Stollen ist nicht gleich Stollen, deswegen gibt es mehrere Prüfkriterien: „Als Erstes sehe ich den Stollen – ob es von der Optik her stimmt. Wenn die Optik passt, schneidet man ihn durch, dann sieht man das Innenleben. Er sollte nicht matschig sein. Das sieht und fühlt man dann auch“, sagte Marian Kalliske, Stollenprüfer vom Deutschen Brotinstitut, dem rbb. „Dann kommt der Geruch: Wenn man den Stollen schneidet, steigt einem direkt ein Aroma in die Nase.“ Danach folgt der Geschmack: „Da muss man natürlich irgendwann reinbeißen“, so Kalliske
Die Stollenprüfung erfolge von außen nach innen, fasst der Experte zusammen. „Zwischendurch achtet man auch auf die Früchteverteilung. Das ist beim Geschmack wichtig, damit man nicht nur in den Teig beißt, sondern schön ein paar Früchte dabei hat.“
Jede Nuance – zu wenig vom einen, zu viel vom anderen – werde notiert und fließe in die Bewertung ein. Zum Beispiel, wenn sich dort, wo eigentlich Teig sein sollte, ein Loch auftut: „Da hat der Bäcker drin geschlafen, sagt man, wenn da so ein Hohlraum ist“, so Kalliske. Das sei schlecht, weil der Stollen auseinanderfalle, wenn man ihn schneide.