Nach der Explosion am Eingang eines Düsseldorfer Mehrfamilienhauses gehen die Ermittler von einem Verbrechen aus. Untersuchungen hätten ergeben, dass dort ein Sprengsatz detoniert sei, sagte die ermittelnde Staatsanwältin Janne Jakobek.

Das Haus gehöre einem bekannten Rap-Musiker, sagte sie weiter. Er sei zwar kurz vor Ort gewesen, aber noch nicht als Zeuge vernommen worden. Nach WELT-Informationen handelt es sich um den deutsch-kosovarischen Rapper Azet. Gegen wen sich die Sprengattacke gerichtet haben könnte, ob gegen den Besitzer des Hauses oder einen der Bewohner, darüber gebe es bislang nur Mutmaßungen, sagte Jakobek.

Gegen 4:15 Uhr hörten Anwohner einen Knall

Die Detonation hatte in der Nacht zum Donnerstag erheblichen Sachschaden angerichtet. Anwohner waren gegen 4.15 Uhr von einem lauten Knall aus dem Schlaf gerissen worden und hatten den Notruf gewählt. Nach Angaben der Feuerwehr war ein Teil des Treppenhauses wegen herumliegender Trümmerteile nicht begehbar. Deshalb brachten Feuerwehrleute die zehn Hausbewohner über Drehleitern in Sicherheit, wie ein Sprecher sagte.

Sieben Bewohner waren vorübergehend in einer städtischen Notunterkunft untergebracht worden. Das Haus erwies sich nach einer statischen Prüfing aber nicht als einsturzgefährdet. Menschen wurden nicht verletzt.

Laut Polizei sind bei der Explosion Kachel-Elemente von der Fassade rund um den Eingangsbereich abgeplatzt. Auch mehrere parkende Autos wurden beschädigt. An der gegenüberliegenden Häuserzeile ging eine Schaufensterscheibe zu Bruch.

Auseinandersetzungen um Cannabis führten zu Anschlägen im Rheinland

Die Ermittler prüfen auch einen Zusammenhang zu einer Explosionsserie mit 22 Tatorten im Rheinland aus dem vergangenen Jahr. Die meisten Fälle gab es in Köln und Umgebung. Explosionen gab es aber auch in Düsseldorf und Duisburg.

Auslöser waren nach Erkenntnissen der Ermittler Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden und der Diebstahl von rund 300 Kilogramm Cannabis aus einer Lagerhalle in Hürth bei Köln. Die Ermittlungen führten bis Januar 2025 zur Identifizierung von 35 Tatverdächtigen.