Das Rätselraten um den Verkaufspreis der Steam Machine geht weiter: Jetzt hat ein bekannter Tech-Analyst eine fundierte Schätzung abgegeben, die deutlich macht, dass Valves kompakter Computer im Konsolenformat vermutlich nicht günstig sein wird.
Im nächsten Jahr will Valve mit seiner neuen Steam Machine das PC-Gaming ins Wohnzimmer bringen und gleichzeitig so zugänglich und komfortabel gestalten, wie man es von den klassischen Konsolen kennt.
Doch während die wichtigsten Eckdaten zum kompakten Computer bereits bekannt sind, bleibt aktuell noch ein großes – und wahrscheinlich auch das entscheidendste – Fragezeichen: der Preis. Während einige Analysten einen niedrigen Einstiegspreis von nur 400 US-Dollar erwarten, befürchten andere Anschaffungskosten in Höhe von bis zu 1000 US-Dollar.
Die Wahrheit über Valves Preisstrategie dürfte jedoch, wie jetzt auch eine neue und fundierte Einschätzung eines bekannten Tech-Analysten nahelegt, irgendwo in der Mitte der beiden Extreme liegen.
Datengestützte Prognose und ein Portal-Kuchen als Wetteinsatz
Die neue Preisprognose zur Steam Machine stammt dieses Mal vom Hardwar-Experten Linus Sebastian, bekannt durch den YouTube-Kanal Linus Tech Tips (via TwistedVoxel). Und in seinem jüngsten Video konnte er jetzt genügend technische und wirtschaftliche Anhaltspunkte sammeln, um eine realistisch anmutende Schätzung abzugeben.
Der Tech-Analyst zeigt sich dabei sogar so selbstbewusst, dass er scherzhaft versprach, „einen ganzen ‚Portal‘-Kuchen“ in seiner Show zu essen, falls er um mehr als 60 US-Dollar daneben liegen sollte.
Um es kurz zu machen: Linus Überlegungen führen zu dem Schluss, dass der realistischste Preis für die Steam Machine bei 699 US-Dollar liegt. Und obwohl der Preis deutlich höher ausfällt als die typischen Einstiegspreise der aktuellen Standardkonsolen, spiegele er dem Analysten zufolge den Wert der gebotenen PC-Technologie und auch Valves Wunsch wider, einen gesunden PC-Markt aufrechtzuerhalten.
Von DIY-Kosten zu Großhandelspreisen: Die Preislogik
Doch wie kommen Linus’ geschätzte 699 US-Dollar zustande? Die Analyse begann mit Valves semi-kundenspezifischem AMD-Prozessor mit sechs Kernen und einer RDNA3-basierten GPU mit 8 GB GDDR6-Speicher. Da die Komponenten aber nicht als Standard-Desktop-Teile erhältlich sind, simulierte Linus ein funktionelles Äquivalent: eine Ryzen 5-Plattform in Kombination mit einer RX 6600, deren Leistung dem mobilen Chip in der Steam Machine sehr nahekommt.
Durch den Vergleich von historischen Tiefstpreisen, aktuellen Einzelhandelspreisen und realistischen Massenfertigungskosten kam Linus zu dem Ergebnis, dass ein selbstgebautes Pendant selbst zu den aggressivsten historischen Niedrigpreisen „knapp über 600 US-Dollar“ gekostet hätte.
Mit den aktuellen Marktpreisen läge der Gesamtpreis der Einzelteile, die der Hardware der Steam Machine nah kommen, sogar bei „nahezu 900 US-Dollar“. Und unter Berücksichtigung von Mengenrabatten, optimierten Margen und dem Custom-Design schätzte Linus die internen Herstellungskosten von Valve letztendlich auf „unter 600 bis 650 US-Dollar“.
Keine Subventionierung: PC-Preis statt Konsolen-Kampfpreis
Der entscheidende Faktor für die Endpreisprognose von 699 US-Dollar sei laut Linus schließlich Valves Strategie: Im Gegensatz zu herkömmlichen Konsolenherstellern, die ihre Hardware oft zu Beginn subventionieren und über Softwareverkäufe Gewinne erzielen, strebt Valve an, dass das Hardware-Geschäft „nachhaltig“ ist.
Das die Steam Machine nicht subventioniert wird, hatten auch schon zwei Valve-Mitarbeiter bestätigt, die darüber hinaus erklärten: „Wenn man sich einen PC aus Einzelteilen zusammenbaut und dabei auf ungefähr dasselbe Leistungsniveau kommt, dann ist das das allgemeine Preisfenster, auf das wir abzielen.“
Dementsprechend dürfte Linus mit seiner Prognose vermutlich wohl nicht so weit vom tatsächlichen Verkaufspreis entfernt sein. Ob er richtig liegt, werden wir wohl in den kommenden Wochen erfahren. Erscheinen soll die Steam Machine dann Anfang 2026.
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