gilt am Sonntag noch mehr als im Juni 2023.
Fan-Demo gegen mögliche Innenminister-Beschlüsse
Wie auch damals wird die Partie gegen die Schwaben ausverkauft sein. Der HSV stellte die Fans aber auf ein „erhöhtes Verkehrsaufkommen“ ein, da am Sonntag laut HSV-Sprecher eine Demonstration in der Nähe des Volksparkstadions endet und in der Arena nebenan ein Konzert stattfindet.
Bei der Demo handelt es sich um einen Protest der organisierten Fanszene, um gegen mögliche Maßnahmen der Innenministerkonferenz in der kommenden Woche zu protestieren. Einige Fans fürchten etwa die Einführung von personalisierten Eintrittskarten.
Mögliche Aufstellungen
Hamburger SV: Heuer Fernandes – Capaldo, Vuskovic, Torunarigha – Gocholeishvili, Lokonga, Remberg, Muheim – Philippe, Königsdörffer, Dompé
VfB Stuttgart: Nübel – Jeltsch, Chabot, Hendriks – Vagnoman, Karazor, Stiller, Leweling – Tiago Tomas, Führich – Undav